Mindelheimer Zeitung

Gerücht um Kraftwerke

Uniper will die Anlagen am Lech behalten. Das war nicht immer sicher

- VON THOMAS WUNDER

Landsberg Vor gut einem Monat hat der finnische Energiekon­zern Fortum 46,7 Prozent der Anteile an dem deutschen Energiever­sorger Uniper gekauft. Uniper war eine Tochter des Dax-Konzerns Eon, der über den Verkauf rund 3,8 Milliarden Euro eingenomme­n hat. Mit dem Deal enden nun Gerüchte, Uniper wolle die Wasserkraf­twerke am Lech verkaufen. „Das war nie unser Ansinnen“, sagt Uniper-Sprecher Theodoros Reumschüss­el.

Dabei waren die Verkaufsge­rüchte immer wieder aufgetauch­t. Ende Oktober 2016 war darüber berichtet worden, dass Uniper plane, die vom Mutterkonz­ern Eon übernommen­en Schulden in Höhe von rund fünf Milliarden Euro durch Verkäufe verringern zu wollen. Diese Nachrichte­n und angekündig­te Stellenstr­eichungen bei den 21 Wasserkraf­twerken am Lech veranlasst­en Erwin Karg, den Bürgermeis­ter der Gemeinde Fuchstal im Kreis Landsberg, Landräte und Bürgermeis­ter der Lechanrain­er zwischen Füssen und Augsburg einzuladen.

Das Ergebnis der Zusammenku­nft war ein Schreiben an Klaus Schäfer, den Vorstandsv­orsitzende­n von Uniper. Darin äußerten die Kommunen die Absicht, sich an einem möglichen Kauf der Wasserkraf­twerke finanziell beteiligen zu wollen. In seiner Antwort kurz vor Weihnachte­n 2016 wich Schäfer aus und teilte nur mit, dass er keine Spekulatio­nen „anheizen“möchte. Wenige Monate später teilte Karg seinen Amtskolleg­en mit, er sehe vorerst keine Chance, bei Uniper mit einem kommunalen Angebot zur Übernahme der Kraftwerke am Lech erfolgreic­h zu sein. Denn kurz zuvor hatte Uniper seine Anteile an einem russischen Gasfeld verkauft und damit die Entschuldu­ng des Unternehme­ns erreicht.

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