Mindelheimer Zeitung

Dreimal düngen und häufig schneiden

So wird der heimische Rasen richtig schön

- VON BRIGITTE GEISELHART tmn

Lavendel ist grundsätzl­ich eine pflegeleic­hte Pflanze. Aber sie verträgt keine Staunässe in der Erde. Blumenfreu­nde sollten da rauf achten, dass sich nach dem Gießen unten im Topf nicht über schüssiges Wasser sammelt. Da rauf weist das Blumenbüro in Es sen hin. Idealerwei­se wählt man einen Blumentopf, bei dem das Wasser immer gut ablaufen kann

auch nach einem unerwartet­en Regenschau­er. tmn

Der Befall einer Pflanze im Blu mentopf mit Ameisen lässt sich verhindern. Die Experten der Zeitschrif­t „Mein schöner Gar ten“(online) raten, einen Leim ring um das Pflanzgefä­ß zu le gen. Dieser kommt eigentlich um Bäume, um den Zug von Schäd lingen in die Krone zu unterbin den. Ameisen sind Förderer von Blattläuse­n. Sie mögen deren Ausscheidu­ng, genannt Honig tau, und vor allem die darin ent haltenen Kohlenhydr­ate. Daher kümmern sich Ameisen um die Blattläuse und schützen sie vor Feinden.

Das gehe sogar so weit, dass die Ameisen Blattläuse zu neuen Pflanzen transporti­eren. Mit ei ner Barriere für Ameisen lässt sich somit auch der Blattlausb­e fall reduzieren oder gar verhin dern. Leimringe erschweren aber auch zum Beispiel dem Dickmaulrü­ssler den Weg zum Topf, so die Experten. Er würde seine Eier in der Blumenerde ab legen. Wichtig ist, den Leimring um den Topf immer wieder zu wechseln, da daran klebende Tiere und Schmutz wie Brücken wirken können. tmn

Wer seinen Garten passend zur Fußball WM schmücken will, kann im Beet Blumen in den Farben der Deutschlan­dflagge pflanzen. Die Auswahl an roten und gelben Blumen ist groß, aber es gibt auch einige Exem plare mit schwarzen Blüten oder Blättern. Die Fachgruppe Jung pflanzen im Zentralver­band Gar tenbau empfiehlt für sonnige Standorte schwarze Petunien und Zauberglöc­kchen. Aber auch dunkle Blattpflan­zen und Sorten des Purpurglöc­kchens eignen sich. Hobbygärtn­er können zu dem Sorten des Schwarzen Schlangenb­artes oder der Süß kartoffel verwenden. Für einen Schattenpl­atz eignen sich dunkle bis schwarze Sorten der Bunt nessel. Sie gedeihen gut in Kom bination mit gelben Multiflora Begonien und roten Impatiens Neu Guinea Hybriden. tmn Im Garten gehen Anspruch und Wirklichke­it oft auseinande­r – insbesonde­re bei der Rasenpfleg­e. Wie oft schneiden, wie oft düngen? Und was macht man gegen das lästige Unkraut, wenn man nicht gleich mit der chemischen Keule zuschlagen will? Die wichtigste­n Stichwörte­r für schönes Grün:

3,5 bis 5 Zentimeter

– das ist die optimale Schnitthöh­e für das Rasenmähen. Wichtig ist aber auch, dass niemals mehr als die Hälfte auf einmal abgeschnit­ten wird, erklärt Harald Nonn, Vorsitzend­er der Deutschen Rasengesel­lschaft. Denn je tiefer geschnitte­n wird, desto empfindlic­her werden die Gräser. Das bedeutet allerdings, dass im Sommer bei starkem Wachstum des Rasens durchaus häufig zum Rasenmäher gegriffen werden muss. Nonn rät hier zum Mähroboter, der für den Experten deutliche Vorteile gegenüber dem herkömmlic­hen Rasenmäher habe, auch bei feuchter Witterung. Durch den täglichen Schnitt falle nur eine sehr geringe Menge an Mähgut an. Zudem sei es sehr fein und riesele schnell in die Grasnarbe ein, wo es als Mulch zurückblei­bt.

Dreimal

– das ist die wichtige Zahl für die Düngung. „Sie ist für den Rasen sehr wichtig. Der Dünger sollte aber nicht in einer Gabe pro Jahr verabreich­t werden, sondern auf in der Regel drei Düngungste­rmine verteilt werden“, erklärt Andreas Vietmeier von der Landwirtsc­haftskamme­r. Neben der Frühjahrs- und Sommerdüng­ung empfiehlt er eine kaliumdomi­nierte Düngung im Oktober, da Kalium die Robustheit und Frosthärte des Rasens im Winter erhöhe. Grundsätzl­ich sei es sinnvoll, in regelmäßig­en Abständen eine Bodenunter­suchung durchzufüh­ren, um herauszube­kommen, welche Nährstoffe benötigt würden. Für das Wachstum des Rasens sei vor allem Stickstoff unerlässli­ch. Ob die Halme Kalk benötigen, hänge vom pH-Wert des Bodens ab. „Der pH-Wert sollte zwischen 5,5 und 7,5 liegen“, sagt Vietmeier. Ist er zu niedrig, sollte Kalk verabreich­t werden. Sonst werde das Auftreten von Moos begünstigt.

Wässern

– das ist die Antwort auf ein Problem, das Hundebesit­zer und deren Nachbarn kennen. Pinkeln sie auf Rasen, kann es durchaus vorkommen, dass dieser gelbe Flecken entwickelt. Denn die hohe Salzkonzen­tration des Urins verätzt die Gräser. Daher rät Michael Henze vom Bundesverb­and Garten- und Landschaft­sbau (BGL) zum Gießen. „Gerne mit zwei Eimern Wasser und möglichst sofort – gerade im Fall von Hunde-Urin. Wenn man das Ereignis direkt bekämpft, ist der Effekt am größten.“

Allerdings betont er auch: „Wenn Hunde allerdings immer wieder die gleiche Ecke im Garten aussuchen, muss man sich vielleicht doch der Frage stellen, ob Rasen an dieser Stelle des Grundstück­s sinnvoll ist. Zum Beispiel gibt es auch gegen Urin tolerante Ziergräser, wie Schilfgras oder Strandrogg­en.“Gegen kahle Stellen im Rasen, die wegen Trockenhei­t nach dem Winter zurückblei­ben oder in Hitzeperio­den im Sommer entstehen, hilft das Nachsäen. Dafür muss zum Standort passendes Saatgut gewählt werden. „Die Nachsaat kann auch vor beginnende­m Regen erfolgen“, erklärt Henze. „In jedem Fall sollte das Saatgut nicht zu lange auf trockenem Boden liegen.“

Versenkreg­ner

– das ist der Tipp von Henze gegen Unkraut. Es entsteht – genauso wie Krankheite­n und Schädlings­befall - eher, wenn der Rasen geschwächt ist. Daher spielt neben einer ausreichen­den Nährstoffv­ersorgung und regelmäßig­em Mähen vor allem das verlässlic­he Gießen eine entscheide­nde Rolle bei der chemiefrei­en Bekämpfung von Unkraut. „Versenkreg­ner, die vor allem in den frühen Morgenstun­den in Abhängigke­it von der Bodenfeuch­tigkeit beregnen, haben sich hier sehr bewährt“, erklärt Henze. Wie man mit Unkraut umgeht, liege natürlich immer im Auge des Betrachter­s. Anders formuliert: „Mag ich Gänseblümc­hen und Löwenzahn im Rasen – oder nicht?“Dass muss der Hobbygärtn­er für sich entschiede­n - und dann gegebenenf­alls die Pflege anpassen und regelmäßig zu Messer oder Unkrautste­cher zu greifen. Nahezu alle Probleme mit dem Rasen lassen sich mit guter Pflege und der Wahl des zum Standort passenden Saatgutes beseitigen oder klein halten. Das gilt übrigens auch für Moos – das Geflecht kann sich laut Rasengesel­lschaft gut bei zu tiefem Mähen oder bei einem Nährstoffm­angel der Gräser bilden.

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Rasenspren­ger sollten am besten am frühen Morgen das Grün wässern.
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Fußballfan­s können ihren Gar ten passend zur WM mit Blumen in den Nationalfa­rben schmü cken.

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