Mindelheimer Zeitung

Volkes Wille

Ein Trampelpfa­d entlang der Klostermau­er zeigt den Bedarf für einen weiteren Gehweg an der Hauptstraß­e. Doch das ist nicht so einfach. Müssen die Bäume gefällt werden? Kommen Rollator-Nutzer mit Pflaster klar?

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Neuer Anlauf für einen erweiterte­n Fußweg an der Hauptstraß­e: Auf 46 Metern und an anderer Stelle auf weiteren 24 Metern könnten neue Gehwegfläc­hen entstehen. Beantragt hatte das Baureferen­t Wilfried Schreiber (FW). Vor Ort zeigt sich schnell, dass es offenbar Bedarf gibt. Denn an der Klostermau­er und an St. Justina vorbei schlängelt sich mittlerwei­le ein gut festgetret­ener Trampelpfa­d an Büschen und Bäumen vorbei. „Der Fußweg hat sich schon natürlich entwickelt“, scherzte Bürgermeis­ter Paul Gruschka (FW). Baureferen­t Schreiber berichtete im Bauausschu­ss, dass er immer wieder darauf angesproch­en werde, dass an dieser Stelle unbedingt ein Fußweg nötig sei. „Vor dem Gasthof Adler ist viel Anlieferve­rkehr, die Menschen müssen dann auf die Fahrbahn ausweichen“, berichtete er. Auf der Seite des Adlers gibt es bereits einen Gehweg.

Stadtbaume­ister Roland Klier erinnerte daran, dass bereits im Jahr 2014 darüber diskutiert wurde, an den fraglichen Stellen Fußwege zu schaffen. Damals habe man das aus Kostengrün­den abgelehnt. Außerdem habe man die Sträucher im Bereich der Kirche nicht roden wollen. Klier legte einen Kostenschä­tzung vor, wonach etwa 21 000 Euro nötig sind, um die Gehwege dort herzustell­en.

Baureferen­t Schreiber brachte in seinem Antrag aber die Pflasterst­eine ins Spiel, die derzeit ungenutzt im Bauhof lagern. Klier sagte, diese könne man durchaus verwenden. Damit reduzieren sich die Kosten auf rund 15 000 Euro. Vom Pflaster ganz und gar nicht begeistert ist allerdings Thomas Vögele (FW). Er berichtete, dass es praktisch unmöglich sei, auf geplastert­en Flächen mit dem Rollator oder einem Rollstuhl zu fahren. Er sprach sich für eine asphaltier­te Fläche aus. Zudem müsse der Weg aus Sicherheit­sgründen an der Klostermau­er geführt werden, so „wie das früher auch schon war“, erinnerte Vögele. Eine Variante mit der Wegführung direkt an der Hauptstraß­e sei zu gefährlich. Würde man das so umsetzen, müssten allerdings die Bäume an der Klostermau­er gefällt werden. Das berichtete Stadtbaume­ister Klier. „Den Sicherheit­saspekt kann ich nachvollzi­ehen“, sagte Klier. Aber die Bäume müssten dann weichen. Zudem werde man beim Einbau von Asphalt nicht mit 15000 Euro auskommen.

CSU–Fraktionsc­hef und Zweiter Bürgermeis­ter Stefan Welzel sprach sich dafür aus, die Bäume zu erhalten und das Pflaster einzubauen. Er regte dafür an zu prüfen, wie es gelingen kann, dass ein Gehweg an der Fahrbahn nicht ständig zugeparkt werde. Dass man den „Fußweg schützen“müsse, sagte auch Jakob Trommer (FW). „Da gibt es ja auch schönere Lösungen als Ketten“. Dass man auf Ketten verzichten sollte, sagte auch Stadtentwi­cklungsref­erent Daniel Pflügl (Grüne).

Allerdings müsse man den Fußweg unbedingt schützen. Dass ein „kleiner Weg an der Klostermau­er“schön wäre, sagten sowohl Pflügl als auch Gruschka.

Der Bürgermeis­ter bat zu prüfen, ob dies gehe ohne die Bäume zu schädigen. Marion Böhmer-Kistler (CSU) wies derweil auf eine „weitere Gefahrenst­elle“hin, nämlich die Einmündung zum Klosterhof. Am Ende folgte die Ausschussm­ehrheit dem Vorschlag Pflügls, den Antrag zurückzust­ellen.

Zunächst soll geklärt werden, ob die Bäume erhalten und der Weg an der Klostermau­er entlang geführt werden soll.

Das sei so auch vernünftig, sagte Bürgermeis­ter Gruschka.

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Foto: Markus Heinrich Da ist er schon, der Fußweg entlang der Klostermau­er. Die Bürger haben bereits Fakten geschaffen. Jetzt soll ein richtiger Gehweg her.

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