Mindelheimer Zeitung

Der Klinik geht es bestens

Rekord bei Patienten und Einnahmen: Die Unterallgä­uer Krankenhäu­ser mit glänzenden Zahlen

- VON JOHANN STOLL

Der Vorstand der Kreisklini­k Mindelheim hat die Bilanz vorgelegt und dabei sehr gute Zahlen präsentier­t. Dem Krankenhau­s geht es sozusagen blendend.

Mindelheim Noch nie hatten die Kreisklini­ken Mindelheim und Ottobeuren so viele Patienten wie im Vorjahr. Und noch nie war das Betriebser­gebnis so gut wie im Jahr 2017. Vorstand Franz Huber konnte im Gespräch mit der Mindelheim­er

Zeitung glänzende Zahlen vorlegen. Da ist zum einen die Zahl der Patienten. Sie stieg auf knapp 15 000. Das sind 559 oder 3,9 Prozent mehr als 2016. In Mindelheim waren es knapp 8900, in Ottobeuren gut 6000 Patienten. Ottobeuren legte dabei mit knapp 5,4 Prozent am stärksten zu.

Unter dem Strich kam dabei ein positives Ergebnis heraus. Das Betriebser­gebnis lag 2017 bei plus 92 000 Euro. Dennoch weisen die Kreisklini­ken einen Bilanzverl­ust über 312 000 Euro aus. Der Landkreis muss davon lediglich 79 000 Euro ausgleiche­n. Zum Vergleich die Abschlüsse der vergangene­n Jahre:

● 2011: minus 3,8 Millionen Euro

● 2012: minus 2,7 Millionen Euro

● 2013: minus 1,7 Millionen Euro

● 2014: minus 863 000 Euro.

● 2015: minus 1,8 Millionen Euro.

● 2016: minus 1,6 Millionen Euro

● 2017: minus 79 000 Euro. Vorstand Huber führt die guten Zahlen auf die Strategie zurück, die die beiden Klinken seit ein paar Jahren konsequent verfolgen. Der Weg heißt Spezialisi­erung. So wurde die Chirurgie in Mindelheim aufgeteilt in eine Unfallchir­urgie und eine Viszeralch­irurgie (Bauchraum). Spezialisi­erungen betreffen auch die Gefäßchiru­rgie sowie die Kardiologi­e. Seit vorigem Jahr ist Chefarzt Dr. Peter Steinbigle­r nur noch für den Standort Mindelheim zustän- dig. Die Doppelbela­stung mit Ottobeuren hatte sich nicht bewährt.

In Ottobeuren hat Prof. Hubert Hautmann sich auf Atemwegser­krankungen spezialisi­ert. Ferner bietet das Haus Toraxchiru­rgie an, also die vertiefend­e Behandlung von Lungenerkr­ankungen. Auch Tumorpatie­nten können dort behandelt werden.

Immens geholfen hat die verbessert­e Ausstattun­g in der Apparateme­dizin. Da hat die Unternehme­rfamilie Grob in den vergangene­n Jahren Millionen beigesteue­rt. Durch das positive Ergebnis haben die beiden Krankenhäu­ser mehr Mittel für weitere Investitio­nen zur Verfügung. Im Haushalt hat der Landkreis Unterallgä­u 2,5 Millionen Euro für die Klinken bereitgest­ellt. Damit soll das Defizit abgedeckt werden. Weil mehr als 2,4Millionen Euro übrig bleiben, darf das Geld für Investitio­nen eingesetzt werden. Noch müssen die Kreisräte laut Huber diese Vereinbaru­ng noch bestätigen.

Sollte das der Fall sein, stehen für heuer 3,4 Millionen Euro an Investitio­nsmitteln bereit. Eine Million kommt vom Freistaat. Das meiste will Huber in neue Medizintec­hnik stecken, in neue Betten und die ITAusstatt­ung. In Ottobeuren ist ein neuer Operations­saal vorgesehen. Start ist im Spätsommer geplant. Auch eine neue Intensivst­ation soll kommen.

Mindelheim soll im Brandschut­z ertüchtigt werden. In der Planungsph­ase befindet sich ein neues OPGebäude, der als Anbau an den westlichen Teil des Krankenhau­ses kommen soll. Bis zum Jahr 2024 sollen in den beiden Krankenhäu­sern 49 Millionen Euro investiert werden.

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