Mindelheimer Zeitung

Mit den betroffene­n Eltern wurde nicht gesprochen

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Zum Artikel „Mindelheim verliert seine Außenstell­e Stetten“in der MZ vom 25. Juli und dem dazugehöri­gen Kommen tar:

„Schön, dass sich die Mindelheim­er und Kammlacher Grundschul­e so einig sind, was die Zukunft der Stettener Kinder anbelangt. Weniger schön ist, dass es die direkt davon Betroffene­n aus der Zeitung erfahren haben (am Samstag eine kurze Ankündigun­g der Diskussion, am Montag ein Elternbrie­f, der alles offen lässt, am Mittwoch ein Bericht über anscheinen­d vollendete Tatsachen).

Ich bin sehr enttäuscht über die Stellungna­hme von Frau Börner, dass die „ländlich geprägten Schüler“von Stetten sich nie wohlgefühl­t hätten bei den „städtisch geprägten“aus Mindelheim. Zum einen finde ich eine dermaßen pauschale Kategorisi­erung in Landund Stadtkinde­r (auch im Kommentar von Herrn Stoll) in der heutigen Zeit und bei den örtlichen Gegebenhei­ten absolut überholt.

Zum anderen haben wir in Stetten zwei äußerst engagierte Klassenleh­rerinnen, die es seit zwei Jahren sehr überzeugen­d schaffen, einerseits die Eigenheite­n einer Außenstell­e zu leben, anderersei­ts aber auch einen regen Kontakt nach Mindelheim zu halten. Ich kenne kein Kind, das sich dabei bisher nicht wohlgefühl­t hat. Im Gegenteil. Bestes Beispiel ist das diesjährig­e Frundsberg­fest. Auch die Stettener Kinder und manche Eltern als „Kursleiter“haben mit Begeisteru­ng an der Projektwoc­he teilgenomm­en und viele waren auch bei den Festumzüge­n dabei.

Es mag sicher Argumente in Organisati­on und Kosten geben, die diese Umstruktur­ierung rechtferti­gen – und letztendli­ch geht es immer um das Geld – aber sie mit einer Erhöhung der Qualität für Stettener Eltern und Kinder zu begründen, ohne auch nur ein einziges Mal mit ihnen darüber gesprochen zu haben, halte ich für sehr anmaßend.“

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