Ausrutschen verboten
Am letzten Spieltag der Bayernliga erwarten die TTC-Herren das Schlusslicht aus Friedberg. Derweil reagiert Präsident Thomas Karl auf die jüngste Kritik aus Augsburg
Bad Wörishofen Den Tadel aus Augsburg wollte Thomas Karl, Präsident des TTC Bad Wörishofen, so nicht auf sich sitzen lassen. Am vergangenen Wochenende hatten die Augsburger nach der BayernligaPartie moniert, dass die Wörishofer die Doppelspiele beim Stand von 0:6 nicht mehr absolviert hatten. „Wenn sich da ein anderer Verein beschwert, dann sage ich nichts. Aber die Augsburger sind ja praktisch die Erfinder des Doppel-Auslassens“, echauffierte sich Karl.
„Die spielen auch mal keine Doppel, selbst wenn das Spiel noch gar nicht entschieden ist“, sagt er – und gibt gleich ein Beispiel: Am vergangenen Spieltag in der Regionalliga der Herren 40 etwa hat der TC Augsburg Siebentisch beim Stand von 4:2 in Landshut die Doppel nicht mehr gespielt. „Das ist im Tennis Gang und gäbe – vor allem in höheren Ligen“, sagt Karl. Dass dies manchmal die Zuschauer verärgert, sei sicher so. „Das passiert uns auch“, sagt er. Der TC Augsburg- Siebentisch hatte nämlich auch deshalb die Wörishofer Entscheidung moniert, weil sie für diese Partie mit dem Kroaten Ante Pavic einen ehemaligen Davis-Cup-Spieler engagiert hatten. Statt nur eines Einzels hätten die Zuschauer Pavic auch noch gerne im Doppel spielen sehen.
Doch das Reglement seitens des Tennisverbandes sehe eben vor, dass man niemanden zum Doppelspiel zwingen könne, so Karl. In erster Linie hat das mit den oftmals ausländischen Spitzenspielern zu tun. „Wenn die am nächsten Tag womöglich ein Turnier spielen, dann sind sie froh, wenn sie ein Doppel nicht mehr spielen müssen“, sagt Karl. Häufig sei es auch so, dass sich Vereine den Einsatz von Top-Spielern nur für bestimmte Partien der Saison etwas kosten lassen – und in den anderen Spielen mit einer schwächeren Aufstellung antreten. „Dass die Augsburger als feststehender Aufsteiger gegen uns, für die es um jeden Einzelpunkt geht, in absoluter Bestbesetzung antreten, hat mich überrascht“, sagt Karl. Auch die Wörishofer sind mit Bestbesetzung angetreten: „Wir haben schon auf einen oder gar zwei Punkte spekuliert. Aber so hatten wir keine Chance. Da sind die Augsburger zwei Klassen besser als wir.“
Für die Wörishofer wird es nun einigermaßen eng im Kampf um den Klassenerhalt in der Tennis-Bayernliga. Am Sonntag steht der letzte Spieltag an, aktuell belegen die Wörishofer den fünften Platz. Wenn es aufgrund möglicher bayerischer Absteiger aus der Zweiten Bundesliga und Regionalliga in der Bayernliga zu einem „verschärften Abstieg“kommt, dann könnte es dieses Jahr sogar drei Absteiger geben. „Wir haben zwar schon zwei Spiele gewonnen, aber es kann sogar passieren, dass wir mit drei Siegen noch absteigen“, sagt Karl. Am Sonntag kommt der TC Friedberg, punktloser Tabellenletzter und sicherer Absteiger, nach Bad Wörishofen. Hier muss die Mannschaft um Patrick Nystroem, Jan Poskocil, Georg Winkler, Luke Busse und Christoph Steiner möglichst hoch gewinnen, um sicher die Liga zu halten.
Ein ebenso wichtiges Spiel erwartet die Damenmannschaft um Mannschaftsführerin Vanessa Lang in der Bezirksklasse II. Noch ohne Spielgewinn treten die Damen des TTC gegen den Tabellenletzten SSV Illerberg-Thal an. Eine schwierige Saison mit zwei denkbar knappen 4:5-Niederlagen lässt die Damen um den Klassenerhalt zittern. Überhaupt stehen vor dem letzten Punktspiel vier der 17 Mannschaften des TTC auf direktem Abstiegskurs.
In einer wesentlich besseren Ausgangslage befinden sich derzeit die Herren 65 II sowie die Juniorinnen des TTC. Mit 9:1 Punkten gehen die Senioren mit viel Selbstvertrauen in den letzten Spieltag. Ein knapper Sieg gegen die Herren 65 des TC Mindelheim würde reichen, um vorzeitig die Meisterschaft zu feiern. Ein Derby erwartet die noch ungeschlagenen Juniorinnen des TTC am nächsten Samstag gegen den TC Buchloe. Gegen den Tabellendritten kann die Wörishofer Mannschaft den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt machen.