Ein „Vier Sterne Kiosk“im Türkheimer Freibad
Das neue Pächterehepaar Jacqueline Heckl und Wolfgang Rocholl ist vom Fach. Das spürt und schmeckt die „Freibad-Familie“
Türkheim Sie haben einen zerdrücktem Fünf-Euro-Schein in der Hand und reichen mit der Nasenspitze kaum bis zur Durchreiche, aber sie wissen genau, was sie wollen: einen „Kaktus“oder ein „Bum-Bum“. Und wer noch kleiner ist, braucht nur auf die Tafel zu zeigen, und der Eis-Traum wird erfüllt.
Vor dem Kiosk im Freibad Türkheim stellen sich Kinder und Erwachsene brav in der Reihe an, auf der einen Seite für Getränke, Pommes und Currywurst, auf der anderen für Eis und Süßigkeiten. Dazwischen (echte) KokosnussPalmblätter in der Nuss und ein (nicht echter) rosa Flamingo im Topf. Es entsteht so etwas wie ein „Sommer- am- Meer- Feeling“, untermalt von Schlager-Klängen aus dem Kiosk-Lautsprecher und dem Wasserklatschen, wenn die Kinder mit einer Bombe oder gleich mit einer eleganten Turmsprung-Drehung vom Drei-Meter-Brett im Wasser landen.
Seit Mai ist sie jeden Tag, auch wenn sich die Sonne mal rarmacht, vor Ort: Jacqueline Heckl, die den Kiosk seit 2018 in Pacht hat. Tatkräftig unterstützt von ihrem Mann, Wolfgang Rocholl. Und vom gemeinsamen Sohn Maximilian, der in die 1. Klasse geht und sich gerne mal von der großen Freibad-Familie bei den Hausaufgaben helfen lässt. Und nebenbei auch bei der Auswahl an Süßigkeiten mitbestimmt, die seine Mama anbietet.
Wer die Kiosk-Leidensgeschichte der vergangenen Jahre in Türkheim miterleben musste, kann sich nicht genug über die neue Pächterin und den angebotenen Service freuen. Beide Ehepartner sind vom Fach. Sie, gelernte Köchin, betrieb in den Jahren zuvor ein Café in Bad Wörishofen und brachte ihre Liebe zur Konditorei mit. Er, mit Diplomabschlüssen in Gastronomie und Hotellerie, ist ebenso wie seine Frau „in der Branche“aufgewachsen.
Dieser Hintergrund macht das Freibad Türkheim zu einem kulinarischen Treffpunkt. Kuchen und Torten werden nach eigenem Rezept selbst gebacken, die Pommes werden nicht aus tiefgefrorenen Kartoffeln, sondern aus frischen frittiert. Auch das Drumherum ist mit Bedacht und Verantwortung gewählt: Die Kaffeebecher und das Besteck sind aus pflanzlichen Grundstoffen, die Schiffchen für die Pommes aus Maisblättern hergestellt.
Die Tische im Freien und der Strandkorb sind ein beliebter Treffpunkt für Freunde und Familien. Und dieses Familiäre, dieses TeilSein in einer Gemeinschaft ist es, was dem Paar an seiner Arbeit besonders gefällt.