Hoffnung für die Esche
Was „Die Marketenderin“alles durchstehen muss und warum sie einen Beschützer braucht
Das Eschentriebsterben macht Waldbauern im Unterallgäu Probleme. Bei einer Waldbegehung rieten Experten dazu, die Hoffnung nicht aufzugeben.
Mindelheim Es war eine harte, eine schwierige Zeit, das Mittelalter mit seinen vielen Kriegen. Die den Tross der Soldaten über Wochen, Monate und auch Jahre begleiteten, das waren meist Ehefrauen, die als Marketenderinnen für das leibliche Wohl sorgten. Sie wuschen die Wäsche, kochten und trieben Handel. Von diesem harten Alltag handelt das Theaterstück „Die Marketenderin“, das heute Premiere hat und während des Frundsbergfestes im Stadttheater Mindelheim von einer bunten Schar Laien-Schauspieler aufgeführt wird. Die Geschichte von „Gundi“schrieb Historiker Reinhard Baumann auf.
Wenn man den sechzehn LaienDarstellern bei einer Probe zuschaut, dann sieht der Zuschauer, dass nicht nur mit viel Spielfreude an das Theaterstück herangegangen wird, sondern der Ernst der Kriegszeiten im Mittelalter mit seiner ganzen Dramatik dargestellt wird, dass aber auch der Humor zum Tragen kommt.
Ob buntes Treiben im Feldlager, Kämpfe, Konkurrenzkampf der Marketenderinnen, der auch zu Ge- richtsverhandlungen beim Schultheiss führen konnte. So hat im Stück die junge, unerfahrene Gundi noch ganz andere Gefahren zu meistern, bedrängt von Landsknechten oder dem „alten Trossweibel“. Doch Gundi hat einen Beschützer, der immer zur rechten Zeit zur Stelle ist um ihr beizustehen. Der „Mang Bregitzer“lässt nicht einmal den Feldkaplan, der es auch versucht, ungestraft davonkommen.
Gundi hat vieles zu verkraften, doch sie schafft es, ihren Weg zu ge- hen und auch zu einem gewissen Reichtum zu kommen. Doch bleibt ihr dieser? Hat sie nicht noch weitere Abenteuer zu bestehen wie den Verlust ihrer mühsam erarbeiten Güter, Räuber und Diebstähle?
Schafft sie es, wieder zurück nach Mindelheim zu kommen? Und ist sie jemals mit Georg von Frundsberg zusammengetroffen?
Es gibt vieles im Stück „Die Marketenderin“zu entdecken. Doch ob am Ende alles gut sein wird, das wird an dieser Stelle nicht verraten.
Am Ende bringt ein verwundeter Soldat das Kriegstreiben auf den Punkt: „Mit seinem Glück, seiner Gefahre, der Krieg, er zieht sich etwas hin. Der Krieg, er dauert hundert Jahre, der g’meine Mann hat kein Gewinn.“
Die Regie führt Roland Peter sehr souverän, doch das ist nicht seine einzige Rolle, so wie auch etliche andere Darsteller in verschiedene Rollen schlüpfen. Peter ist unter anderem auch der Feldkaplan auf Freiersfüßen, der Schreiber beim Schultheiss-Gericht und die vordere Hälfte des Esels. Susanne Scheffele mimt die Gundi, Mang Begritzer wird von Alois Hoyer gespielt. Die Musik ist von Maria Hahn, für die Technik zeichnet Quirin Schäffle, für die Maske Elke Heister und für das Bühnenbild Hubert Ellenrieder und Karl Remmele verantwortlich. Termine Aufführungen im Stadtthea ter am Freitag, 22. Juni, 20 Uhr (Pre miere), Freitag, 29. Juni, 20 Uhr; Mitt woch, 4. Juli, 19 Uhr