Den großen Wurf im Hinterkopf
Der Pfaffenhausener Marktrat wurde bei der Suche nach einem neuen Standort für das Feuerwehrhaus fündig. Was das für umliegende Wehren bedeutet
Pfaffenhausen Das Feuerwehrhaus platzt aus allen Nähten. Seit Jahren ist man im Markt daran, Platz für ein neues Gebäude zu suchen. Die Gemeinde scheint fündig geworden zu sein, wie Bürgermeister Franz Renftle bei der jüngsten Marktratssitzung andeutete. Wenn man schon baue, und das ist das große Ergebnis des Abends, könnte man auch Dienstleistungen für umliegende Feuerwehren, wie die Schlauchtrocknung, miteinplanen. Überhaupt zeichnete Josef Schmid, bei der Regierung von Schwaben zuständig für den Katastrophen- und Feuerschutz, ein düsteres Bild von der Versorgung auf dem Lande. Das Zusammenlegen von Ortsfeuerwehren sei eine Frage der Zeit. Und dies müsse man bei einem Neubau mit berücksichtigen.
Zunächst analysierte Schmid die Lage. Das geforderte Einsatzlimit von zehn Minuten in einem Radius von fünf Kilometer rund um Pfaffenhausen sei gewährleistet. Wieso es eine Diskussion zur Zusammenlegung gebe, machte Schmid an Hand der tagsüber zur Verfügung stehenden Wehrmänner deutlich. Selbst in Pfaffenhausen könne man untertags im Notfall gerade ein Auto bestücken, noch prekärer werde die Lage in den Ortsteilen. „Eine Feuerwehr ist eine Feuerwehr, wenn sie mindestens 27 Mann hat, also die dreifache Besetzung für ein Auto“, rechnete der Fachberater der Regierung vor.
Die Pfaffenhausener Wehr spiele bei der Notfallplanung eine wichtige Rolle. Sie werde auch zu technischen Einsätzen herangezogen. Als Mindeststandard empfehle er dem Markt drei Fahrzeuge, nämlich ein sogenanntes Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) 20, einen Mannschaftstransportwagen und einen Logistikgerätewagen für die technischen Einsätze. Er gab zu bedenken, dass alle angeschafften Geräte bedient und gepflegt werden müssten. Deshalb gelte es, den Ball flach zu halten. Wenn diese Pflege nicht mehr im Ehrenamt getätigt werden könne, dann werde es mit der Zeit teuer.
Anders stelle sich die Sache beim Bau des Gerätehauses dar. Hier empfehle es sich, weiter zu denken: einmal für die Unterbringung eines später anzuschaffenden vierten Fahrzeuges oder aber auch für Geräte aus den heute noch selbstständigen Ortsteilfeuerwehren. Dabei wiederholte Schmid den ganzen Abend folgende Sätze: „Druck wird nicht ausgeübt. Alles zu seiner Zeit!“
Für den Bau eines Feuerwehrhauses gebe es vom Feuerwehrverband zahlreiche Hilfestellungen. Gefördert werde nach den Stellplätzen für die Wagen, miteingerechnet würden die Kosten für die weiteren notwendigen Räumlichkeiten wie Toiletten und Schulungsräume. Auf Nachfrage erklärte Schmid, dass man bestimmte Räume auch mit anderen Vereinen oder Organisationen teilen könne, vorausgesetzt der Feuerwehrbetrieb leide nicht darunter. Natürlich gehörten zum Feuerwehrhaus auch Einrichtungen für die Schlauchpflege, aber auch Parkplätze und entsprechende Zufahrtswege, wobei An- und Zufahrt getrennt sein sollten. Allein schon wegen dieser Vorgabe wird wohl ein Grundstück am Bahndamm, das öfters als neuer Standort im Gespräch war, nicht in Frage kommen, so Bürgermeister Franz Renftle. Er sei aber nicht untätig gewesen und werde in einer der nächsten Sitzungen ein geeignetes Grundstück präsentieren, wenn die Verträge unter Dach und Fach sind.
Bürgermeister Renftle dankte am Ende dem Referenten und dem ebenso hinzu gezogenen Kreisbrandrat Alexander Möbus für die Fülle an Informationen. Der Rat werde dieses Thema wohl noch öfters auf der Tagesordnung haben, meinte er.
Bei der Planung muss auch an ein viertes Fahrzeug gedacht werden