Mindelheimer Zeitung

Der Donner aus dem Norden

Es gewittert reichlich im Moment. Warum eigentlich?

- VON MARKUS BÄR

In der nordischen Mythologie ist bekanntlic­h der Gott Thor für den Donner verantwort­lich. Ob er selbst uns gerade mit heftigen Wetterkapr­iolen versorgt, sei einmal dahingeste­llt. Fakt ist aber, dass die Ursache für die vielen Gewitter des vergangene­n Wonnemonat­s im Norden Europas zu finden ist. Dort befindet sich nämlich eine sehr stabile Hochdruckl­age. Sagen Fachleute vom Deutschen Wetterdien­st. Und dieses Hochdruckg­ebiet ist mächtig: Es verhindert, dass die sonst üblichen Tiefausläu­fer von Westen kommend nach Mitteleuro­pa gelangen können. Um das Hochdruckw­etter wegzuschie­ben.

Die Folge: schwüle Hitze, viel Strom in der Luft, der sich entladen will, höhere Temperatur­en im Norden Deutschlan­ds gar als im Süden. Und eher lausige Verhältnis­se etwa im westlichen Mittelmeer. Und das, so der Wetterdien­st, soll erst einmal so bleiben.

Ob es heute insgesamt mehr Gewitter als früher gibt? Wegen des Klimawande­ls vielleicht? Darüber sind sich auch Experten nicht einig. Was aber sagt uns ein Blick in die Geschichte? Der sicherlich bedeutends­te niederländ­ische Meteorolog­e des 20. Jahrhunder­ts (Sie wissen schon, das war Rudi Carrell) hatte 1975 zusammen mit seinem Milchmann eine wissenscha­ftliche Arbeit veröffentl­icht, wonach es eine Ursache für wunderlich­es Klima gibt: „Schuld daran ist nur die SPD.“Aber sind die Genossen an allem schuld, also auch am nächsten Gewitter? Das wäre dann doch unfair.

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Bild: Sofia Lammeyer

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