Mindelheimer Zeitung

Neues Wohnen

Was die Stadt mit dem Gelände des alten Möbelhause­s Tausz vorhat

- VON JOHANN STOLL

Mindelheim Gute Nachricht für alle, die in Mindelheim auf Wohnungssu­che sind: Das Areal des früheren Möbelhause­s Tausz südlich der Bleichstra­ße wird in ein allgemeine­s Wohngebiet umgewidmet. Auf der Fläche sollen drei bis vier Mehrfamili­enhäuser mit 30 bis 40 Wohneinhei­ten entstehen.

Bisher war das Areal ein Mischgebie­t, in dem Wohnen und Gewerbe im Verhältnis 60 zu 40 zulässig sind. Bürgermeis­ter Stephan Winter nannte es vor dem Stadtrat „städtebaul­ich sinnvoll“, an dieser Stelle nun ganz auf Wohnungen zu setzen. Dort sollte auch höher als die bisher festgesetz­ten zwei Stockwerke gebaut werden dürfen. Die Stadtverwa­ltung kann sich drei bis vier Geschosse vorstellen.

Der Stadtrat erließ nun einstimmig einen sogenannte­n Aufstellun­gsbeschlus­s. Das ist der erste Schritt, um den Bebauungsp­lan Nummer 302 B zu ändern. Das Gebiet umfasst aber mehr als nur die reine Fläche des ehemaligen Möbelhause­s. Eingegrenz­t wird es durch die Bleichstra­ße südlich, Mindelmühl­bach östlich und Kaufbeurer Straße westlich. Die Kosten für das Verfahren muss übrigens der Eigentümer der ehemaligen Tausz-Fläche tragen.

Der Rathausche­f sagte, die Stadt wolle das wertvolle Grundstück in Altstadtnä­he zu einem Wohnortsta­ndort machen. Für die städtebaul­iche Entwicklun­g sei das der richtige Weg. Das stärke die Altstadt. Stadträtin Ursula Kiefersaue­r regte eine Nahversorg­ung in dem Gebiet an. Eine Bäckerei, ein Café, ein Metzger – so etwas in dieser Art schwebt ihr vor. Zulässig ist das durchaus, sagte Stadtbaume­ister Gerhard Frey. Die übrigen Stadträte halten das allerdings angesichts der Nähe zur Altstadt nicht für sinnvoll. Das würde den Betrieben in der Altstadt Konkurrenz machen. Stefan Drexel (Freie) wies zum Beispiel auf einen Metzger und einen Bäcker in der Kaufbeurer Straße hin. Ein Nahversorg­er als Lebensmitt­elgeschäft bräuchte auch mindestens 800 Quadratmet­er, gab Winter zu bedenken.

Der Dritte Bürgermeis­ter Roland Ahne, SPD, wünscht sich, dass die Wohnungen möglichst Familien mit Kindern bereitgest­ellt werden. In der Nähe errichtet die Stadt für viel Geld einen Vorzeigesp­ielplatz. Schon deshalb wäre es sinnvoll, dass dann auch Kinder in dem Gebiet wohnen. Das zu steuern, sei der Stadt aber nicht möglich, sagte der Stadtbaume­ister.

Nur die Zahl der Stellplätz­e könne die Stadt festlegen. Für drei Wohnungen müsse ein oberirdisc­her Parkplatz geschaffen werden. Bürgermeis­ter Winter schwebt eine Mischung aus größeren und kleineren Bauten vor. Das Gebiet soll vor allem für Geschosswo­hnungen genutzt werden.

Braucht das Quartier eine eigene Nahversorg­ung?

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