Ein Blitzguss und viele Höhepunkte
In der Kneippstadt war viel geboten und auch der Regen konnte die Feierfreude nicht bremsen
Bad Wörishofen Ein echt starker, kneipp’scher „Blitzguss“verhinderte die geplante Eröffnung am Freitagnachmittag mit Bürgermeister Paul Gruschka beim Steiermarkfest. Einige Besucher ließen sich nicht abschrecken, bewaffneten sich mit Regenschirmen und kamen vor allem am Abend zum zehnjährigen Bestehen der „Blechspatzen“auf den Denkmalplatz. Die Musiker warteten die Regenschauer ab, wischten Tische und Bänke trocken und spielten fröhlich auf.
Die Freunde vom „Kneipp Aktiv Club - Aktiv Park Mittleres Feistritztal“aus der Steiermark und Gäste genossen bis 22 Uhr die flotten Weisen - dann kam der Regen zurück.
Dafür erlebte Bad Wörishofen am Samstag ein Stadtfest wie aus dem Bilderbuch. Ein weiß-blauer Himmel, Sonnenstrahlen und Hunderte lachende und flanierende Menschen jeden Alters genossen nicht nur die Spezialitäten der Steirer Gäste.
Es war zwölf Uhr mittags, da überreichten zum 16. Mal Josef Grassl und Künstler Peter Knoll ein besonderes Gastgeschenk aus der Steiermark, zwei rosa blühende Damaszener Rosen, die im Rosarium des Kurparks ihren Platz finden werden.
Die einmal blühende Ölrose hat einen schweren, betörenden Duft, stammt aus Kleinasien und wurde schon in der Antike kultiviert. Die Kreuzritter des 13. Jahrhunderts brachten sie über Frankreich nach Europa. Diese Rose wird zur Gewinnung von Rosenöl verwendet. Im kommenden Jahr kämen weitere zehn Rosenstöcke hinzu, versprach Josef Grassl, dann könne ein Beet in Herzform entstehen.
Ein Metallherz mit der von Anne Knoll gemalten Rose überreichte Peter Knoll. Er und seine Frau haben unter anderen bisher geschenk- ten Kunstwerken auch die „Farbenlehre“von Johann Wolfgang von Goethe gestaltet, die den Eingang der vor zehn Jahren eröffneten Gradieranlage schmückt.
Aus diesem Anlass hielt Ines Wurm-Fenkl im Vortragsraum des Museums den Vortrag über „Die Heilkraft des Wassers bei Atemwegserkrankungen“. Anwendungen im Museumsgarten und ein wenig bekanntes „Augenbad“fanden große Beachtung. Toni Fenkl zeigte den Gästen an der Gradieranlage praktische Atemübungen. Die Stadt war erfüllt von Musik. Für jeden Geschmack war etwas dabei.
Albert Öll aus der Steiermark spielte Akkordeon und sang Schunkellieder. Es spielten außerdem auf: die Stadtkapelle Bad Wörishofen, die Musikvereine aus Schlingen und Stockheim, die Dixie-Formation des Kurorchesters „Musica Hungarica“, die Band „Firedance“und „Dr. Karananga“aus Ettringen vom Verein „Yalla Yalla – Kultur Hilft“. Im Rahmen des Stadtfestes fand auch die Preisverleihung der Gartenausstellung „Blumenlust statt Alltagsfrust“statt (Bericht folgt).
Natürlich kamen die jüngsten Besucher nicht zu kurz. Es tanzten die Jugendlichen vom Trachtenverein „Alpenblick“, von Richard Sauter am Akkordeon begleitet. Es gab eine Schiffschaukel, Hüpfburg, Eisenbahn und vieles andere mehr. Ein Kinder-Flohmarkt lud zum Stöbern ein. Das Rasenrondell vor dem Kurtheater wurde zur offenen Bühne für zig junge Jazz-Tänzerinnen verschiedener Gruppen vom StammKneipp-Verein unter der Leitung von Claudia Sachon. Dass für das leibliche Wohl gesorgt wurde, freute die Gäste. Besonders beliebt waren wieder die Apfelküchle der Landfrauen.
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