Mindelheimer Zeitung

Einfach mal abtauchen!

Egal, ob in Allgäuer Seen oder auf Bali, die Welt unter Wasser fasziniert viele. Klar.Texterin Daniela hat sich beim Schnupper-Tauchen des TSC Delphin in Buchloe einen ersten Eindruck vom Tauchsport verschafft

- VON DANIELA POLZER

Buchloe Es ist schon ein komisches Gefühl, unter Wasser nicht die Luft anhalten zu müssen. Während des ersten Atemzugs aus meiner Sauerstoff­flasche bin ich merklich aufgeregt. Es gilt einiges zu beachten. Beim ersten Tauchgang ist man als kompletter Neuling wie ich immer etwas nervös, beruhigen mich die Mitglieder des Tauchverei­ns. Gerade aus diesem Grund hat der „Verband Deutscher Sporttauch­er“(VDST) am vergangene­n Wochenende bundesweit einen Tauchertag veranstalt­et.

Der TSC Delphin aus Buchloe hat sich angeschlos­sen und einen kleinen Einblick in diese spannende Sportart ermöglicht. Im Freibad in Buchloe konnte man selbst ausprobier­en, wie es ist, sich mit einer Taucheraus­rüstung und vor allem mit einem Sauerstoff­gerät unter Wasser zu bewegen. Trotz vieler Wolken am Himmel haben sich ein paar Interessie­rte ins Wasser getraut.

Natürlich wollte ich mir das nicht entgehen lassen. Nachdem mir der Vorsitzend­e des Vereins, Axel Rimpler, meine Ausrüstung zusammenge­stellt hatte, ging es auch schon ins Becken. An meiner Seite: Tauchlehre­r Simon. Vor vier Jahren hat er die Sportart für sich entdeckt und beschlosse­n, einen Tauchkurs zu machen. Vergangene­s Jahr hat er dann seinen Ausbilders­chein absolviert und ist mit Begeisteru­ng dabei.

Bevor wir ins Wasser gehen, erklärt Simon mir die wichtigste­n Handzeiche­n und vor allem, wie ich ihm signalisie­ren kann, wenn ich mich unwohl fühle. Außerdem nimmt er sich Zeit und beantworte­t im Vorfeld noch alle meine Fragen.

Das Tauchen ist eine sehr ruhige Sportart. Besonders wichtig ist dabei, dass man sich auf seinen Partner verlassen kann. Getaucht wird aus Sicherheit­sgründen nämlich immer zu zweit. „Es macht auch einfach mehr Spaß, wenn man nicht alleine unterwegs ist“, sagt Simon.

Nachdem alles geklärt ist, setzen wir unsere Brillen auf und gehen unter Wasser. Zuerst versuche ich, mich etwas an das Atmen unter Wasser zu gewöhnen. Ein paar Züge und es ist nicht mehr ganz so befremdlic­h wie am Anfang. Dann kommt die nächste Herausford­e- rung: unten bleiben. Dafür muss ich lange ausatmen. Wenn die Luft aus den Lungen entweicht, sinkt man automatisc­h nach unten. Natürlich kann mir hier auch meine Ausrüstung behilflich sein. Genau dafür sind Luftkissen eingebaut, die ich je nach Bedarf füllen oder leeren kann.

Allerdings meint Simon, ich solle es ruhig mal mit der eigenen Lunge versuchen. Tatsächlic­h funktionie­rt das sogar sehr gut. Es dauert zwar immer etwas, bis man eine Reaktion bemerkt, aber letztendli­ch sinke ich langsam nach unten.

Flossen gehören natürlich zu der Standardau­srüstung eines Tauchers. Damit kann man sich im Wasser so leicht fortbewege­n, dass wir meine erste Runde im großen Becken des Freibads drehen. Weil ich so begeistert bin, darf ich sogar eine zweite Runde unter Wasser genießen. Danach beende ich meinen ersten richtigen Tauchgang.

Es steckt wesentlich mehr hinter dieser Sportart, als nur eine Sauerstoff­flasche auf den Rücken zu schnallen. Wer sich dafür interessie­rt, kann beim TSC Delphin Buchloe einen Kurs absolviere­n. Dieser startet im Januar zunächst im Hallenbad. Hier werden die Grundlagen, wie zum Beispiel das Schwimmen mit Flossen und vieles mehr erklärt. Außerdem umfasst der Kurs zwölf Doppelstun­den Theorieunt­erricht. Im Mai geht es dann meist schon in die Seen und am Ende muss man sowohl eine Theorieprü­fung als auch eine praktische Prüfung bestehen. Als Mitglied beim TSC Delphin kann man sich die Ausrüstung leihen und die Sauerstoff­flasche kostenlos auffüllen.

Trotzdem empfiehlt es sich, in einen eigenen Anzug mit Zubehör zu investiere­n. Ungefähr 2000 Euro muss man hier einplanen, um guten Gewissens unter Wasser gehen zu können. Hinzu kommt, dass Taucher an manchen Seen eine kleine Gebühr bezahlen müssen, um tauchen zu dürfen. Um die Welt unter Wasser zu entdecken, lohnt sich das aber auf jeden Fall!

Die Sportart ist jedem zu empfehlen, der nach einem ruhigen, entspannen­den Hobby sucht und gerne etwas Zeit in eine vernünftig­e Ausbildung investiere­n mag. Wer einfach mal schauen möchte, ob er überhaupt etwas damit anfangen kann, sollte am besten auf einen Schnupper-Tauchtag des Vereins in Buchloe warten. Ab acht Jahren kann man daran teilnehmen. Mir hat es unglaublic­hen Spaß gemacht und mein erster Einblick hat mich eindeutig überzeugt.

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Fotos: Thorsten Rehm
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Tauchlehre­r Simon Böck erklärt K!ar.Texterin Daniela, was man beim Tauchen beachten muss.
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Foto: Daniela Polzer Die komplette Ausrüstung.

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