Alles oder nichts
Der FC Memmingen muss im letzten Saisonspiel siegen, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Dafür muss das Team ein Störgeräusch ausblenden
Memmingen Die Regionalliga-Lizenz hat der FC Memmingen in dieser Woche vom Bayerischen Fußballverband (BFV) erhalten. Jetzt geht es im letzten Saisonspiel also nur noch um das sportliche Überleben in der Regionalliga. Hier erwartet die Fans am Samstag – wegen der Live-Übetragung des Löwen-Spiels – zu ungewohnter Anstoßzeit (14.05 Uhr) ein echter Showdown.
Mit allen Mitteln will der FCM den gerade erst errungenen Relegationsplatz verteidigen. Dann stünden in zwei Wochen Entscheidungsspiele um den Klassenerhalt an. Dass es bei einem möglichen FürthAbstieg aus der Zweiten Bundesliga tags darauf unter Umständen sogar noch zum direkten RegionalligaVerbleib reichen könnte, wird beim FCM momentan genauso wenig thematisiert, wie auch der direkte Abstieg, der im schlimmsten Fall auch noch passieren kann. „Wir konzentrieren uns voll auf das, was wir aus eigener Kraft schaffen können“, wollte sich Vereinschef Armin Buchmann nicht mehr groß zur Personalie Burak Coban äußern. Kurz und knapp aber durchaus knackig sei der überraschend verkündete Wechsel des 23-Jährigen im Sommer nach Illertissen intern abgehandelt worden, die Aufarbeitung soll erst später folgen. Weil Coban im finalen Endspurt gebraucht wird. Wie alle anderen. Und bis auf Sebastian Schmeiser (Rippenprellung) und Fabian Krogler (Sportverbot nach Gehirnerschütterung) können auch alle mithelfen.
„Wir haben unser Schicksal selbst in der Hand und ich weiß, wozu wir in der Lage sind“, klingt bei FCMTrainer Stephan Baierl ein bisschen Pathos durch. Heiß machen muss er vor dem Showdown keinen seiner Spieler, denn „jeder weiß was die Stunde geschlagen hat“. Mit dem Druck wird er fertig und ist über- zeugt, dass auch die jungen Spieler in seiner Mannschaft damit umgehen können.
Gegner Schalding-Heining ist längst gesichert und kann das Zünglein an der Waage im Abstiegskampf spielen. „Schalding hat eine tolle Saison gespielt und kann natürlich völlig unbeschwert aufspielen“, sagt der sportliche Leiter Bernd Kunze, der aber nicht damit rechnet, dass die Gäste die Zügel schleifen lassen werden. Die gleiche Hoffnung hat er natürlich in Richtung Bayern München II und 1860 München, die auf die Gegner im Abstiegs-Fernduell SV Seligenporten beziehungsweise SpVgg Bayreuth treffen. Trotz der teilweise unzumutbaren Belastung – manche Klubs mussten vier Spiele binnen acht Tagen absolvieren – wurde auch von den bereits Gesicherten bislang voller Einsatz gezeigt und nichts abgeschenkt.