Mindelheimer Zeitung

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Vor einigen Wochen war der 16-jährige Ottobeurer Jakob Mayer live im Fernsehen zu sehen – als er mit der B-Jugend des FC Bayern München um den deutschen Titel spielte

- VON DOMINIK PRÄHOFER

Ottobeuren/München Als Jakob Mayer im Grundschul­alter sein erstes Fußball-Training beim TSV Ottobeuren absolviert­e, regnete es. Seine Klamotten wurden richtig nass. Was wiederum dem Neuankömml­ing ganz und gar nicht behagte. „Da geh‘ ich nicht mehr hin“, sagte er damals zu seiner Mutter Alexandra. Nach einem Jahr Pause, in dem er beim TSVO Handball spielte, kehrte er aber dann doch wieder auf den Rasen zurück.

Ein gutes Jahrzehnt später ist Jakob Mayer Leistungss­portler und als solcher U 19-Torwart beim Bundesligi­sten FC Bayern München, für den er auch in der Youth League, der europäisch­en Königsklas­se für den Nachwuchs, Bälle fängt. Auch ins Perspektiv-Team der JuniorenNa­tionalmann­schaft durfte er schon reinschnup­pern.

Beim Treffen mit dem Reporter nimmt Jakob Mayer – inzwischen ein 16-jähriger Teenager mit einer stattliche­n Größe von 1,96 Metern – auf der Esszimmer-Eckbank seines Elternhaus­es in Ottobeuren Platz. Seine Eltern Alexandra und Andreas sitzen mit am Tisch. Jakob ist ein ruhiger Typ, er hört genau zu, wägt seine Worte gut ab und kommt schnell auf den Punkt. 2012 landete der gebürtige Memminger über ein Probetrain­ing im Nachwuchsb­ereich des Rekordmeis­ters. Dort hat er sich stetig weiterentw­ickelt. Seinen bis 2019 laufenden Vertrag verlängert­e er vor Kurzem um zwei weitere Jahre.

„Mein Ziel ist es, Profi zu werden“, sagt er klipp und klar. Die Gefahr des Abhebens scheint bei ihm kaum zu bestehen, Jakob wirkt bodenständ­ig. Sein Vater Andreas sagt: „Es ist eh besser, wenn man ein bisschen unterhalb des Radars schwimmt.“In den vergangene­n Jahren hat der Sohn viel Zeit für seine große Leidenscha­ft geopfert: Vier Jahre lang wurde er nachmittag­s nach der Schule vom Fahrdienst der Bayern zu Hause im Unterallgä­u abgeholt und zum Training nach München gebracht. Inzwischen wohnt und trainiert er auf dem neu geschaffen­en FCB-Campus, wo jeweils ein Pädagoge für fünf Jungkicker zuständig ist. „Als Elternteil gibt man da im Prinzip alles aus der Hand, was Erziehung betrifft“, sagt seine Mutter. „Der Internatsp­latz kostet monatlich 3400 Euro.“Dafür hat ihr Sohn dort sogar eine eigene Betreuerin, die mit den Eltern in regelmäßig­em Kontakt steht. Alexandra Mayer erzählt: „Starkoch Alfons Schuhbeck kocht für die Jungs, es gibt Sicherheit­sleute im Haus, Freunde kommen da erst gar nicht rein, nur Familienan­gehörige sind zugelassen.“

Jakob Mayers Trainer ist Sebastian Hoeneß, der Neffe vom FCBPräside­nten Uli Hoeneß, als Torwart hat er es künftig mit dem früheren Erstliga-Torhüter Tom Starke als Torwarttra­iner zu tun.

Rückblick: Vor Kurzem verlor Jakob Mayer mit den Bayern vor 2500 Zuschauern das Endspiel um

die A-Junioren-Meistersch­aft gegen Borussia Dortmund mit 2:3. „Trotz aller Enttäuschu­ng über das Ergebnis hat das schon richtig Spaß gemacht“, sagt er, „da bekommt man viel Aufmerksam­keit.“Die Partie wurde live auf Sport 1 übertragen.

Gleich zum Start in die neue Saison geht es für Mayers Mannschaft ins Trainingsl­ager an den Gardasee. „Wir sind jetzt drei Keeper, die Konkurrenz wird größer. Aber ich werde mich wieder durchsetze­n“, sagt er entschloss­en.

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 ?? Foto: Siegfried Rebhan ?? Jakob Mayer spielt seit 2012 für den FC Bayern München. In diesem Jahr scheiterte Mayer mit den B Junioren des FCB im Finale um die deutsche Meistersch­aft knapp an Borussia Dortmund.
Foto: Siegfried Rebhan Jakob Mayer spielt seit 2012 für den FC Bayern München. In diesem Jahr scheiterte Mayer mit den B Junioren des FCB im Finale um die deutsche Meistersch­aft knapp an Borussia Dortmund.

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