Wenn Musik Verbindungen schafft
Beim Rotaract-Benefizkonzert sorgen junge Musiker für einen außergewöhnlichen Kunstgenuss und engagieren sich damit auch demonstrativ für die Arbeit des Hospizvereins St. Elisabeth Memmingen-Unterallgäu
Bad Wörishofen Strahlende Gesichter bei Veranstaltern, Künstlern und beim Publikum, das immer wieder heftig applaudierte, das war mehr als wohlverdient. Denn was die Mitglieder vom Rotaract Club Bad Wörishofen-Mindelheim mit Präsidentin Jasmin „Jassi“Nimar und der Incoming-Präsidentin Patricia Birkle im Kurtheater auf die Bühne brachten, hatten den Erfolg und den daraus resultierenden Beifall verdient.
Dieses Engagement mit einem Spendenerlös in Höhe von 3060 Euro ist für den Hospizverein St. Elisabeth in Mindelheim gedacht. Manfred Nuscheler, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Anästhesie der Kreiskliniken Unterallgäu in Mindelheim und im Vorstand des Sankt Elisabeth Hospizvereins Memmingen-Unterallgäu erklärte den Pallativverein: „In einer Zeit fast grenzenloser medizinischer Möglichkeiten, Ruf nach aktiver Sterbehilfe, ist Hospiz eine wichtige Rückbesinnung: Das Leben nicht künstlich zu verlängern, sondern sich zu besinnen und der einem Kranken verbleibenden Zeit mehr Leben, mehr Lebensqualität zu geben.“
Und so habe Musik und Hospizarbeit manches gemeinsam: „Wo Sprache an ihre Grenzen stößt – und das tut sie nicht selten in der Begleitung Sterbender – schafft Musik Verbindung, wird selbst zur Stimme, spendet Zuspruch.“Dass sich die Jugend dieser Verbindung annehme, das sei ermutigend. Nuscheler betonte, es sei wichtig: „Sterben als Teil des Lebens zu akzeptieren.“Seit einem halben Jahr bemühten sich die Mitglieder vom Rotaract Club, junge Musiker für das Konzert zu gewinnen. Sie brachten hoch motivierte, äußerst talentierte und „Jugend musiziert“-prämierte Sängerinnen, Sänger, Violinistinnen, Pianist und „The Uniques Jazz Band“ins Kurtheater.
Das abwechslungsreiche Programm führte von der Klassik über Musical hin zu richtig coolem Jazz. Emilia-Rosa Hofmann, 13 Jahre jung, die bei „Jugend musiziert“am Bundesentscheid teilnahm (wir berichteten),
am Klavier von Andreas Kirpal begleitet, bot mit ihren beiden Solostücken „Meditation“von Frank Bridge und dem „Scéne de Ballet“von Charles-Auguste de Bériot wahren Ohrenschaus. Jonas Streitel am Flügel, sorgte mit „Mazeppa“, der Symphonischen Dichtung Nr. 6 von Franz Liszt, höchsten Kunstgenuss.
Er war beim Halbfinale des hochkarätigen „Grotrian Piano Competition“in Augsburg so erfolgreich, dass er im September in Hannover mit Mitstreitern aus aller Welt im Finale dabei sein. Lydia Hartmann, ebenfalls 13 Jahre jung, Violine, wurde von Bernhard Hess, Fachbetreuer Musik am Maristenkolleg Mindelheim, am Klavier begleitet. Sie glänzte mit dem Werk „Concertino in A-moll ungarische Weise“von Oskar Rieding.
Hanna Meidert, ebenfalls „Jugend musiziert“Gewinnerin begeisterte mit ihrer klaren Stimme. Sie sang „Jupiter“von Leonard Bernstein und das selbst geschriebene Lied „Castles in the air“. Musikalische Zwillingsschwestern, Magdalena sang und Johanna Loos am Klavier, ließen unter anderem den Song von Birdy „People help the people“hören. Gemeinsam mit Hanna Meidert sang Magdalena Loos „I dreamed a dream“aus dem Musical „Les Miserables“von Claude-Michel Schönberg. Ein Highlight nach dem anderen sagte Moderatorin Laura Sattelmair unterhaltsam an. Dazu gehörten schließlich auch Jazz-Musiker wie die Sängerin Susanna Schuster mit „I’m me“von Us the duo mit Vater Andreas Schuster am Klavier. Er spielte auch für den „Voice of Germany“-Gewinner Daniel Ferrer, der mit seiner warmen Baritonstimme „No Love Dying“von Gregory Porter zum Besten gab.
Den Jazzhöhepunkt brachten die Musiker „The Uniques Jazz Band“auf die Bühne.