Mindelheimer Zeitung

Rüstungswe­ttlauf angeheizt

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Zu „Berlin auf dem Gipfel am Pranger?“(Politik) vom 10. Juli:

US-Präsident Trump fordert beim Nato-Gipfel, dass alle Nato-Staaten zwei Prozent des BIP für das Militär ausgeben sollen. Für Deutschlan­d bedeutet dies eine Verdoppelu­ng der Rüstungsau­sgaben auf 80 Milliarden Euro pro Jahr und somit statistisc­h gesehen auf jährlich 4000 Euro für jede vierköpfig­e Familie. Damit würden allein die Rüstungsau­sgaben Deutschlan­ds so hoch sein wie die von Russland. Muss dann auch die Personalst­ärke der Bundeswehr verdoppelt oder die Wehrpflich­t wieder eingeführt werden, um die doppelten Rüstungsau­sgaben verbrauche­n zu können? Jetzt gibt die Nato bereits 14-mal und die europäisch­en NatoStaate­n viermal so viel für Waffen und Militär aus als Russland. Mit Bedrohung durch Russland lässt sich diese Erhöhung der Rüstungsau­sgaben nicht rechtferti­gen. Eher müsste sich Russland durch die massive Aufrüstung der Nato bedroht fühlen. Die Rüstungsau­sgaben der Nato-Staaten heizen den Rüstungswe­ttlauf an und machen die Welt noch unsicherer. Es ist zu hoffen, dass die Bundesregi­erung den gefährlich­en Forderunge­n Trumps widersteht.

Klaus Stampfer, Bonstetten

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