Wie im Wilden Westen
Mit einer Armbrust hatte ein Täter Metallspitzen auf eine Sitzbank am Mindelheimer Marienplatz abgeschossen
Mindelheim Polizeichef Gerhard Zielbauer sprach von einem „absoluten Wahnsinn“. Wie im Wilden Westen hatte ein Armbrustschütze mit seiner Waffe auf dem Mindelheimer Marienplatz auf eine hölzerne Sitzbank zwei Metallpfeile abgeschossen. Verletzt wurde dabei gottlob niemand.
Ein Passant hatte am Wochenende die Einschläge an der Bank gesehen und die Polizei verständigt. Eine Pfeilspitze steckte noch im Holz. Anhand der Schussrichtung konnten die Polizeibeamten dann genau ermitteln, von welchem Haus aus der Armbrustschütze seine Pfeile abgefeuert hatte. Die Beamten haben daraufhin die Wohnung eines 33-jährigen Verdächtigen durchsucht.
Dort fand die Polizei tatsächlich eine Armbrust. Ob der Mann die
Die Polizei geht davon aus, dass Anklage erhoben wird
Tat eingeräumt hat, mochte Zielbauer zum derzeitigen Zeitpunkt nicht sagen. Die Indizien sprechen aber eine deutliche Sprache. Der Polizeichef geht davon aus, dass es zu einer Anklage kommen wird.
Hätte einer der Pfeile einen Menschen getroffen, „wäre dieser tot gewesen“, machte Zielbauer die Tragweite klar. Die Wucht der Geschosse war immens. Der Schütze befand sich etwa 40 Meter von der Bank entfernt, die vor dem Fachgeschäft Eschenlohr steht.
Einen solchen Fall hat es bisher in Mindelheim noch nicht gegeben, sagte Zielbauer, der den Vorfall sehr ernst nimmt. Mit einer Armbrust darf nur auf gesicherten Schießständen geschossen werden. Wer im Wald mit einer Armbrust erwischt wird, muss mit einer Ordnungswidrigkeitenanzeige rechnen.
Auf einem öffentlichen und stark frequentierten Platz wie dem Marienplatz ist das mindestens eine gemeinschädliche Sachbeschädigung. Sollten sich zur Tatzeit Menschen auf dem Platz aufgehalten haben, wären diese mit Leib und Leben gefährdet gewesen.