Volkes Wille
Ein Trampelpfad entlang der Klostermauer zeigt den Bedarf für einen weiteren Gehweg an der Hauptstraße. Doch das ist nicht so einfach. Müssen die Bäume gefällt werden? Kommen Rollator-Nutzer mit Pflaster klar?
Bad Wörishofen Neuer Anlauf für einen erweiterten Fußweg an der Hauptstraße: Auf 46 Metern und an anderer Stelle auf weiteren 24 Metern könnten neue Gehwegflächen entstehen. Beantragt hatte das Baureferent Wilfried Schreiber (FW). Vor Ort zeigt sich schnell, dass es offenbar Bedarf gibt. Denn an der Klostermauer und an St. Justina vorbei schlängelt sich mittlerweile ein gut festgetretener Trampelpfad an Büschen und Bäumen vorbei. „Der Fußweg hat sich schon natürlich entwickelt“, scherzte Bürgermeister Paul Gruschka (FW). Baureferent Schreiber berichtete im Bauausschuss, dass er immer wieder darauf angesprochen werde, dass an dieser Stelle unbedingt ein Fußweg nötig sei. „Vor dem Gasthof Adler ist viel Anlieferverkehr, die Menschen müssen dann auf die Fahrbahn ausweichen“, berichtete er. Auf der Seite des Adlers gibt es bereits einen Gehweg.
Stadtbaumeister Roland Klier erinnerte daran, dass bereits im Jahr 2014 darüber diskutiert wurde, an den fraglichen Stellen Fußwege zu schaffen. Damals habe man das aus Kostengründen abgelehnt. Außerdem habe man die Sträucher im Bereich der Kirche nicht roden wollen. Klier legte einen Kostenschätzung vor, wonach etwa 21 000 Euro nötig sind, um die Gehwege dort herzustellen.
Baureferent Schreiber brachte in seinem Antrag aber die Pflastersteine ins Spiel, die derzeit ungenutzt im Bauhof lagern. Klier sagte, diese könne man durchaus verwenden. Damit reduzieren sich die Kosten auf rund 15 000 Euro. Vom Pflaster ganz und gar nicht begeistert ist allerdings Thomas Vögele (FW). Er berichtete, dass es praktisch unmöglich sei, auf geplasterten Flächen mit dem Rollator oder einem Rollstuhl zu fahren. Er sprach sich für eine asphaltierte Fläche aus. Zudem müsse der Weg aus Sicherheitsgründen an der Klostermauer geführt werden, so „wie das früher auch schon war“, erinnerte Vögele. Eine Variante mit der Wegführung direkt an der Hauptstraße sei zu gefährlich. Würde man das so umsetzen, müssten allerdings die Bäume an der Klostermauer gefällt werden. Das berichtete Stadtbaumeister Klier. „Den Sicherheitsaspekt kann ich nachvollziehen“, sagte Klier. Aber die Bäume müssten dann weichen. Zudem werde man beim Einbau von Asphalt nicht mit 15000 Euro auskommen.
CSU–Fraktionschef und Zweiter Bürgermeister Stefan Welzel sprach sich dafür aus, die Bäume zu erhalten und das Pflaster einzubauen. Er regte dafür an zu prüfen, wie es gelingen kann, dass ein Gehweg an der Fahrbahn nicht ständig zugeparkt werde. Dass man den „Fußweg schützen“müsse, sagte auch Jakob Trommer (FW). „Da gibt es ja auch schönere Lösungen als Ketten“. Dass man auf Ketten verzichten sollte, sagte auch Stadtentwicklungsreferent Daniel Pflügl (Grüne).
Allerdings müsse man den Fußweg unbedingt schützen. Dass ein „kleiner Weg an der Klostermauer“schön wäre, sagten sowohl Pflügl als auch Gruschka.
Der Bürgermeister bat zu prüfen, ob dies gehe ohne die Bäume zu schädigen. Marion Böhmer-Kistler (CSU) wies derweil auf eine „weitere Gefahrenstelle“hin, nämlich die Einmündung zum Klosterhof. Am Ende folgte die Ausschussmehrheit dem Vorschlag Pflügls, den Antrag zurückzustellen.
Zunächst soll geklärt werden, ob die Bäume erhalten und der Weg an der Klostermauer entlang geführt werden soll.
Das sei so auch vernünftig, sagte Bürgermeister Gruschka.