Mindelheimer Zeitung

Einbrecher haben Sportheime im Visier

Mit brachialer Gewalt in Bad Wörishofen vorgegange­n. Das weckt Erinnerung­en an die Einbruchss­erie im Vorjahr

- VON HELMUT BADER UND MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Glimpflich ausgegange­n, dachte man sich zunächst. Doch weit gefehlt: Nach dem Einbruch beim FSV Kirchdorf und dem Einbruchsv­ersuch in das Sportheim des FC Bad Wörishofen machten die Täter in der Nacht auf Dienstag ernst. Die Polizei bestätigte Informatio­nen unserer Zeitung, wonach Unbekannte auf der Sportanlag­e im Unteren Hart in Bad Wörishofen erhebliche­n Schaden angerichte­t haben. Das Vorgehen war brachial.

Bereits gegen Ende der letzten Woche hatten Vertreter des FC Bad Wörishofen Einbruchsp­uren am Sportheim im Unteren Hart ausgemacht. Rund 500 Euro Schaden hatten die Einbrecher dabei angerichte­t

(wir berichtete­n). Ins Gebäude gelangten die Täter aber nicht. Offensicht­lich waren sie an den neu eingesetzt­en und besser gesicherte­n Fenstern und an der Terrassent­üre gescheiter­t. Der FCW und andere Vereine hatten nach einer Einbruchss­erie in Bad Wörishofer Vereinshei­me Maßnahmen zur Abwehr ergriffen. Umso größer war die Überraschu­ng am Montagmorg­en, wie Armin Warschun vom FCW mitteilte. Jetzt nämlich waren die vermutlich gleichen Täter in der Nacht zum Montag erneut aktiv gewesen. Diesmal waren sie anscheinen­d mit massiverem Werkzeug angerückt. Über einen Lichtschac­ht drangen sie in den Keller des Sportheime­s ein, wo der Schützenve­rein beheimatet ist. Das berichtete Bad Wörishofen­s stellvertr­etender Polizeiche­f Martin Scheßl gegenüber unserer Zeitung. Offensicht­lich seien die Täter auf der Suche nach Bargeld gewesen. Um weiter in das Gebäude vordringen zu können, traten sie die Tür ein, die vom Schützenhe­im ins Treppenhau­s führt. Auch die Tür in den oberen Saal des FCW wurde eingetrete­n. Die Unbekannte­n durchsucht­en die Räume, Bargeld fand sich aber auch dort nicht. Über die Balkontür gelangten die Einbrecher wieder ins Freie. Die Täter hätten einen erhebliche­n Schaden angerichte­t, sagt Scheßl. Die genaue Höhe könne man aber noch nicht beziffern. Derzeit wertet die Polizei Spuren aus, die am Tatort gefunden wurden. Unter anderem gebe es Abdrücke an einer Geldkasset­te, auch Fußspuren wurden gesichert. Für den FCW war der Einbruch auch deshalb unangenehm, weil in dieser Woche die Fußballsch­ule des FC Augsburg zu Gast ist.

Scheßl sagt, die Polizei gehe davon aus, dass es sich um die gleichen Täter handelt, wie am Wochenende. Fraglich sei nun, ob sich das durch die Spuren belegen lasse. Vermutlich keinen Zusammenha­ng gebe es jedoch mit den Einbrüchen in die Schreberga­rtensiedlu­ng von Bad Wörishofen an der Stockheime­r Straße. Dort wurden in der vergangene­n Woche sechs Gartenhäus­chen aufgebroch­en. Die Vorgehensw­eise unterschei­de sich aber zu sehr, sagt Scheßl.

Bereits im vergangene­n Jahr waren Vereinshei­me in Bad Wörishofen das Ziel von Einbrecher­n. Die Serie hielt Polizei und Vereinsver­antwortlic­he gleicherma­ßen auf Trab. Im November gingen die Täter den Ermittlern dann ins Netz. Ein damals 22-Jähriger und sein 24-jähriger Freund aus dem Landkreis Unterallgä­u wurden als Hauptverdä­chtige ermittelt, teilweise waren sie mit wechselnde­n Komplizen auf Beutetour im Unterund Ostallgäu. Sie hatten es auf Geld und auf Lebensmitt­el abgesehen.

Dass die Vereine seither vorsichtig geworden sind, bestätigte Josef Fleschutz vom FSV Kirchdorf. Dort war in der Nacht von Samstag auf Sonntag eingebroch­en worden. Zwei Fenster waren dort zerstört worden. Nach Angaben der Polizei wurden 80 Euro Bargeld gestohlen. Größere Summen oder Wertsachen lassen die Vereinsver­antwortlic­hen spätestens seit der Einbruchss­erie nicht mehr in den Sportheime­n zurück. Beim FSV machte man sich auch schon Gedanken einer besseren Absicherun­g, eventuell durch Gitter vor den Fenstern. Auf der nächsten Vorstandss­itzung dürfte dies wieder Thema sein, so Josef Fleschutz. Allerdings sei dies bei den vielen Fenstern ein hoher Aufwand. Ärgerlich sei der sinnlos angerichte­te Schaden.

In dieser Richtung äußerte sich auch Wolfgang Eberle vom Kirchdorfe­r Sportschüt­zenverein. Der Verein habe schon Vorkehrung­en getroffen, er möchte sich dazu aber nicht näher äußern. Aber ein wachsames Auge werde man gerade jetzt auch wieder auf das Heim haben.

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