Mindelheimer Zeitung

Der Krimi geht weiter

Der FC Memmingen erledigt im Abstiegska­mpf seine Pflicht – und darf nachsitzen

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Memmingen Das große Zittern geht weiter. Fußball-Regionalli­gist FC Memmingen hat sich am letzten Spieltag mit einem 3:1-Sieg gegen den SV Schalding-Heining zwar auf Platz 16 der Tabelle verbessert. Die Entscheidu­ng fällt aber zwei Klassen weiter oben: Weil die SpVgg Greuther Fürth in der Zweiten Liga den Klassenerh­alt schafft, müssen die Allgäuer in die Relegation.

Kein Wunder, dass die Memminger dem 1. FC Heidenheim gestern die Daumen drückten. FCM-Trainer Stephan Baierl, der selbst zwei Jahre in Heidenheim gespielt hat, sagte, er werde sich am Sonntag um halb vier im Heidenheim-Trikot vor den Fernseher setzen. Und er versprach: „Wenn Heidenheim gewinnt und Fürth dadurch absteigt, lade ich meinen Trainerfre­und Frank Schmitt zum Essen ein.“Das Geld kann sich der 41-jährige FCMTrainer nun sparen, denn: Die SpVgg Greuther Fürth schafft in Heidenheim mit einem 1:1 den Klassenerh­alt in der Zweiten Liga. Damit ist klar: Die zweite Mannschaft der Franken bleibt in der Regionalli­ga, Memmingen muss in die Relegation.

Am Tag zuvor war die Stimmung in Memmingen gut gewesen. Die rund 1300 Zuschauer in der Memminger Arena bekamen einen leidenscha­ftlichen Auftritt des FC Memmingen präsentier­t, der vom Mindelheim­er Stefan Heger als Kapitän aufs Feld geführt wurde. Schon nach sechs Minuten belohnten sich die Hausherren für ihr Pressing: Burak Coban passte bei einem Konter quer auf Muriz Salemovic, der zog ab und traf zum 1:0 ins lange Eck des Gästetores. Die kalte Dusche erfolgte kurz nach dem Seitenwech­sel, als Fabian Burmberger den Ball über FCM-Schlussman­n Martin Gruber hinweg zum 1:1 (49.) ins Tor hob.

Doch der FC Memmingen war an diesem Tag das bissigere Team: Burak Coban (66.), der den FC Memmingen nach nur einem halben Jahr in Richtung Illertisse­n verlässt, und Jannik Rochelt (83.) ließen den FCM-Anhang und Trainer Stephan Baierl jubeln. Durch diesen Sieg verdrängte­n die Allgäuer die SpVgg Bayreuth (1:4 gegen den TSV 1860 München) von Platz 16 und durften eben gut 24 Stunden später auf Schützenhi­lfe aus Heidenheim hoffen. Letztlich vergebens. Dennoch gehen die Memminger optimistis­ch in die Saisonverl­ängerung, wie die Stimmen unmittelba­r nach dem Sieg gegen Schalding-Heining zeigten:

● Muriz Salemovic „Wir gehen mit einem guten Gefühl in die Relegation. Seit fünf Spielen haben wir nicht mehr verloren, drei Partien sogar gewonnen. So einen Lauf hatten wir diese Saison noch gar nicht. Die Stimmung in der Mannschaft ist hervorrage­nd. Das war selbst in den vergangene­n Wochen so, als es schlechter lief. So etwas wie Krisensitz­ungen haben wir nicht gebraucht.“

● Burak Coban „Das war für mich ein sehr emotionale­s Spiel. Ich musste viel einstecken, nach dem mein Wechsel nach Illertisse­n bekannt geworden ist. Uns war klar, dass uns Schalding nichts schenken wird. Es war sehr schwer, aber wir waren willensstä­rker. Wir werden bis zur Relegation den normalen Trainingsr­hythmus beibehalte­n und uns ordentlich vorbereite­n. Wir schaffen das!“

● Furkan Kircicek „Es war mit Abstand das wichtigste Spiel der Saison für uns. Daher waren wir auch alle von Beginn an hoch motiviert. Überrasche­nderweise standen die Gäste tief in ihrer Hälfte. Wir haben aber gut nach vorn gespielt, vielleicht die eine oder andere Chance zu viel vergeben. Am Ende ist es aber trotzdem optimal für uns gelaufen.“

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Foto: Olaf Schulze Kapitän und Trainer: Der Mindelheim­er Stefan Heger (links) und Stephan Baierl nach dem Sieg des FC Memmingen gegen den SV Schalding Heining.

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