Einbrecher haben Sportheime im Visier
Mit brachialer Gewalt in Bad Wörishofen vorgegangen. Das weckt Erinnerungen an die Einbruchsserie im Vorjahr
Bad Wörishofen Glimpflich ausgegangen, dachte man sich zunächst. Doch weit gefehlt: Nach dem Einbruch beim FSV Kirchdorf und dem Einbruchsversuch in das Sportheim des FC Bad Wörishofen machten die Täter in der Nacht auf Dienstag ernst. Die Polizei bestätigte Informationen unserer Zeitung, wonach Unbekannte auf der Sportanlage im Unteren Hart in Bad Wörishofen erheblichen Schaden angerichtet haben. Das Vorgehen war brachial.
Bereits gegen Ende der letzten Woche hatten Vertreter des FC Bad Wörishofen Einbruchspuren am Sportheim im Unteren Hart ausgemacht. Rund 500 Euro Schaden hatten die Einbrecher dabei angerichtet
(wir berichteten). Ins Gebäude gelangten die Täter aber nicht. Offensichtlich waren sie an den neu eingesetzten und besser gesicherten Fenstern und an der Terrassentüre gescheitert. Der FCW und andere Vereine hatten nach einer Einbruchsserie in Bad Wörishofer Vereinsheime Maßnahmen zur Abwehr ergriffen. Umso größer war die Überraschung am Montagmorgen, wie Armin Warschun vom FCW mitteilte. Jetzt nämlich waren die vermutlich gleichen Täter in der Nacht zum Montag erneut aktiv gewesen. Diesmal waren sie anscheinend mit massiverem Werkzeug angerückt. Über einen Lichtschacht drangen sie in den Keller des Sportheimes ein, wo der Schützenverein beheimatet ist. Das berichtete Bad Wörishofens stellvertretender Polizeichef Martin Scheßl gegenüber unserer Zeitung. Offensichtlich seien die Täter auf der Suche nach Bargeld gewesen. Um weiter in das Gebäude vordringen zu können, traten sie die Tür ein, die vom Schützenheim ins Treppenhaus führt. Auch die Tür in den oberen Saal des FCW wurde eingetreten. Die Unbekannten durchsuchten die Räume, Bargeld fand sich aber auch dort nicht. Über die Balkontür gelangten die Einbrecher wieder ins Freie. Die Täter hätten einen erheblichen Schaden angerichtet, sagt Scheßl. Die genaue Höhe könne man aber noch nicht beziffern. Derzeit wertet die Polizei Spuren aus, die am Tatort gefunden wurden. Unter anderem gebe es Abdrücke an einer Geldkassette, auch Fußspuren wurden gesichert. Für den FCW war der Einbruch auch deshalb unangenehm, weil in dieser Woche die Fußballschule des FC Augsburg zu Gast ist.
Scheßl sagt, die Polizei gehe davon aus, dass es sich um die gleichen Täter handelt, wie am Wochenende. Fraglich sei nun, ob sich das durch die Spuren belegen lasse. Vermutlich keinen Zusammenhang gebe es jedoch mit den Einbrüchen in die Schrebergartensiedlung von Bad Wörishofen an der Stockheimer Straße. Dort wurden in der vergangenen Woche sechs Gartenhäuschen aufgebrochen. Die Vorgehensweise unterscheide sich aber zu sehr, sagt Scheßl.
Bereits im vergangenen Jahr waren Vereinsheime in Bad Wörishofen das Ziel von Einbrechern. Die Serie hielt Polizei und Vereinsverantwortliche gleichermaßen auf Trab. Im November gingen die Täter den Ermittlern dann ins Netz. Ein damals 22-Jähriger und sein 24-jähriger Freund aus dem Landkreis Unterallgäu wurden als Hauptverdächtige ermittelt, teilweise waren sie mit wechselnden Komplizen auf Beutetour im Unterund Ostallgäu. Sie hatten es auf Geld und auf Lebensmittel abgesehen.
Dass die Vereine seither vorsichtig geworden sind, bestätigte Josef Fleschutz vom FSV Kirchdorf. Dort war in der Nacht von Samstag auf Sonntag eingebrochen worden. Zwei Fenster waren dort zerstört worden. Nach Angaben der Polizei wurden 80 Euro Bargeld gestohlen. Größere Summen oder Wertsachen lassen die Vereinsverantwortlichen spätestens seit der Einbruchsserie nicht mehr in den Sportheimen zurück. Beim FSV machte man sich auch schon Gedanken einer besseren Absicherung, eventuell durch Gitter vor den Fenstern. Auf der nächsten Vorstandssitzung dürfte dies wieder Thema sein, so Josef Fleschutz. Allerdings sei dies bei den vielen Fenstern ein hoher Aufwand. Ärgerlich sei der sinnlos angerichtete Schaden.
In dieser Richtung äußerte sich auch Wolfgang Eberle vom Kirchdorfer Sportschützenverein. Der Verein habe schon Vorkehrungen getroffen, er möchte sich dazu aber nicht näher äußern. Aber ein wachsames Auge werde man gerade jetzt auch wieder auf das Heim haben.