Wer beim Bauen die Umwelt schützt, wird von der Stadt belohnt
Mindelheim unterstützt Bürger bei Bau- und Sanierungsprojekten, die das Klima schonen. Wie das funktioniert
Nassenbeuren Bei Baumaßnahmen, die den Klimaschutz miteinbeziehen, kann es – gerade, wenn noch Fördergelder im Spiel sind – schnell kompliziert werden. Vielleicht hat Angelika Drechsler deshalb einen leicht überraschten Unterton in ihrer Stimme, als sie erzählt, wie sie und ihr Mann Geld von der Stadt Mindelheim bekommen haben. Für die Photovoltaikanlage, die gut sichtbar auf ihrem Hausdach montiert ist. „Das ging ganz unbürokratisch – sehr angenehm“, erzählt Angelika Drechsler.
100 Euro pro Kilowatt Peak – das ist die Einheit für die Nennleistung von Solarzellen – erhalten Mindelheimer Bürger, wenn sie eine Photovoltaikanlage bauen lassen. Bei Familie Drechsler waren es 370 Euro. Ausschlaggebend für die Anschaffung waren die Fördergelder aber nicht: Die Drechslers haben schon lange geplant, eine Photovoltaikanlage installieren zu lassen.
370 Euro, eine Summe, die keineswegs in Relation zu den Ausgaben für eine Photovoltaikanlage steht: Insgesamt 8600 Euro haben die Drechslers für ihre Photovoltaikanlage ausgegeben. Einen wirklich großen Unterschied machen 370 Euro da nicht: „Finanziell lohnt sich das eher nicht“, findet Angelika Drechsler. Aber darum gehe es ihnen auch nicht, erklärt die Nassenbeurerin: „Es geht ja um die Umwelt.“Deswegen wird bei ihnen in Nassenbeuren zudem überwiegend mit Holz geheizt. Strom soll nun die Photovoltaikanlage liefern, die die Familie im vergangenen September bestellt hat: „Im November wurde sie montiert. Das hat etwa einen Tag gedauert“, berichtet Angelika Drechsler. Schnelle Lieferung und Montage und man schont die Umwelt – Nachteile sieht Angelika Drechsler beim Thema Photovoltaik nicht. Dass sie für den Bau Geld von der Stadt bekommen, hat die Familie aus der
erfahren: „Außerdem lagen im Rathaus Flyer aus.“
Angelika Drechsler war verwundert: Nicht nur darüber, dass das mit den Fördergeldern so einfach ging, sondern auch darüber, dass so wenige andere Bürger davon wissen. Gespräche mit Nachbarn oder Bekannten ergaben: Viele wissen nicht einmal von der Existenz der städtischen Förderung, geschweige denn, wie man diese bekommt. Dabei sei es wirklich einfach, betont Angelika Drechsler: „Man füllt den Antrag aus und reicht die Handwerkerrechnung ein.“Circa einen Monat später sei das Geld auf dem Konto.
Nicht nur für Photovoltaikanlagen gibt es Fördergelder – auch bei Neubauten oder Sanierungen, die gewissen Umweltkriterien entsprechen müssen, erhalten die Bürger von der Stadt Mindelheim einen Zuschuss.
IInfo im Internet www.mindelheim.de