TSV Mindelheim – FSV Dirlewang
9. April 1967: In der Mindelheimer Zeitung erscheint ein Artikel mit der Überschrift „Dirlewang zog dem TSV die Hosen aus“. Darin be schreibt der damalige Sportreporter die Leistung der Mindelheimer als „eine der traurigsten Vorstellungen des letzten Jahrzehnts“. Soeben hatte Dirlewang 6:0 gegen den gro ßen Nachbarn aus Mindelheim ge wonnen. Dieses Spiel ging als eines der großen Höhepunkte in die jahrzehntelange Derbygeschichte der beiden Vereine ein, in der es zuge gebenermaßen auch immer wieder längere Zeiten ohne Aufeinander treffen gab.
In dieser Saison kommt es jedoch in der Kreisliga wieder zum Duell der beiden Rivalen. Was das Spiel noch ein Stück weit brisanter macht: Mit einem Sieg in Mindelheim wäre die Mannschaft von Trainer Werner Habigt der Klassenerhalt nicht mehr zu nehmen. Eine derartige Feier will der heimi sche TSV aber natürlich trotz personel ler Probleme und nur einem Punkt aus den vergange nen sechs Spielen unbe dingt ver hindern. Be sonders schmerzhaft war außerdem die Der byniederlage am vergangenen Samstag in Kammlach. „Wir wollen auf keinen Fall zwei Derbys hinter einander verlieren und werden alles geben, was möglich ist“, betont Trainer Marco Henneberg daher. Sei ne Verletztenliste werde jedoch nicht kleiner.
So fallen im Vergleich zum Kamm lachspiel auch noch die beiden In nenverteidiger Marko Hefele und Fer han Yörür aus. „Ich bin am Sonn tag ehrlich froh, wenn ich elf Mann auf den Platz bekomme“, be schreibt Mindelheims Trainer seine aktuelle Lage. Trotzdem will Hen neberg natürlich die Negativserie be enden. Dabei stimmt ihn vor allem eine Tatsache positiv: „Da wir am Sonntag daheim spielen, haben wir einen großen Platz zur Verfügung auf dem wir einmal länger in Ball besitz bleiben können.“Hennebergs Gegenüber Werner Ha bigt ist ganz besonders heiß auf das Derby. Schließlich will Habigt, der selber einmal als Spieler für den TSV auflief, „unbedingt punkten“und den Klassenerhalt perfekt ma chen. „Ich merke schon wie langsam die Kräfte bei uns allen nachlas sen, aber im Derby wollen wir noch einmal alles raushauen und alles mobilisieren“, sagt Habigt, der nach der Saison aufhören wird und na türlich unbedingt zum Abschluss den Klassenerhalt in der Kreisliga fei ern will. Ein Erfolg, der Dirlewang in der jüngeren Geschichte noch gar nicht gelungen ist. Übrigens: Nach dem 0:6 Debakel 1967 gewann Mindelheim in der Folge acht Spiele am Stück und stieg am Ende sogar noch auf. (maris)