Stimmungsvoll und abwechslungsreich
Der Gesangverein Köngetried und die Gäste aus Baisweil beweisen Talent und Humor
Unteregg „Spiel noch einmal für mich Habanero …“ach, wie schön schnulzig kam das rüber! Diesen Schlager machte Caterina Valente 1958 zum Dauerbrenner. Beim Jahreskonzert vom Gesangverein Köngetried im Gasthaus Adler in Unteregg geriet er, enthusiastisch vom gemischten Chor gesungen, in eine Endlosschleife. Josef Wiedenmann dirigierte mit Leidenschaft, sang eifrig mit und schließlich lagen er und Norbert Holzheu, einer der drei Vorsitzenden vom Gesangverein, sich unter heftigem Beifall in den Armen. Ach ja, der Habanero, die Zugabe des Chores, hatte es in sich. Alles trugen die Sänger mit großer Freude vor. Das Konzert hatte wahrlich „Allerhand“– so der Titel des Abends – zu bieten. Schon das Madrigal „In these delightful, pleasant groves“von Henry Purcell stimmte auf einen sehr unterhaltsamen Abend ein.
Heidi Mitternacht meinte bei der Moderation zu „Sah ein Knab’ ein Röslein steh’n“: „So schön haben Sie das gewiss noch nie gehört.“Stimmungsvoll brachen sie das Röslein und ließen „ein Vöglein“sehnsuchtsvoll zur Liebsten fliegen. Sie beschworen einen Gebirgszug im Süden Mexikos herauf, seufzten gemeinsam beim russisch-jüdischen Volks- und Liebeslied „Tumbalalika“, beschrieben musikalisch die „Rocky Mountains“oder reisten auf den „Country Roads“.
Ein herzliches Willkommen galt den Gästen vom Männerchor Baisweil.
Das Repertoire, das die Sänger präsentierten, war ebenfalls sehr vielseitig und zog die Gäste im übervollen Adlersaal sofort in den Bann. Und das nicht nur mit dem „Gefangenenchor“aus „Nabucco“. Sie besangen den schottischen „Loch Lomond“ebenso wie „Die kleine Kneipe“oder den „griechischen Wein“.
Dirigent des Abends war HansJoachim Willrich, ehemaliger Chordirigent im Staatstheater am Gärtnerplatz in München. Die Leiterin des Männerchores Baisweil, Angela Sandtner, begleitete souverän am Klavier. Den „Sound of Silence“von Simon and Garfunkel hatte Willrich neu für den Chor arrangiert. Es waren besondere Momente, auch beim Lied mit dem Text von Peter Rossegger „Därf ich’s Diandl liabn?“Der Pfarrer meint, so „kimmst in d’Höll!“, die Mutter sagt, er sei zu jung und der Vater antwortet streng: „Willst mein Steckn kostn, konnst es thuan!“Der liebe Gott sieht das so: „Wegn en Büaberln hon ich’s Diandl gmocht!“Das alles hatte aber nichts mit dem „Kriminal-Tango“zu tun – zum Glück. Fetzig und mit großem Engagement verabschiedeten sich die Köngetrieder und sagten mit ABBA „Thank you for the music“. Zuvor gab es aber noch ein Schmankerl: Vorsitzende Ingrid Bauer und Moderatorin Heidi Mitternacht kamen in Bademänteln, -schlappen und Schlafhauben und besangen das „Tröpferlbad“in Wien.
Ein großes Dankeschön gab es für Maximilian Schropp für ein halbes Jahrhundert aktives Singen. Herbert Rabus, der Vorsitzende vom Sängerkreis Unterallgäu, überreichte Urkunde und Ehrennadel. Außerdem ernannte ihn der Vorstand des Gesangvereins Köngetried zum Ehrenmitglied.