Ein „Herzschrittmacher“für den Ramminger Dorftreff
Am Montag wird im Ramminger Feuerwehrhaus ein Trägerverein aus der Taufe gehoben, der den Betrieb der Begegnungsräume organisieren soll. Und das nächste Großprojekt steht schon bevor
Rammingen Im Inneren wird gewerkelt, außen sieht das neue Gebäude schon fast so aus, wie es der Entwurf auf der Bautafel zeigt: Das Gemeindehaus in Rammingen geht mit Riesenschritten seiner Fertigstellung entgegen. Für die Gemeinde bedeutete dies jetzt aber auch, die Weichen rechtzeitig zu stellen, damit das neue „Herz“auch wirklich schlägt und zum erhofften Treffpunkt für alle Ramminger Bürgerinnen und Bürger werden kann.
Ein wichtiger Schritt soll am kommenden Montag, 28. Mai, um 20 Uhr im Feuerwehrhaus getan werden: Ein Trägerverein soll künftig dafür sorgen, dass im Gemeindehaus und vor allem im „Dorftreff“alles reibungslos läuft und der Betrieb der Begegnungsräume im neuen Gemeindehaus funktioniert – eine Art „Herzschrittmacher“also für das neue Ramminger Gemeindehaus, das im Sommer eingeweiht werden soll und am Ende rund zwei Millionen Euro kosten wird.
Bürgermeister Anton Schwele hofft, dass möglichst viele Rammingerinnen und Ramminger die Gelegenheit nutzen und sich aktiv im Trägerverein engagieren. Denn schon jetzt ist klar, dass der „Dorftreff“auch eine Menge Arbeit machen wird, wenn er seinem Namen und dem Anspruch gerecht werden soll. Im Tages-Café sollen tagsüber Gäste bewirtet werden können – ob täglich oder nur an einigen Tagen in der Woche, das steht laut Schwele noch nicht fest. Für den Rathauschef wäre es jedoch wünschenswert, wenn auch tagsüber in Rammingen ein – zumindest begrenztes – gastronomisches Angebot im „Dorftreff“angeboten werden könne. Denn die Wirtschaften im Dorf haben eben nur abends geöffnet.
Wer heute in Rammingen mittags eine Kleinigkeit essen will oder einen Kaffee trinken möchte, der findet kein entsprechendes Angebot. Diese Lücke könnte der „Dorftreff“dann eben schließen, hofft Schwele. Gleichzeitig sei aber auch ganz streng darauf zu achten, dass sich für das ortsansässige Gastronomiegewerbe durch den Dorftreff keine „Konkurrenz“ergebe, so Schwele. So könnte im „Dorftreff“bei Bedarf auch Frühstück angeboten werden oder kleinere Veranstaltungen oder Vereinsversammlungen bewirtet werden. Bei größeren Veranstaltungen oder Gesellschaften werde weiterhin die ortsansässige Gastronomie die erste Adresse sein, versichert Schwele.
Spätestens wenn dann mal das bereits geplante Seniorenheim in der Nachbarschaft fertig gestellt ist, dann werde auch der Bedarf noch um einiges steigen, ist Schwele überzeugt. Wenn alles klappt, könnte schon im kommenden Jahr von der Gemeinde Rammingen das nächste Bauprojekt angepackt werden: Gemeinsam mit einem Bauträger soll im Westen des Gemeindehauses ein Gebäude mit 15 bis 20 Wohnungen für „Betreutes Wohnen“errichtet werden. Schwele schätzt die Investitionssumme derzeit auf „zwei bis drei Millionen Euro“, doch Einzelheiten müssten erst mit den noch anstehenden Entscheidungen im Gemeinderat festgelegt werden.
Ein „Herzenswunsch“vieler Ramminger wird mit der Eröffnung des neuen Gemeindehauses Wirklichkeit: Eine Arztpraxis wird dort einziehen und ein Hausarzt an einigen Tagen in der Woche für die ortsansässigen Patienten zur Verfügung stehen. Schon seit in den 1960er-Jahren die letzte Ramminger Landarztpraxis geschlossen wurde, sehnen sich viele – gerade ältere – Bürgerinnen und Bürger nach einem Doktor im Dorf, der ihnen lange Fahrten und Wartezeiten ersparen kann.
Nach vielen, manchmal auch schwierigen, Einzelgesprächen sei es tatsächlich gelungen, einen Mediziner aus der Umgebung zu überzeugen, in Rammingen eine Zweigstelle seiner Hausarztpraxis zu eröffnen. Schon beim Bau der Räumlichkeiten seien die Wünsche des Arztes entsprechend berücksichtigt worden, so Schwele. Um welchen Hausarzt es sich denn handeln wird, wollte der Bürgermeister aber (noch) nicht verraten: „Erst müssen alle Verträge notariell beglaubigt sein“, so Schwele.
Möglich wurde das Ramminger Prestige-Objekt vor allem auch durch eine großzügige Spende von
Luitpold Lipp, der nach seinem Tod damit den finanziellen Grundstein für das Gemeindehaus gelegt hatte. Rund 1,3 Millionen Euro hat der Mäzen und Bauunternehmer in eine Stiftung eingebracht, die in den vergangenen Jahren mehrere soziale und gemeinnützige Einrichtungen in Rammingen und der Region großzügig unterstützt hat (MZ berichtete).
Mit dem neuen Gemeindehaus bekommen die Ramminger dann bis zur Fertigstellung voraussichtlich im Sommer 2018 eine neue Dorfmitte mit Tages-Café, Gemeindebücherei, Rathaus, einer Arztpraxis, Gemeindearchiv und einem Mehrzweckraum für Vereine und Veranstaltungen. Im ersten Stock soll eine Tagesbetreuung für Senioren Platz finden und im Außenbereich ist ein Spielplatz geplant.
„Der Dorftreff wird keine Konkurrenz zur Gastronomie“Bürgermeister Anton Schwele