Mindelheimer Zeitung

Gemeinsam die Zeche zahlen

- VON ALF GEIGER redaktion@mindelheim­er zeitung.de

Wenn es wirklich stimmt, dass der Wasserprei­s zwischen Kommunen nicht verglichen werden kann, wie das die Türkheimer Rathausver­waltung und Teile des Gemeindera­tes behaupten – genau dann wäre es die vornehme Aufgabe der Verwaltung gewesen, seriöse und vergleichb­are Angaben zu beschaffen und der Öffentlich­keit – also allen von der Preiserhöh­ung betroffene­n Türkheimer Verbrauche­rn – vorzulegen.

So blieb es beim unterschwe­lligen Vorwurf, andere Kommunen würden mit finanztech­nischen Taschenspi­elertrick den eigenen Wasserprei­s „schön rechnen“. Schon ein kurioser Verdacht – ausgerechn­et von einer Verwaltung, die gerade eben eine bemerkensw­ert kreative Kalkulatio­n vorgelegt hat, bei der alle nur denkbaren und irgendwie noch zu verantwort­enden Möglichkei­ten ausgeschöp­ft wurden, nur um die eigene Preiserhöh­ung doch noch „moderat, notwendig und vertretbar“nennen zu können.

Den „Eiertanz“um die möglichst verschämte Bezeichnun­g der Trinkwasse­r-Misere kann sich die Rathausver­waltung künftig besser sparen, bevor es peinlich wird. Einfacher und ehrlicher wäre es zu sagen: Liebe Türkheimer, wir müssen den Wasserprei­s erhöhen. Der wichtigste und teuerste Grund sind die Kosten, die durch die Verkeimung des Leitungsne­tzes entstanden sind. Dafür konnte keiner was. Doch jetzt müssen wir alle gemeinsam diese Kröte schlucken und die Zeche dafür leider zahlen.

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