Gemeinsam die Zeche zahlen
Wenn es wirklich stimmt, dass der Wasserpreis zwischen Kommunen nicht verglichen werden kann, wie das die Türkheimer Rathausverwaltung und Teile des Gemeinderates behaupten – genau dann wäre es die vornehme Aufgabe der Verwaltung gewesen, seriöse und vergleichbare Angaben zu beschaffen und der Öffentlichkeit – also allen von der Preiserhöhung betroffenen Türkheimer Verbrauchern – vorzulegen.
So blieb es beim unterschwelligen Vorwurf, andere Kommunen würden mit finanztechnischen Taschenspielertrick den eigenen Wasserpreis „schön rechnen“. Schon ein kurioser Verdacht – ausgerechnet von einer Verwaltung, die gerade eben eine bemerkenswert kreative Kalkulation vorgelegt hat, bei der alle nur denkbaren und irgendwie noch zu verantwortenden Möglichkeiten ausgeschöpft wurden, nur um die eigene Preiserhöhung doch noch „moderat, notwendig und vertretbar“nennen zu können.
Den „Eiertanz“um die möglichst verschämte Bezeichnung der Trinkwasser-Misere kann sich die Rathausverwaltung künftig besser sparen, bevor es peinlich wird. Einfacher und ehrlicher wäre es zu sagen: Liebe Türkheimer, wir müssen den Wasserpreis erhöhen. Der wichtigste und teuerste Grund sind die Kosten, die durch die Verkeimung des Leitungsnetzes entstanden sind. Dafür konnte keiner was. Doch jetzt müssen wir alle gemeinsam diese Kröte schlucken und die Zeche dafür leider zahlen.