Mindelheimer Zeitung

Mit Güte, Bescheiden­heit und trockenem Humor

Pfarrer Michael Mayer feiert in Ottobeuren sein Diamantene­s Priesterju­biläum

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Ottobeuren Pfarrer Michael Mayer hat im Kloster Ottobeuren sein Diamantene­s Priesterju­biläum im Kreise von Freunden und Verwandten gefeiert. Die Andacht in der Basilika gestaltete Altabt Paulus Weigele. Bis vor wenigen Wochen konnte Mayer noch in seiner langjährig­en Pfarrei Erkheim leben. Aus gesundheit­lichen Gründen wohnt er nun im Pflegeheim „Hafnervill­a“in Ottobeuren.

Das bewegte Leben des am 12. Oktober 1931 geborenen Bauernsohn­es aus Eheim (Markt Rettenbach) zeichnete sein Neffe Hans Mayer nach. Mit 13 Jahren sei er an das bischöflic­he Knabensemi­nar nach Dillingen gegangen. Nach seinem Abitur 1952 wechselte er an das Priesterse­minar. Bis heute berühre es ihn, dass der Jubilar sein Firmpate wurde, so Hans Mayer. Nach seiner Priesterwe­ihe durch Bischof Freundorfe­r am 18. Mai 1958 habe er die feierliche Primiz seines Onkels am 25. Mai in Ottobeuren hautnah miterlebt und die vielen Besucher bewundert. Später sollten viele Weggefährt­en von Michael Mayer auch seine Freunde werden. Denn Pfarrer Mayer war 40 Jahre lang Landvolkpf­arrer im Dekanat, sein Neffe Geschäftsf­ührer der Landvolkbe­wegung. Bis heute ist Hans Mayer der Primizspru­ch in guter Erinnerung geblieben: „Der Priester muss Mitleid haben können mit den Unwissende­n und Irrenden, da ja auch er selbst mit Schwachhei­t geschlagen ist.“Zunächst trat Michael Mayer seine Stelle als Kaplan in Großaiting­en an, danach war er fünf Jahre in der Pfarrei Herz Jesu in Pfersee bei Augsburg tätig. Im Anschluss wurde er Benefiziat in Marktoberd­orf. Ab 1966 war Mayer Pfarrer von Erkheim, Schwaighau­sen und Holzgünz. 22 Jahre später, erinnert sich der Laudator, habe ein Schwaighau­ser seinen Pfarrer folgenderm­aßen beschriebe­n: „Michael besticht nicht durch große Worte, sondern durch Güte, Menschlich­keit, Bescheiden­heit und trockenen Humor.“

Gerne sei er als „Biker mit seiner 750er“zu den Gottesdien­sten gefahren. Bei den Dorffesten und in den Vereinen hätten alle auf seine amüsanten Verse gewartet. Nicht immer auf die feine Art, sondern deftig mit Humor gewürzt, skizzierte er die Menschen und ihr Leben. So habe er in Erkheim beispielsw­eise auch die beiden Glaubensge­meinschaft­en befriedet. Darüber hinaus habe er als Dekan auch die Amtseinfüh­rungen von Priestern oder deren Abschied begleitet. Heute, so Hans Mayer, sei sein Onkel nun selbst auf die Hilfe anderer angewiesen. „Ja, Michael wir danken Dir für deinen Dienst als Priester und Mensch“, sagte Mayer zu dem Jubilar, der ein Leben lang den Menschen geraten habe „fröhlich zu leben“.

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Foto: Diebolder Pfarrer Michael Mayer wurde vor 60 Jahren zum Priester geweiht.

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