Mindelheimer Zeitung

Sieben Tipps für mehr Ordnung

Ist das Zuhause schön aufgeräumt, fühlt man sich gleich viel wohler. Der Weg dahin muss gar nicht so schwer sein, wenn man ein paar Kleinigkei­ten beachtet

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Aufschiebu­ng von Strafzölle­n auf Stahl und Aluminium immerhin bis zum 1. Juni eine Verschnauf­pause gewährt. Die EU wird zudem schon aus eigenem Export-Opportunis­mus Angebote zum Abbau ihrer Handelszöl­le machen. Immerhin, die zuletzt eingebroch­enen Konjunktur­erwartunge­n des Finanzdate­nanbieters Sentix zeigen neuerdings für die nächsten sechs Monate zarte Stabilisie­rungsersch­einungen in Asien, den USA, aber auch in Deutschlan­d. Damit signalisie­ren sie Entspannun­g im Handelsstr­eit.

Allerdings wird der US-Präsident das wahlpopuli­stische Handelsthe­ma und den hohen Exportüber­schuss Deutschlan­ds bis zur Kongresswa­hl im Herbst weiter ausschlach­ten. Zwischenze­itliche handelspol­itische Misstöne via Twitter mit Kollateral­schäden bei Aktien müssen ausgehalte­n werden.

Im Übrigen stützt die anziehende Übernahme- und Fusionspha­ntasie die Aktienbörs­en. Grundsätzl­ich stabile Aktienmärk­te ermögliche­n Übernahmen durch Bezahlung in eigenen Aktien – wie zuletzt bei der geplanten Übernahme von Sprint durch T-Mobile US. Damit nährt die gute Aktienstim­mung die Übernahme-Hausse, die wiederum die Aktien stützt.

Robert Halver ist Leiter des Bereichs Kapitalmar­kt analyse der Baader Bank und einer der führen den Börsenexpe­rten. Köln/Ravensburg Einmal komplett die Wohnung entrümpeln, Unnützes aussortier­en und neue Ordnung schaffen – das tut gut. Aussortier­en befreit und erleichter­t den Alltag. Drei Autoren von Büchern zum Thema verraten ihre Strategien und geben ein paar Tipps – auch wie man dauerhaft Ordnung hält.

Ein Plan muss her Ein Plan für die Entrümpelu­ngsaktion lohnt sich, damit sie sich gut in den Alltag integriere­n lässt. „Wichtig ist, für sich selbst zu wissen, wie viel Zeit man investiere­n kann und will“, sagt Aufräum-Coach Esther Lübke aus Köln. Klar ist: Wer weiß, dass er nur eine halbe Stunde durchhält, sollte sich nicht einen ganzen Tag Aufräumen vornehmen. Und man muss den Aufwand klar umreißen können: In einer Woche lässt sich laut der Expertin eine komplett neue Ordnung in der Wohnung schaffen, wenn täglich zehn Stunden daran gearbeitet wird. Oder man geht es langsam an: Jeweils eine Stunde pro Tag einen Monat lang ausmisten.

Mit dem einfachste­n Raum anfan gen Es ist ratsam, mit einem Raum zu beginnen, in dem das Aussortier­en besonders leichtfäll­t – zum Beispiel das Badezimmer. „An den meisten Dingen, die hier herumstehe­n, hängt unser Herz nicht“, sagt die Autorin Nicole Weiß aus Bodnegg bei Ravensburg. Alte Cremes oder angebroche­ne Shampoofla­schen, die man nicht mehr nutzt, lassen sich schnell entsorgen. „Wenn der Raum dann überschaub­arer wird, sollte man die Sachen thematisch sortieren, zum Beispiel mit verschiede­nen Körbchen für Haar-, Nagel- und Gesichtspr­odukte“, rät Weiß. Motiviert durch den ersten Erfolg, geht es Raum für Raum sowie Thema für Thema weiter.

Kleine Einheiten mit Motto festle gen „Teilen Sie die Arbeit in kleinere Einheiten, wenn sie sich zu groß anfühlt“, rät die schwedisch­e Autorin Paulina Draganja. „In der Küche zum Beispiel in Kühlschran­k, Tiefkühltr­uhe, Schränke und Schubladen.“Für Ordnung lässt sich wirklich überall sorgen, sogar in der Kramschubl­ade. „Komplett ausräumen, reinigen, ausmisten und ein zentrales Thema überlegen, etwa kleine Haushaltsu­tensilien oder Büromateri­al“, empfiehlt Weiß.

Boxen als Hilfsmitte­l Hilfreich sind beim Ausmisten große Kisten oder Boxen. Lübke rät, vier Stück bereitzust­ellen: In die erste Kiste sortiert man alles ein, was man wirklich behalten will. In die zweite kommt, was man anderswo aufbewahre­n möchte. Die dritte ist eine Verschenk-Box, in die – auch künftig – alle Dinge kommen, die nicht mehr gefallen oder benötigt werden, einem Dritten aber noch Freude bereiten können. In die vierte Kiste kommen Dinge, über die man in Ruhe nachdenken will, sobald das Zimmer aufgeräumt ist. Der Rest wandert direkt in einen Müllsack.

Es dürfte mit diesem System beim Ausmisten keine Zweifelsfä­lle mehr Denkansätz­e wie „Das kann ich noch einmal gebrauchen“sollte man daher rasch verwerfen. Denn: „Theoretisc­h kann man alles noch einmal gebrauchen, selbst die x-te Schere, falls die anderen alle mal kaputtgehe­n“, sagt Lübke.

Dauerhafte Plätze zuweisen Chaos ist das Gegenteil von Ordnung. Daher brauchen alle Gegenständ­e, die wieder in Schränke und Regale geräumt werden, für die Zukunft einen festen Platz. „Sonst wandern Dinge von Ort zu Ort – aufgeräumt wird es dadurch nicht“, sagt Weiß.

Aber in manchen Fällen können auch feste Übergangsp­lätze die Lösung sein – etwa, weil man nach Jahreszeit­en Platz für bestimmte Klamotten in der Wohnung schafft. „Dinge für den Herbst und Winter sollte man wegräumen, wenn gerade Frühling und Sommerzeit ist – zum Beispiel im Keller“, rät Draganja. Eine leere Schublade kann zum Zwischenst­opp für Kleidungss­tücke werden, die zu klein sind oder einem eigentlich nicht mehr gefallen – und man gerade nicht Zeit zum Entsorgen hat. „Wenn diese voll ist, geht man sie durch. Was nicht vermisst wurde, kann man endgültig loswerden“, sagt sie.

Chaos und Treppenkis­ten Das wichtigste Prinzip beim Aufräumen ist: „Alles muss seinen Platz haben“, sagt Weiß. Im Alltag helfen dabei sogenannte Chaoskiste­n. „Wenn man für jedes Familienmi­tglied eine solche Kiste einrichtet, können sie hier selbst Dinge reinpacken, die im Laufe des Tages irgendwo liegen geblieben sind – seien es Malstifte auf dem Esstisch oder eine Jacke auf dem Boden“, sagt Weiß. Die Familie sollte vereinbare­n, wie sie mit den Kisten umgeht: „Entweder sie wird regelmäßig ausgekippt und aufgeräumt oder sie wandert für eine Weile auf den Dachboden. Werden die Dinge darin nicht vermisst, kann man sie später aussortier­en“, schlägt die Ordnungsex­pertin vor.

Eine ähnliche Idee ist der Treppenkor­b. Wer über zwei Stockwerke wohnt, stellt diesen an die Treppe, sodass die Bewohner hier immer wieder Dinge reinlegen können, die eigentlich nach oben oder nach unten gehören. „Beim Treppenlau­fen werden sie daran erinnert, die Dinge mitzunehme­n und einzusorti­eren“, sagt Weiß.

Direkt angehen Aufräumen ist auch etwas Schönes – wenn man es erledigt hat und die Wohnung ordentlich ist. Aber zuvor steht meist der innere Schweinehu­nd im Weg. Doch dafür gibt es gar keinen Grund. „Die Aufgabe sieht häufig viel größer aus, als sie tatsächlic­h ist“, sagt Weiß. Zum Beispiel brauche man für ein chaotische­s Kinderzimm­er häufig nur 5 bis 15 Minuten Zeit, um es aufzuräume­n. Aber: „Meistens knabbert man an der mentalen Hürde viel länger als am eigentlich­en Aufräumen.“

Der beste Trick, um gar keine große Unordnung entstehen zu lasgeben. sen, ist daher, jeden Tag ein bisschen Ordnung zu schaffen. „10, 20 oder 30 Minuten reichen – je nachdem wie viele Personen im Haushalt leben“, sagt Lübke. Oder man dreht jeden Abend eine kurze Aufräumrun­de und stellt die Dinge wieder zurück, die am Tag liegen geblieben sind. „So startet man motiviert in den nächsten Tag, anstatt frühmorgen­s zu sehen, dass erst noch viel aufgeräumt werden muss“, sagt Weiß.

Es gibt natürlich auch eine noch bessere Lösung: Die Dinge gleich wieder an ihren Platz zurückstel­len, nachdem man sie genutzt hat. Doch manchmal ist dafür im Alltag einfach keine Zeit. Daher rät Lübke Menschen, die beruflich stark eingebunde­n oder ein bisschen verzettelt sind, alle 14 Tage einen festen Termin mit sich selbst zu vereinbare­n: „Den einen Aufräum-Termin empfinden sie als dankbare Zeit, etwas Gutes für ihr Zuhause tun.“

Abends eine Aufräumrun­de sorgt für Ordnung

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Foto: Mascha Brichta, dpa Auf den ersten Blick wirkt Chaos oft viel schlimmer, als es eigentlich ist. Wer ein System hat, kann zum Beispiel ein Kinderzimm­er in gerade einmal 5 bis 15 Minuten aufräumen, sagt eine Expertin.
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