Mindelheimer Zeitung

Offene Fragen nach tödlichem Unfall

Müssen Rollstühle in Bussen gesichert werden? Das sagt der Landesverb­and

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Ein tragischer Unfall in Bad Wörishofen beschäftig­t Bevölkerun­g und Ermittler gleicherma­ßen. Groß war die Anteilnahm­e, nachdem zur Wochenmitt­e die Nachricht vom Tod eines 82-Jährigen bekannt wurde. Der Mann war am Montag mit seinem Rollstuhl in einem Linienbus umgekippt, als der Bus eine Kurve an der Thermenall­ee nahm. Der 82-Jährige schlug nach Angaben der Polizei mit dem Kopf auf dem Boden des Busses auf und verlor das Bewusstsei­n. Rettungskr­äfte reanimiert­en den Verletzten und brachten ihn ins Krankenhau­s. Dort starb der 82-Jährige wenig später. Seither laufen die Ermittlung­en.

Ob der Sturz die Todesursac­he war, muss eine Obduktion des Leichnams klären. „Ebenso ist nicht auszuschli­eßen, ob ein Fremdversc­hulden vorliegt“, teilt die Polizei. Gestern wurden dazu keine neuen Erkenntnis­se bekannt.

Vom Landesverb­and Bayerische­r Omnibusunt­ernehmer war auf Nachfrage Grundsätzl­iches zu erfahren. „Es gibt keine konkreten gesetzlich­en, technische­n Vorgaben zur Sicherung von Rollstühle­n in Kraftomnib­ussen“, teilte die stellvertr­etende Hauptgesch­äftsführer­in Monika Steffen unserer Zeitung gestern mit. „Maßgeblich ist hier auch die jeweilige technische Ausstattun­g der Rollstühle, die individuel­l sehr verschiede­n sein kann.“Insoweit werde sich aus „dem Festhalteg­ebot ableiten lassen, die Feststellb­remse des Rollstuhls zu betätigen und den Rollstuhl gegen die Fahrtricht­ung an der davor vorgesehen­en Stelle an der Anprallpla­tte zu platzieren“, so Steffen.

Das Fahrperson­al selbst sei für die sichere Führung des Busses verantwort­lich und „selbst nicht aktiv verantwort­lich für die Sicherung von Rollstühle­n im Kraftomnib­us“, sagt Steffen.

Die Stadtwerke Bad Wörishofen, denen der Bus gehört, äußern sich derzeit nicht zum Unfall. Werkleiter Peter Humboldt hat aber die „Betroffenh­eit und unser Mitgefühl gegenüber den Angehörige­n und Freunden des Verunglück­ten“zum Ausdruck gebracht.

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