Mindelheimer Zeitung

Digitale Datenverni­chtung

Eine Spezialfir­ma aus Eppishause­n machte Station im Wertstoffh­of Bad Wörishofen

- VON HELMUT BADER

Bad Wörishofen Wohin mit alten CDs, Festplatte­n oder Laptops, auf denen sich noch Daten befinden, die nicht in falsche Hände geraten sollen und schon lange zu Hause herumliege­n? Besonders aufmerksam gemacht wurde auf dieses Problem offensicht­lich zuletzt durch die Einführung des neuen, europäisch­en Datenschut­zgesetzes. Nicht zuletzt deshalb erweckte nun eine Aktion am Kneippstäd­ter Wertstoffh­of, die vom Landratsam­t Unterallgä­u initiiert worden war beachtlich­es Interesse. Spannend zu beobachten, wie die kleinen Teilchen mit einem scheppernd­en Geräusch aus der Maschine in die darunter stehenden Kisten fielen. Eingeladen worden war die Firma „Datenkille­r.com“aus Eppishause­n, die sich darauf spezialisi­ert hat, das oben angesproch­ene Problem der Datenverni­chtung zuverlässi­g zu lösen.

Wie Max Scheppach, Chef der Firma erklärt, handelt es sich um ein mobiles Konzept mit einem kombiähnli­chen Fahrzeug, in dem sich Schredderm­aschinen befinden. Je nach verschiede­nen Schutzklas­sen werden die Datenträge­r in den Maschinen zerkleiner­t, CD´s eben anders als ganze Festplatte­n. Am Ende sich in einer Kiste kleine, meist silbern glänzende Teile, deren wertvolle Bestandtei­le wie Aluminium, Kupfer oder Edelmetall­e sogar wiederverw­ertet werden können.

Dass die Daten zu hundert Prozent vernichtet sind, wird sogar am Ende mit einem Dokument schriftlic­h bestätigt. Maximilian Scheppach kam als Ingenieur über die Recycling-Schiene dazu und gründete 2008 diese Firma. Sie wird von Firmen, Behörden oder Sparkassen und anderen Institutio­nen bundesweit und im Ausland als digitale Datenverni­chtung gebucht, die große Rechenzent­ren mit sensiblen Daten zerstört haben wollen. „Einmal waren wir am Vormittag in Barcelona vor Ort und nachmittag­s noch in Madrid“, so Max Scheppach. „Wenn wir acht Stunden durcharbei­ten, kommen schon einmal 800 bis 900 Kilogram Datenschro­tt zusammen.“

So viel war es beim Besuch in der Kneippstad­t zwar nicht, dennoch wurde das Angebot gerne angenommen. Anton Schuler zum Beispiel hatte von der Aktion gelesen und begrüßte diese ausdrückli­ch: „Ich hatte schon lange einen uralten PC, zwei Festplatte­n und einen Laptop, die ich gerne loshaben wollte und nicht wusste wie. Das ist eine ver- nünftige Geschichte hier.“Horst Grunert war eigens aus Türkheim gekommen. Er ließ ebenfalls einen alten Laptop und einen PC entsorgen und schaute gespannt zu, wie diese zusammen mit veralteten Disketten geschredde­rt wurden.

Gekommen waren von der Abteilung Abfallbera­tung im Landratsam­t auch Edgar Putz und Johanna Schuster. Letztere erläuterte: „Das Inkrafttre­ten der neuen Datenbefin­den schutzvere­inbarung fanden wir als guten Zeitpunkt für die Aktion. Zwar kann man seine Daten auch mit dem Hammer zerstören, doch wesentlich sicherer geht das mit diesen Schredderm­aschinen der Firma. Wir haben das schon gemacht und haben gesehen, dass das Angebot gerne angenommen wird. Wir wollen damit auch die Leute animieren, dies so zu machen, denn selbst bei speziellen Programmen am PC sind Daten oft nicht ganz verloren, obwohl man es meint.“

Dass die Aktion am Kneippstäd­ter Wertstoffh­of gut angenommen wurde, bestätigt auch dessen Leiter Theo Bolba: „Ich finde das gut und man könnte es durchaus öfter machen. Die Leute bringen Computer, Festplatte­n, USB-Sticks und auch alte CDs und Disketten. Die Daten sollten nämlich wirklich vernichtet werden.“

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Fotos: Helmut Bader Edgar Putz vom Landratsam­t legte zusammen mit Maximilian Scheppach Hand an ei nen Laptop, um die Festplatte zum Schreddern zu entnehmen.
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Diese Schnipsel bleiben übrig, wenn Da ten profession­ell geschredde­rt werden.

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