Positives zum Saisonstart
Die Zahl der Übernachtungen klettert leicht nach oben. Allerdings bleiben die Gäste immer kürzer in der Kneippstadt. Die Verantwortlichen wollen mit Attraktionen locken, dazu gehört auch eine Eisbahn im Zentrum
Die Zahl der Übernachtungen in der Kneippstadt Bad Wörishofen steigt. Allerdings bleiben die Gäste immer kürzer im Kurort. Mehr dazu lesen Sie
Bad Wörishofen Die Kneippstadt hat einen ordentlichen Start ins Tourismusjahr erwischt. Die kommissarische Kurdirektorin Petra Nocker legte nun Zahlen vor, wonach die Zahl der Gästeankünfte in den ersten drei Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 875 gestiegen ist. Bei der Zahl der getätigten Übernachtungen ergibt sich ein Zuwachs von 1870. Dies entspricht prozentual Steigerungen von 2,88 Prozent beziehungsweise 1,48 Prozent bei den Übernachtungen. Geringfügig um 0,06 Prozent zurückgegangen ist erneut die Verweildauer. Der Trend bestätigt sich seit Jahren, wonach die Gäste immer kürzer in Bad Wörishofen bleiben, ein Branchentrend übrigens, der auch in anderen Orten zu Verdruss führt.
Ein Minus ergab sich allerdings bei den größeren Häusern über 100 Betten, was Petra Nocker damit begründete, dass hier drei Betriebe in einer Renovierungsphase seien. Auch die Schließung des FamilieKind-Hauses schlage zu Buche. Sie sah insgesamt jedoch eine positive Entwicklung, die sie mit der guten Zusammenarbeit mit den Betrieben durch gemeinsame Aktionen begründete.
SPD-Fraktionssprecher Stefan Ibel meinte, dass man diese Zahlen jedoch relativieren solle, weil Ostern in diesen Zeitraum gefallen sei. Grünen-Fraktionssprecherin Doris Hofer wollte wissen, wo die Verwaltung noch Steigerungspotential sehe. Kritischer sah die Zahlen Wirtschaftsreferent Alwin Götz- (FW) wegen des Defizites, das der Kurbetrieb nach wie vor verursache
Potential sehe der Kur- und Tourismusbetrieb, und das passte zur Frage von Doris Hofer, nicht zuletzt in zwei Online-Kampagnen, die demnächst starten würden und die Cathrin Herd vom Kur- und Tourismusbetrieb vorstellte. Ziele seien dabei jüngere Zielgruppen, eine Imageverbesserung und das Generieren von Buchungen. Um das Gesamtimage zu verbessern, müssten andere Portale und Kanäle bedient werden als bei Buchungen. Hubertus Holzbock appellierte als Vertreter der Betriebe in diesem Zusammenhang an die Verwaltung bei den Kassen immer wieder Druck zu machen, damit diese endlich wieder die offenen Badekuren mit all ihren Vorteilen bewerben sollten.
Zur Belebung in der Winterzeit wird es vom 9. Dezember 2018 bis zum 6. Januar 2019 eine Eislaufbahn am Denkmalplatz geben. Dies genehmigte der Ausschuss einstimfried mig. Es wurde bereits ein Anbieter dafür gefunden und in Zusammenarbeit mit den Vereinen „Stadtmarketing der Gastgeber“und den „Aktiven Einzelhändlern“wird dieses Projekt umgesetzt, um an Attraktivität auch nach dem Weihnachtsmarkt zu gewinnen.
Im Blick hat die Verwaltung natürlich bereits das Kneipp-Jubiläum im Jahre 2021, was Marion KistlerBöhmer (CSU) nachfragte. Dazu werden in dem Jahr die Internationalen Kneipp Aktionstage, die alle zwei Jahre veranstaltet werden, neben anderen Projekten hier in Bad Wörishofen stattfinden. Außerdem gibt es bereits Überlegungen zu einer Teilnahme am Oktoberfest, einem Kurparkfest und ähnlichem. Stefan Ibel regte dazu an, einen internationalen Ärztekongress für Naturheilverfahren hierher zu holen oder Kneipp-Forschungsprojekte anzustoßen. Auf Veranlassung von Sitzungsleiter Stefan Welzel (CSU), der den sich im Urlaub befindlichen Bürgermeister Paul Gruschka (FW) vertrat, durfte Regine Glöckner dazu ihr Projekt einer Bürgerinitiative vorstellen
Schließlich stellte Cathrin Herd noch die geplanten Verbesserungsvorschläge zur Verschönerung des Innenbereiches im Kurhaus vor. Dazu sollen Stellwände anders gestaltet und attraktiver gemacht werden. Die Kneippbüste im Foyer soll in die fünf Säulen, die bisher dort noch nirgends erscheinen, integriert werden. Die Kosten in Höhe von etwa 4600 Euro wurden bereits genehmigt.
Auf Nachfrage von Konrad Hölzle (CSU) zum Zustand von Toiletten und Waschräumen merkte Petra Nocker an, dass nach und nach Einbauten ausgetauscht würden. Dass eigentlich auch ein Wassertretbecken im Kurhaus sein und dass darüber vielleicht einmal nachgedacht werden sollte, war eine weitere Anregung von ihr.
Ganz zum Ende der Sitzung ging es noch um die Optimierung des Veranstaltungsmanagements, bei dem die Angebote künftig auch überregional besser beworben werden sollten.