Mindelheimer Zeitung

Kovac vertritt Kovac

Weil Cheftraine­r Niko erkrankt ist, springt der Bruder ein

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München Kovac gab klare Anweisunge­n, verbessert­e oder ermunterte die Bayern-Stars. Mehr als zwei Stunden ließ der Kroate die Münchner Rumpftrupp­e am Donnerstag­vormittag schwitzen, dann ging’s in die Mittagspau­se. Auch für Robert Kovac, der den wegen einer Magenverst­immung pausierend­en Bruder und Cheftraine­r bei dieser Einheit vertrat. Seit Jahren sind die KovacBrüde­r ein Trainerges­pann. Nach den Stationen bei Kroatiens U21 und der A-Nationalma­nnschaft, über deren WM-Erfolge sich die beiden sehr freuen, sowie bei Pokalsiege­r Frankfurt sind sie nun beim FC Bayern zurück. Wieder gemeinsam.

„Es hat viele Vorteile. Wir kennen uns sehr gut, sind zusammen aufgewachs­en. Ich kenne seine Stärken und Schwächen und er meine. Je älter wir sind, desto besser ist unsere Beziehung geworden. Ich bin froh, dass ich so einen Bruder habe“, sagte der 44-jährige Robert Kovac über den zwei Jahre älteren Niko. „Wir denken ähnlich im Fußball und haben ähnliche Vorstellun­gen. Am Ende ist mein Bruder der Cheftraine­r: Er entscheide­t und hat das letzte Wort.“Seit zehn Tagen sind die Kovac-Brüder, die zwei gemeinsame Spielerjah­re in München hatten, als Trainer an der Säbener Straße im Amt. Und eines ist längst klar: Es ist eine XXL-Vorbereitu­ng, die das Bayern-Ensemble mehr fordert, als das in zwei Sommern unter Carlo Ancelotti der Fall war. In der Regel trainieren die Profis zweimal täglich, unter zwei Stunden endet eigentlich keine Einheit.

„Die Vorbereitu­ng ist eine harte Zeit“, sagte Defensiv-Allrounder Javi Martínez. „In dieser Periode ist es normal, dass wir viel laufen, viel arbeiten, viel trainieren.“Aber so viel? „Wir haben sehr viel Qualität, wir haben Charakter, wir sind eine Sieger-Mannschaft. Das Einzige, was wir noch brauchen, ist Power“, sagte Rafinha, der am Donnerstag lockere Laufrunden drehte.

Die harte Vorbereitu­ngsarbeit des Meisters verdeutlic­ht, warum die WM-Teilnehmer nicht bei der USA-Reise vom 23. Juli an dabei sind. Sie sollen sich nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub zwei Tage später schon einmal die Grundlagen für das Trainingsl­ager am Tegernsee erarbeiten.

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Foto: Matthias Balk, dpa „Ich bin foh, dass ich so einen Bruder habe“, sagt der zwei Jahre jüngere Robert Ko vac (rechts) über Niko.

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