Mindelheimer Zeitung

Das war vermeidbar

- VON MARKUS HEINRICH redaktion@mindelheim­er zeitung.de

Erneut haben Spenden an die Stadt Bad Wörishofen zu Misstönen statt zu ungetrübte­r Freude geführt. Schon beim Verkehrsüb­ungsplatz war das so, als der Stadtrat eine sechsstell­ige Summe annehmen sollte, allerdings ohne zu wissen, wer der Spender ist; der Stifter wollte zunächst anonym bleiben. Erst während einer hitzigen Debatte wurde der Name doch bekannt: Hans J. Kania, ein großer Mäzen der Stadt. Keine Einwände, sagte dann auch das Landratsam­t.

Auch diesmal ging es um KaniaSpend­en, gemeinsam mit Marieluise Vorwerk. Auch diesmal gab es Fragen, das gehört zum Handwerk eines Ratsmitgli­eds. Dass Wirtschaft­sreferent Alwin Götzfried wissen will, wie sich die Stadt bei Privatspen­den absichert, um auf legalem Boden zu bleiben, ist legitim. Die Platzierun­g der Frage unmittelba­r in der Angelegenh­eit Vorwerk/Kania war aber zumindest äußerst unglücklic­h.

Nicht geglückt ist aber auch die Bekanntgab­e der Kania/VorwerkBru­nnenspende durch Bürgermeis­ter Paul Gruschka. Ein neuer Brunnen wird andernorts vorab breit diskutiert. Was da genau vor dem Guggerhaus entstehen soll, weiß die Öffentlich­keit in Bad Wörishofen bislang allerdings nicht. Dabei wird der Brunnen schon in wenigen Tagen fertig sein. Auch der Stadtrat wurde offenbar vorab nicht informiert.

Als Folge der Sitzung vom Montag gibt es Ärger. Bürgermeis­ter Paul Gruschka, selbst ein Freier Wähler, fordert Götzfrieds Rückzug aus der Fraktion der Freien Wähler. Götzfried denkt nicht daran, dem Folge zu leisten. Neuer Streit ist programmie­rt – der leicht vermeidbar gewesen wäre.

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