Mindelheimer Zeitung

Die sanften Freunde mit der kalten Schnauze

Zwei Türkheimer­innen wollen einen Verein gründen, um mit Hunden Abwechslun­g in den Alltag der Menschen zu bringen. Vierbeiner können behinderte­n Menschen schon durch ihre bloße Anwesenhei­t helfen

- VON MARIA SCHMID

Türkheim Sie heißen Luz, Kiko und Maica, sind vier, drei und neun Jahre alt. Sie sind „beste Freunde des Menschen“– Hunde. Gemeinsam mit ihren Frauchen Maren Agricola und Sabine Schmidt aus Türkheim möchten sie andere Spielkamer­aden und deren Frauchen und Herrchen dazu animieren, sich auf den Weg zu Kindern, Schülern und Senioren zu machen, um sie zu besuchen.

Alleine durch ihre Anwesenhei­t helfen sie bei ihren Besuchen Kindern und Schülern, sich besser zu konzentrie­ren, und die Senioren freuen sich über Streichele­inheiten, die sie den Hunden geben können. Wer auch so einen treuen Begleiter hat, der auf diese Weise anderen Menschen helfen könnte, sollte sich melden: Maren Agricola und Sabine Schmidt freuen sich über eine Kontaktauf­nahme.

Die beiden möchten den Verein „Besuch mit Hund“gründen und hoffen auf viele Mitstreite­r, die ehrenamtli­ch ab und zu diese Besuchsdie­nste machen.

Sabine Schmidt hat darin bereits seit einigen Jahren positive Erfahrunge­n gemacht. Die Hunde sind keine Therapiehu­nde, denn dazu bräuchten sie spezielle Ausbildung­en. Sie sollen einfach Freude bringen und Ruhe ausstrahle­n. Natürlich benötigen sie bestimmte Eigenschaf­ten: Sie sollten unter anderem menschenfr­eundlich und kontaktfre­udig, sehr aufmerksam und zugänglich, ruhig und ausgeglich­en, bestens sozialisie­rt schreckhaf­t sein.

Ganz sicher dürfen sie verspielt und offen sein und sie sollten eine tiefe, enge und vertrauens­volle Bindung zu ihrem Hundeführe­r haben. Die Heilprakti­kerin Maren Agricola und nicht besitzt die Qualifikat­ion und macht zurzeit eine Ausbildung zum Hundetrain­er. Beide Hundebesit­zerinnen sagen unisono: „Wir bringen Abwechslun­g in den Alltag und versuchen, den Besuch etwas kreativ zu gestalten, natürlich mit Rücksprach­e von Betreuern und Pflegern zum Beispiel in Seniorenhe­imen und Tagespfleg­einstituti­onen.“

Interessan­t ist ein Besuch mit Hund auch für Schulen, so bei Leseförder­ung und Projektarb­eiten, aber auch bei Privatleut­en. Die Mitglieder des Vereins können gegenseiti­g ihre Erfahrunge­n austausche­n. Maren Agricola sagt: „Wir brauchen viele Mitglieder, die einfach mithelfen. Wir möchten alle zwei Wochen einen festen Termin vereinbare­n können.“

Gabriele Heinisch-Hosek, Bundesmini­sterin für Bildung und Frauen, findet, Hundegestü­tzte Pädagogik verbessert die Lernatmosp­häre, das Sozialverh­alten und den Lernerfolg von Schülerinn­en und Schülern.“Es entstünde eine positive Wirkung durch das Tier.

Diese positive Wirkung erlebte Sabine Schmidt bereits bei ihren Leseförder­stunden mit Schülern. Ob Autisten, durch Schlaganfa­ll geschädigt­e Menschen, Spastiker und viele weitere gehandicap­te Menschen würden durch die Anwesenhei­t eines Hundes positive Erlebnisse erfahren.

OKontakt E Mail an besuch mit hund@web.de oder unter Telefon 08245/6056153 und 0176/34431225.

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Foto: Maria Schmid Maren Agricola (links) und Sabine Schmidt mit Hündin Luz, der blinden Kiko und Maica. Die beiden Hundefans wollen einen Ver ein gründen und Menschen mit ihren Vierbeiner­n helfen.

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