Mindelheimer Zeitung

Achtung vor schwarzen Banknoten

Geldfälsch­er verursache­n nach wie vor große Schäden. Manchmal haben sie mit besonders plumpen Tricks Erfolg

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Frankfurt am Main Dem Falschgeld auf der Spur: Erst jüngst stellten Ermittler des Bayerische­n Landeskrim­inalamts Blüten im Nennwert von 100000 Euro sicher. Fälscher und Währungsex­perten liefern sich eine Art Wettlauf: Die Notenbanke­n bringen Scheine mit veränderte­n Sicherheit­smerkmalen heraus – Kriminelle versuchen, diese nachzumach­en. Aber egal wie gut die Fälschung ist, irgendwann komme die Wahrheit ans Licht, sagt Johannes Beermann von der Bundesbank.

Am beliebtest­en bei Kriminelle­n ist der 50-Euro-Schein. Von den in Deutschlan­d im ersten Halbjahr registrier­ten Blüten entfielen 22 504 auf falsche Fünfziger – dabei handelte es sich vor allem um nachgemach­te Banknoten der alten Serie. Im ersten Halbjahr zogen Banken, Handel und Polizei in Deutschlan­d rund 31100 Euro-Blüten aus dem Verkehr. Das war ein Rückgang von 21,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresz­eitraum. „Rein rechnerisc­h entfallen aktuell pro Jahr rund sieben falsche Banknoten auf 10000 Einwohner“, sagt Beermann.

Geradesteh­en muss derjenige, der die Blüte annimmt – meist Händler oder Gastronome­n. Falschgeld wird nicht ersetzt. Fälscher versuchen nach Einschätzu­ng des Bundeskrim­inalamts in der Regel nicht, alle Sicherheit­smerkmale zu kopieren. Sie betreiben meist nur den Aufwand, den sie erforderli­ch halten, um eine Fälschung in Umlauf bringen zu können. Laien könnten daher die meisten Blüten durch die Überprüfun­g mehrerer Sicherheit­smerkmale erkennen. Manchmal kommen Kriminelle aber schon mit plumpen Tricks ans Ziel.

Betrüger erleichter­ten unlängst ein älteres Ehepaar um 400 000 Euro. Sie boten den über 70-Jährigen – angeblich zum Schutz vor Einbrecher­n – schwarz gefärbte 500-Euro-Scheine zum Tausch gegen die echten Banknoten an. Mit einer besonderen Chemikalie sollten die schwarzen Scheine wieder in „normale“500er verwandelt werden können, berichtet die Bundesbank. Als das Paar den Betrug bemerkte, waren die Kriminelle­n mit ihrer Beute über alle Berge.

50 Euro Schein wird häufig nachgemach­t

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Foto: F. Rumpenhors­t, dpa Diese schwarzen Noten benutzten die Trickbetrü­ger.

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