Der Klinik geht es bestens
Rekord bei Patienten und Einnahmen: Die Unterallgäuer Krankenhäuser mit glänzenden Zahlen
Der Vorstand der Kreisklinik Mindelheim hat die Bilanz vorgelegt und dabei sehr gute Zahlen präsentiert. Dem Krankenhaus geht es sozusagen blendend.
Mindelheim Noch nie hatten die Kreiskliniken Mindelheim und Ottobeuren so viele Patienten wie im Vorjahr. Und noch nie war das Betriebsergebnis so gut wie im Jahr 2017. Vorstand Franz Huber konnte im Gespräch mit der Mindelheimer
Zeitung glänzende Zahlen vorlegen. Da ist zum einen die Zahl der Patienten. Sie stieg auf knapp 15 000. Das sind 559 oder 3,9 Prozent mehr als 2016. In Mindelheim waren es knapp 8900, in Ottobeuren gut 6000 Patienten. Ottobeuren legte dabei mit knapp 5,4 Prozent am stärksten zu.
Unter dem Strich kam dabei ein positives Ergebnis heraus. Das Betriebsergebnis lag 2017 bei plus 92 000 Euro. Dennoch weisen die Kreiskliniken einen Bilanzverlust über 312 000 Euro aus. Der Landkreis muss davon lediglich 79 000 Euro ausgleichen. Zum Vergleich die Abschlüsse der vergangenen Jahre:
● 2011: minus 3,8 Millionen Euro
● 2012: minus 2,7 Millionen Euro
● 2013: minus 1,7 Millionen Euro
● 2014: minus 863 000 Euro.
● 2015: minus 1,8 Millionen Euro.
● 2016: minus 1,6 Millionen Euro
● 2017: minus 79 000 Euro. Vorstand Huber führt die guten Zahlen auf die Strategie zurück, die die beiden Klinken seit ein paar Jahren konsequent verfolgen. Der Weg heißt Spezialisierung. So wurde die Chirurgie in Mindelheim aufgeteilt in eine Unfallchirurgie und eine Viszeralchirurgie (Bauchraum). Spezialisierungen betreffen auch die Gefäßchirurgie sowie die Kardiologie. Seit vorigem Jahr ist Chefarzt Dr. Peter Steinbigler nur noch für den Standort Mindelheim zustän- dig. Die Doppelbelastung mit Ottobeuren hatte sich nicht bewährt.
In Ottobeuren hat Prof. Hubert Hautmann sich auf Atemwegserkrankungen spezialisiert. Ferner bietet das Haus Toraxchirurgie an, also die vertiefende Behandlung von Lungenerkrankungen. Auch Tumorpatienten können dort behandelt werden.
Immens geholfen hat die verbesserte Ausstattung in der Apparatemedizin. Da hat die Unternehmerfamilie Grob in den vergangenen Jahren Millionen beigesteuert. Durch das positive Ergebnis haben die beiden Krankenhäuser mehr Mittel für weitere Investitionen zur Verfügung. Im Haushalt hat der Landkreis Unterallgäu 2,5 Millionen Euro für die Klinken bereitgestellt. Damit soll das Defizit abgedeckt werden. Weil mehr als 2,4Millionen Euro übrig bleiben, darf das Geld für Investitionen eingesetzt werden. Noch müssen die Kreisräte laut Huber diese Vereinbarung noch bestätigen.
Sollte das der Fall sein, stehen für heuer 3,4 Millionen Euro an Investitionsmitteln bereit. Eine Million kommt vom Freistaat. Das meiste will Huber in neue Medizintechnik stecken, in neue Betten und die ITAusstattung. In Ottobeuren ist ein neuer Operationssaal vorgesehen. Start ist im Spätsommer geplant. Auch eine neue Intensivstation soll kommen.
Mindelheim soll im Brandschutz ertüchtigt werden. In der Planungsphase befindet sich ein neues OPGebäude, der als Anbau an den westlichen Teil des Krankenhauses kommen soll. Bis zum Jahr 2024 sollen in den beiden Krankenhäusern 49 Millionen Euro investiert werden.