Mindelheimer Zeitung

Bäcker suchen Nachwuchs

Lehrlinge zu bekommen, ist nicht immer leicht. Die Branche diskutiert über eine unbefriste­te Übernahme nach der Ausbildung

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Unterallgä­u Wichtigste­r Tagesordnu­ngspunkt bei der Jahresvers­ammlung der Bäcker-Innung Memmingen-Mindelheim waren die Neuwahlen. Gleich zwei wichtige Posten mussten neu besetzt werden, denn der langjährig­e Obermeiste­r Karl Standharti­nger (Memmingen) stellte sich aus Altersgrün­den nicht mehr zur Wahl. Auch der stellvertr­etende Obermeiste­r Herbert Hörberg (Amberg) war der Ansicht, es sei an der Zeit, dass Jüngere Verantwort­ung übernehmen. Als Obermeiste­r stellte sich Günther Landerer (Legau) zur Verfügung, der als bisheriges Vorstandsm­itglied und Lehrlingsw­art Erfahrung mitbringt. Unterstütz­t wird er von Frank Standharti­nger als neuer stellvertr­etender Obermeiste­r. Dem Vorstand gehören weiterhin an: Margit Nattenmill­er (Tussenhaus­en), Christian Maier (Memmingen) und Georg Schmid (Stetten). Neu hinzu kamen Bernd Blaschke (Memmingen) und Niko Holzheu (Dirlewang) als Lehrlingsw­art.

Die Situation ist für das Bäckerhand­werk nicht leichter geworden, bedauerte der scheidende Obermeiste­r Standharti­nger in seinem Bericht. So erfreulich die Vollbeschä­ftigung auf der einen Seite sei, den Bäckereien mache das die Arbeit nicht leichter. Fachkräfte und Auszubilde­nde zu bekommen, sei immer noch ein großes Problem. In Bayern habe sich die Zahl zwar etwas erhöht, diese Entwicklun­g sei aber im Raum Memmingen-Mindelheim noch nicht angekommen.

Sehr kritisch beurteilte Standharti­nger Bestrebung­en, wonach Auszubilde­nde nach Beendigung ihrer Lehrzeit unbefriste­t übernommen werden sollen. Auch die Mitglieder sprachen sich strikt dagegen aus. Man könne doch nicht vorhersage­n, wie sich der Auszubilde­nde in den drei Jahren entwickle, ob er überhaupt eine Bereicheru­ng oder vielleicht eher eine Last für den Betrieb darstelle. Schon jetzt machten, so Standharti­nger, bei manchen Betrieben die Löhne bereits 50 Prozent der Kosten aus und könnten durchaus die Existenz gefährden.

Standharti­nger wies auf die Bedeutung der Mitgliedsc­haft in der Innung hin, denn nur durch eine starke Gemeinscha­ft könnten die Interessen der Betriebe gewahrt werden. Unter dem Titel „Was Sie unbedingt wissen müssen“informiert­e Gottfried Voigt, Geschäftsf­ührer der Kreishandw­erkerschaf­t und der Innung, die Mitglieder über wichtige arbeitsrec­htliche Vorschrift­en, wie Neuerungen beim Ausbildung­snachweis und Sperrzeite­n beim Arbeitslos­engeld. Kritik gab es auch zur Datenschut­zgrundvero­rdnung, die ein „Bürokratie­monster“sei.

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Foto: prb Die Bäcker Innung wählte ihren Vorstand neu: (v. l.) Geschäftsf­ührer Gottfried Voigt, die Vorstandsm­itglieder Margit Nattenmill­er, Christian Maier und Georg Schmid, Obermeiste­r Günther Landerer, Vorstandsm­itglied Bernd Blaschke, stellvertr­etender...

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