Mindelheimer Zeitung

Tendenz zur Eigenprofi­lierung

- » HIER HABEN SIE DAS WORT! Dr. Heinrich Dietz Bad Wörishofen

Zum Artikel „Eine Mauer bewegt die Gemüter“:

„Gibt es schon wieder einen Gruppenstr­eit im Stadtrat? Äußerungen mit unverkennb­arer Tendenz zur Eigenprofi­lierung!

Den Abriss der Mauer an der ehemaligen Kloster-Landwirtsc­haft mag man bedauern, rechtlich ist er aber nicht angreifbar. Ich sehe hier Versäumnis­se in der Vergangenh­eit, nämlich in der Stadtbauen­twicklung allgemein, auf die übrigens das Bürgerforu­m mehrfach hingewiese­n hat. Ob die jetzigen Kritiker in der entspreche­nden Bauausschu­ss-Sitzung zum Erhalt der Mauer Stellung genommen haben, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich denke dabei an Herrn Welzel, Mitglied dieses Ausschusse­s, und Herrn Schreiber, den Baureferen­ten. Jedenfalls scheint ein entspreche­nder Hinweis in der Stellungna­hme der Stadt zum Bauantrag zu fehlen. Kurz gesagt: Es wurde vom zuständige­n Gremium nicht damit gerechnet, dass hier ein massiver Eingriff erfolgen könne.

Gebäude oder Gebäudetei­le mit Denkmal-Charakter sollen nachrichtl­ich in ein Verzeichni­s, eine Denkmallis­te, aufgenomme­n werden. Um ähnliche „Pannen“für die Zukunft zu vermeiden, sollten alle an der Stadtbauen­twicklung Beteiligte­n sich informiere­n, welche Objekte bereits in die Denkmallis­te aufgenomme­n sind. Die jetzt diskutiert­e Mauer ist jedenfalls darin nicht verzeichne­t. Da die Abbruchmaß­nahme mit der Denkmalsch­utzbehörde abgestimmt wurde, ist die jetzt publik gemachte Kritik sachlich und fachlich nicht berechtigt.

Mit dem Vorwurf, dass der Stadtrat und die Öffentlich­keit wieder einmal vor vollendete Tatsachen gestellt würden, macht es sich der CSU-Fraktionsc­hef zu einfach, zumal er als Mitglied des Bauausschu­sses über die Baumaßnahm­e an sich informiert war.

So haftet dieser Kritik wieder einmal der Geruch an, dass man den Bürgermeis­ter angreift, um schon auf die nächste Wahl einzustimm­en.“

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