Streit am Kaiserweiher
Ein Beteiligter zieht ein Messer. Wie es zur Schlägerei kam, ist noch unklar
Salgen Am Kaiserweiher bei Salgen kam es in der Nacht auf Mittwoch zu einem größeren Polizeieinsatz. Eine Schulklasse, die am südlichen Ufer den Abschluss ihrer Prüfungen feierte, geriet in einen Streit mit vier außenstehenden Personen. Dabei soll einer der Beteiligten ein Messer gezogen haben.
Ein 16-Jähriger erklärte gegenüber unserer Zeitung, dass er den Notruf gewählt habe und die Polizei zunächst nicht in der Lage gewesen sei, den Kaiserweiher zu orten. Daher habe es seiner Meinung nach zu lange gedauert, bis die Polizei vor Ort war.
Jürgen Krautwald, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, stellt den Sachverhalt folgendermaßen dar: „Wir haben das Geschehen rekonstruiert: Der Notruf ging um 00.43 Uhr ein, die erste Streife war um 1.08 Uhr am Kaiserweiher.“Die 25 Minuten, die dazwischen lagen, ergeben sich laut Krautwald schon aus der Anfahrt: „Außerdem muss man bedenken, dass einige Streifenwagen auch aus Bad Wörishofen oder Krumbach beordert wurden. Je nachdem, wo die sich grade befinden, dauert es eine gewisse Zeit.“
Da der 16-Jährige der Einsatzzentrale am Telefon sagte, dass ein Messer „im Spiel sei“, kamen gleich mehrere Polizeistreifen.
Der 16-jährige Anrufer beschreibt die Ereignisse gegenüber der Mindelheimer Zeitung wie folgt: Die Schülergruppe hätte sich am Weiher getroffen, um dort ihre letzte Prüfung vor dem Abschluss zu feiern. Zu der Gruppe von circa zwanzig Personen seien dann vier Außenstehende gestoßen: „Wir haben die dann irgendwann verscheucht.“Die vier seien dann aber wiedergekommen: „Die wollten, dass wir ihnen Cola und Alkohol geben.“Daraufhin folgte die Auseinandersetzung, bei der einer der vier ein Messer gezückt haben soll.
Als die Polizei ankam, fand sie vier Verletzte vor. Ein 18-Jähriger erlitt eine Bauchverletzung, die aber laut Polizei keine Stichverletzung ist. Der junge Mann gab selbst an, sich bei einem Sturz verletzt zu haben. Er ist laut Krautwald einer der vier Außenstehenden.
Der 16-jährige Anrufer sprach gegenüber der MZ auch von einem Jugendlichen, der einen „Rückenbruch“erlitten habe. Diese Aussage bestätigt die Polizei nicht. Sie berichtet von einer 16-Jährigen, die einen Schock erlitt und zwei weiteren Jugendlichen der Schülergruppe, die leicht verletzt wurden. Rettungsdienst und Notarzt waren bereits informiert: „Wir rufen den Rettungsdienst automatisch, wenn im Notruf von Messern die Rede ist“, sagt Krautwald.
Wie sich die Auseinandersetzung genau abgespielt hat, kann die Polizei momentan nicht sagen, „da viele der Jugendlichen alkoholisiert waren“. Festgenommen wurde in dieser Nacht niemand. Als die Polizisten ankamen, trafen sie auf die Schüler sowie zwei Personen der anderen Gruppe. Die Polizei ermittelt weiter.