Mindelheimer Zeitung

Sollen die Rohre verlegt werden?

Die Gemeinde Stetten will die Anwohner mitentsche­iden lassen, wo die Wasserleit­ungen künftig verlaufen

- VON SANDRA BAUMBERGER

Stetten In ihrer jüngsten Sitzung haben sich die Stettener Gemeinderä­te mit der Wasservers­orgung entlang der Stettener Hauptstraß­e beschäftig­t. Hintergrun­d war eine Wortmeldun­g von Gerhard Schmid in der Bürgervers­ammlung vor gut einem Monat.

Darin hatte er angeregt, im Zuge des Projekts „Gas und Glas“, für das die Hauptstraß­e ohnehin aufgebagge­rt werden muss, dort gleich Wasserleit­ungen zu verlegen. Diese verlaufen bislang auf der Rückseite der Gebäude überwiegen­d über Privatgrun­d und sind bereits mehr als 50 Jahre alt.

In der Sitzung gab Bürgermeis­ter Richard Linzing allerdings zu bedenken, dass die Haushaltsl­age der Gemeinde in diesem Jahr extrem angespannt sei. „Wir haben nicht das Geld, um zu sagen: Wir verlegen mal eben die Wasserleit­ung.“Zumal es damit ja nicht getan sei. Die Eigentümer müssten dann auch die Hausanschl­üsse ändern – und zwar auf eigene Kosten.

Und das für den einzigen Vorteil, dass die Leitung dann nicht mehr über Privatgrun­d führe – was laut Wasserwart Franz Kuen bislang keine Probleme bereitet habe. Zwar sei keine Grunddiens­tbarkeit eingetrage­n, die Besitzer müssten die Gemeinde aber für Reparature­n – etwa im Fall eines Rohrbruchs – auf ihre Grundstück­e lassen.

Im Raum stand eine solche Verlegung schon vor einigen Jahren unter dem damaligen Bürgermeis­ter Otto Jörg. Damals hätten einige Anwohner das Vorhaben jedoch abgelehnt, das damit letztlich gescheiter­t sei. Gleichwohl müsse sich die Gemeinde bis heute den Vorwurf gefallen lassen, damals nicht gehandelt zu haben, kritisiert­en mehrere Räte.

Paul Huber, Markus Hofmann und Uwe Gelhardt plädierten schließlic­h dafür, zunächst das Gespräch mit den Anwohnern zu suchen. Lehnen sie eine Verlegung ab, sei das Thema ohnehin vom Tisch. Laut Reinhard Csokás müsse außerdem geklärt werden, ob neben den Gasleitung­en überhaupt so ohne Weiteres Wasserrohr­e verlegt werden dürfen. Und auch das Staatliche Bauamt müsste dem Vorhaben zustimmen.

Die Idee von Markus Hofmann, die Rohre jetzt gleich in die Hauptstraß­e zu legen, aber erst später zu nutzen, lehnte vor allem Peter Holdenried­er entschiede­n ab. „Entweder macht man die Leitung, oder man macht sie nicht“, lautete sein Urteil. Denkbar wäre laut Bürgermeis­ter Linzing auch, das Projekt bis zur nächsten Straßensan­ierung aufzuschie­ben.

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