In Ettringen sprudelt die Gewerbesteuer
Seit 16 Jahren hat die Wertachgemeinde nicht mehr an der Steuerschraube gedreht – und daran wird sich auch nichts ändern
Ettringen Einen geradezu mustergültigen Haushalt des laufenden Jahres konnte Kämmerer Karl Heinz Müller auf der jüngsten Sitzung des Ettringer Gemeinderates präsentieren. Bürgermeister Robert Sturm nahm das ausgeglichene Zahlenwerk, das die Aufnahme von Krediten erübrigte, zum Anlass, sich für die konstruktive Zusammenarbeit aller Ratsmitglieder zu bedanken, die vorausschauend Weichen gestellt hätten.
Insbesondere erwähnte er die Klausur vor drei Jahren, auf der etwa das Seniorenkonzept und die Erweiterung des Kindergartens auf der Tagesordnung standen. Unabhängig davon erfreut sich die Wertachgemeinde nicht unerheblicher Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer – 900 000 Euro aktuell gegenüber 750 000 Euro im vergangenen Jahr – und aus der Einkommensteuerbeteiligung (1,87 Millionen Euro heuer gegenüber 1,56 Millionen Euro 2017). Dabei seien die Hebesätze bei Grund- und Gewerbesteuer seit 2002 unverändert geblieben.
Die positive Ertragslage auf Verwaltungshaushaltsseite ermögliche mit rund 780 000 Euro eine großzügige Zuführung an den Vermögenshaushalt, so Müller. Dieser summiere sich auf insgesamt 3,7 Millionen Euro.
Davon entfallen 2,05 Millionen Euro auf die Erweiterung der Kindertagesstätte, die ab September 100 Kindern einen Platz im Kindergarten und 24 Kleinkindern die Betreuung im Krippenbereich biete.
Unabhängig davon stünden weitere 24 Plätze im Ortsteil Siebnach zur Verfügung. Flankiert werden die Investitionen der Gemeinde durch Fördergelder des Freistaates in Höhe von 636 000 Euro, die noch einmal um 117 600 Euro aufgestockt würden aus dem Sonderprogramm „Aufbruch Bayern“für die Krippengruppe. Umgerechnet bezuschusse die Gemeinde jeden Kindergartenplatz mit jährlich 2500 bis 3000 Euro.
Bürgermeister Robert Sturm merkte dazu an, dass es sich hierbei um eine der Gemeinde obliegende Aufgabe und nicht um eine zur Kostendeckung verpflichtete, rein wirtschaftliche Einrichtung handele. Zu den Baumaßnahmen gehört auch die Weiterführung des Radweges vom Ortsteil Forsthofen bis zur Gemarkungsgrenze Hiltenfingen. Dafür seien 350 000 Euro eingeplant, die mit 200 000 Euro bezuschusst würden.
450 000 Euro sind zudem für den Erwerb von zwei Wohnungen einschließlich Servicezentrum in der zur Zeit im Bau befindlichen Senioren-Wohnanlage vorgesehen.