Neues Wohnen
Was die Stadt mit dem Gelände des alten Möbelhauses Tausz vorhat
Mindelheim Gute Nachricht für alle, die in Mindelheim auf Wohnungssuche sind: Das Areal des früheren Möbelhauses Tausz südlich der Bleichstraße wird in ein allgemeines Wohngebiet umgewidmet. Auf der Fläche sollen drei bis vier Mehrfamilienhäuser mit 30 bis 40 Wohneinheiten entstehen.
Bisher war das Areal ein Mischgebiet, in dem Wohnen und Gewerbe im Verhältnis 60 zu 40 zulässig sind. Bürgermeister Stephan Winter nannte es vor dem Stadtrat „städtebaulich sinnvoll“, an dieser Stelle nun ganz auf Wohnungen zu setzen. Dort sollte auch höher als die bisher festgesetzten zwei Stockwerke gebaut werden dürfen. Die Stadtverwaltung kann sich drei bis vier Geschosse vorstellen.
Der Stadtrat erließ nun einstimmig einen sogenannten Aufstellungsbeschluss. Das ist der erste Schritt, um den Bebauungsplan Nummer 302 B zu ändern. Das Gebiet umfasst aber mehr als nur die reine Fläche des ehemaligen Möbelhauses. Eingegrenzt wird es durch die Bleichstraße südlich, Mindelmühlbach östlich und Kaufbeurer Straße westlich. Die Kosten für das Verfahren muss übrigens der Eigentümer der ehemaligen Tausz-Fläche tragen.
Der Rathauschef sagte, die Stadt wolle das wertvolle Grundstück in Altstadtnähe zu einem Wohnortstandort machen. Für die städtebauliche Entwicklung sei das der richtige Weg. Das stärke die Altstadt. Stadträtin Ursula Kiefersauer regte eine Nahversorgung in dem Gebiet an. Eine Bäckerei, ein Café, ein Metzger – so etwas in dieser Art schwebt ihr vor. Zulässig ist das durchaus, sagte Stadtbaumeister Gerhard Frey. Die übrigen Stadträte halten das allerdings angesichts der Nähe zur Altstadt nicht für sinnvoll. Das würde den Betrieben in der Altstadt Konkurrenz machen. Stefan Drexel (Freie) wies zum Beispiel auf einen Metzger und einen Bäcker in der Kaufbeurer Straße hin. Ein Nahversorger als Lebensmittelgeschäft bräuchte auch mindestens 800 Quadratmeter, gab Winter zu bedenken.
Der Dritte Bürgermeister Roland Ahne, SPD, wünscht sich, dass die Wohnungen möglichst Familien mit Kindern bereitgestellt werden. In der Nähe errichtet die Stadt für viel Geld einen Vorzeigespielplatz. Schon deshalb wäre es sinnvoll, dass dann auch Kinder in dem Gebiet wohnen. Das zu steuern, sei der Stadt aber nicht möglich, sagte der Stadtbaumeister.
Nur die Zahl der Stellplätze könne die Stadt festlegen. Für drei Wohnungen müsse ein oberirdischer Parkplatz geschaffen werden. Bürgermeister Winter schwebt eine Mischung aus größeren und kleineren Bauten vor. Das Gebiet soll vor allem für Geschosswohnungen genutzt werden.
Braucht das Quartier eine eigene Nahversorgung?