Ganz Loppenhausen feiert den Meistertitel
Der erste Meistertitel für den FC seit 1966 bringt dem Team den lang ersehnten Aufstieg. Dafür hat es jahrelang hart gearbeitet
Loppenhausen Der 4:0-Auswärtssieg in Salgen/Bronnen war nur noch Formsache – kaum hatte Schiedsrichter Jakob Lang die Partie abgepfiffen, kannte der Jubel keine Grenzen mehr: Endlich, endlich hat der FC Loppenhausen den direkten Aufstieg in die Kreisklasse geschafft – und muss sich nicht mehr, wie in den vergangenen Jahren, in der Relegation quälen. Denn damit hatte der FCL gar keine guten Erfahrungen und war immer wieder hauchdünn gescheitert.
Schon deshalb gibt es kaum einen Sportler in der ganzen Region, der den Loppenhausern diesen Titel nicht gönnt – schließlich hat der gesamte Verein den Erfolg hart erarbeitet und immer wieder auch schwierige Phasen gemeistert.
Somit wird das letzte Saisonspiel am Sonntag, 2. Juni, um 15.30 Uhr gegen den Tabellenelften SV Breitenbrunn zu einem „Schaulaufen“für die Meistermannschaft: Markt Wald ist spielfrei und im direkten Vergleich hat der FCL nach einem 0:0 und einem 4:0-Sieg die Nase vorn.
Gestern war Abteilungsleiter Christian Matzka beim frühen Anruf der MZ noch hörbar angestrengt von der ausschweifenden und feucht-fröhlichen Meisterfeier. Am Sonntagabend war vom FCL niemand mehr für ein Statement zu erreichen gewesen – der gesamte Verein und damit auch das ganze Dorf befanden sich buchstäblich im „Ausnahmezustand“und im Meisterschafts-Feiermodus.
Immerhin hat das FCL-Team unter Trainer Besim Miroci etwas geschafft, was viele schon für fast nicht mehr möglich gehalten hatten – so lange musste Loppenhausen auf diesen Tag warten: Es war das Jahr 1966, als eine Mannschaft aus Loppenhausen zuletzt einen Meistertitel gewonnen hatte, damals als Meister in der C-Klasse. Klar, dass da dann auch das eine oder andere Erfrischungsgetränk genossen wurde, gibt Matzka lachend zu. „Die meisten von uns haben sich schon mal vorsichtshalber Urlaub genommen“, sagt Matzka heiser, aber glücklich.
Am Ende der Saison wurde es nochmal ganz schön eng, denn der wiedererstarkte TSV Markt Wald rückte dem Tabellenführer gehörig auf die Pelle. Nachdem TSV-Coach Thomas Waltenberger zur Winterpause den Trainerposten vom freiwillig ausgeschiedenen Kara Sahin übernommen hatte, legte der TSV Markt Wald eine beeindruckende Siegesserie hin und lag am Ende punktgleich mit dem FC Loppenhausen an der Spitze. Markt Wald hofft jetzt, den Aufstieg in die Kreisklasse als Tabellenzweiter über die Relegation zu schaffen.
Den Unterschied machte auch der Torhunger des FCL – unter anderem ein Verdienst von Oliver Rödl, der in der Hinrunde mit 13 Treffern der Top-Torjäger der Liga war, sich aber in der Rückrunde mit vier Toren etwas zurückhielt.
Die gesamte Saison war der FC Loppenhausen vom Verletzungspech verfolgt, Leistungsträger und erfahrene Spieler wie Christian Lachenmayer (Menikusverletzung), Kapitän Michael Matzka (KnieOP), Armin Moser (Bänderriss) und Manuel Nusser (Knöchelbruch) konnten gerade mal im Schnitt die Hälfte der Spiele bestreiten.
Dafür funktionierte die Defensive um Torhüter Andreas Deisenhofer mit den Innenverteidigern Matthias Riederle und Nicholas Fischer, dem erfahrenen Stefan Streitel und dem zweikampfstarkem Daniel Drexler bestens: In dieser Formation ließ der FCL lediglich 16 Gegentreffer zu.
Sie alle haben sich den Loppenhauser Erfolg verdient – wie noch viele in der Mannschaft und dem Umfeld, wie FCL-Abteilungsleiter Christian Matzka betont: „Wir haben als Team funktioniert“, freut sich Matzka auch darüber, dass die nicht immer einfachen Entscheidungen der vergangenen Jahre jetzt endlich die erhofften Früchte getragen haben. Als vor fünf Jahren – nach einem erneuten Scheitern in der Relegation – einige Spieler ihr Glück in einer höheren Klasse suchten, drohte dem FCL der Fall ins „Niemandsland“der A-Klasse. Doch damit wollte sich das Führungsteam um Christian Matzka keinesfalls zufriedengeben. Die abgewanderten Spieler wurden wieder zurückgeholt, das Team mit jungen Talenten gezielt verstärkt. Doch dann scheiterte der FCL erneut in der Relegation und brauchte wieder ein Jahr, bis sich das Team von diesem Schock erholt hatte. In der vergangenen Saison dann wieder Platz 2, wieder Relegation, wieder das bittere Scheitern.
Den Kopf in den Sand stecken? Von wegen! Davon wollte beim FCL niemand etwas wissen. Im Gegenteil: Trainer Besim Miroci formte ein Team, das eine gute Balance zwischen Kollektiv und individueller Stärke aufweist. FCL-Abteilungsleiter Christian Matzka sieht in dieser mannschaftlichen Geschlossenheit den Schlüssel für den langersehnten Erfolg und rückte neben den Routiniers vor allem die jungen Spieler wie Moritz Herold, Niklas Müller, Sylvio Schiegg, Daniel Simon und Andy Nusser in den Fokus: „Die Jungs wurden ins kalte Wasser geworfen und haben sich prächtig entwickelt“.
Dass diese Truppe nicht nur gut kicken, sondern auch ganz hervorragend feiern kann, zeigte sich dann bei der vorgezogenen Meisterschaftsfeier, die mit einem AutoKorso durchs Dorf einen vorläufigen Höhepunkt fand.