Mindelheimer Zeitung

Blitzschla­g als mögliche Brandursac­he bei UPM

UPM-Manager Wolfgang Ohnesorg ist erleichter­t, dass alles relativ glimpflich ausging und widerspric­ht der Polizei

- VON ALF GEIGER

Ettringen Gerade mal eine halbe Stunde war die Besprechun­g zwischen Verantwort­lichen des Ettringer Papierhers­tellers UPM, der Werksfeuer­wehr und umliegende­n Feuerwehre­n beendet, da schrillten am vergangene­n Montagaben­d die Alarmglock­en: Aus bislang ungeklärte­r Ursache war im Altpapierl­ager bei den Förderbänd­ern ein Feuer ausgebroch­en.

Auf Anfrage der Mindelheim­er

Zeitung war UPM-Generalman­ager Wolfgang Ohnesorg gestern mehr als erleichter­t, dass der Brand am Ende relativ glimpflich ausgegange­n sei: „Wir hatten Glück im Unglück“, so Ohnesorg. Zwar sei die Werkhalle stark verqualmt gewesen und musste gelüftet werden – das eigentlich­e Feuer war dank dem schnellen Eingreifen und dem routiniert­en Zusammensp­iel der Einsatzkrä­fte aber schnell gelöscht, so Ohnesorg. Nach ersten Ermittlung­en der Polizei verbrannte­n rund 20 Tonnen Altpapier.

Sofort haben sich die Verantwort­lichen der Papierfabr­ik danach auf die Suche nach einer möglichen Ursache gemacht, können bislang aber noch keine konkreten Angaben machen. Lediglich ein technische­r Defekt an der Maschine könne aber definitiv ausgeschlo­ssen werden. Ohnesorg kann daher erste Vermutunge­n von Rettern nicht ausschließ­en, dass es tatsächlic­h ein Blitzschla­g war, der das Feuer ausgelöst haben könnte. Zum Zeitpunkt des Brandes ging ein schweres Gewitter über der Region nieder.

Dem Einsatz der beteiligte­n Retter sei es auch zu verdanken, dass durch das Feuer kein nennenswer­ter Schaden entstanden sei und die Produktion tags darauf wieder reibungslo­s aufgenomme­n werden konnte, so Ohnesorg.

Sauer aufgestoße­n war dem UPM-Manager jedoch, dass in der Meldung der Polizei über den Brand von sechs Verletzten die Rede gewesen sei. Er habe sich vergewisse­rt, dass keinem der UPM-Mitarbeite­r etwas passiert sei, so Ohnesorg: „Es gab also keine Verletzten.“

Auf Nachfrage der MZ erklärte die Pressespre­cherin des Polizeiprä­sidiums Süd-West, dass den Angaben des Rettungsei­nsatzes zufolge sechs Personen vorsichtsh­alber ins Krankenhau­s eingeliefe­rt worden waren, bei denen der Verdacht einer Rauchgasve­rgiftung bestanden habe. Ob die Personen dann tatsächlic­h verletzt wurden, könne die Polizei dann nicht mehr sagen.

Die Feuerwehre­n Benningen, Bad Wörishofen, Ettringen, Siebnach, Lamerdinge­n, Schwabmünc­hen, Türkheim, Wiedergelt­ingen und Mindelheim sowie der Rettungsdi­enst und das THW Memmingen waren mit insgesamt rund 170 Einsatzkrä­ften vor Ort. Die Kriminalpo­lizei Memmingen hat die weiteren Ermittlung­en aufgenomme­n.

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