Gerücht um Kraftwerke
Uniper will die Anlagen am Lech behalten. Das war nicht immer sicher
Landsberg Vor gut einem Monat hat der finnische Energiekonzern Fortum 46,7 Prozent der Anteile an dem deutschen Energieversorger Uniper gekauft. Uniper war eine Tochter des Dax-Konzerns Eon, der über den Verkauf rund 3,8 Milliarden Euro eingenommen hat. Mit dem Deal enden nun Gerüchte, Uniper wolle die Wasserkraftwerke am Lech verkaufen. „Das war nie unser Ansinnen“, sagt Uniper-Sprecher Theodoros Reumschüssel.
Dabei waren die Verkaufsgerüchte immer wieder aufgetaucht. Ende Oktober 2016 war darüber berichtet worden, dass Uniper plane, die vom Mutterkonzern Eon übernommenen Schulden in Höhe von rund fünf Milliarden Euro durch Verkäufe verringern zu wollen. Diese Nachrichten und angekündigte Stellenstreichungen bei den 21 Wasserkraftwerken am Lech veranlassten Erwin Karg, den Bürgermeister der Gemeinde Fuchstal im Kreis Landsberg, Landräte und Bürgermeister der Lechanrainer zwischen Füssen und Augsburg einzuladen.
Das Ergebnis der Zusammenkunft war ein Schreiben an Klaus Schäfer, den Vorstandsvorsitzenden von Uniper. Darin äußerten die Kommunen die Absicht, sich an einem möglichen Kauf der Wasserkraftwerke finanziell beteiligen zu wollen. In seiner Antwort kurz vor Weihnachten 2016 wich Schäfer aus und teilte nur mit, dass er keine Spekulationen „anheizen“möchte. Wenige Monate später teilte Karg seinen Amtskollegen mit, er sehe vorerst keine Chance, bei Uniper mit einem kommunalen Angebot zur Übernahme der Kraftwerke am Lech erfolgreich zu sein. Denn kurz zuvor hatte Uniper seine Anteile an einem russischen Gasfeld verkauft und damit die Entschuldung des Unternehmens erreicht.