Der Bauboom hat auch seine Schattenseiten
Die Umsiedlung des Mindelheimer Bauhofes wird teurer. Teilweise muss man froh sein, wenn überhaupt Firmen auf die Ausschreibung reagieren
Mindelheim Die gute konjunkturelle Lage hat auch ihre Schattenseiten. Vor allem der Bau boomt, die Firmen kommen kaum noch nach und können keine neuen Aufträge annehmen. Damit verbunden sind auch steigende Preise, wie die Stadträte bei der jüngsten Sitzung feststellen mussten. Die Umsiedlung des städtischen Bauhofes östlich der Bahnlinie dürfte also teurer werden als geplant, stellte Hermann Schröther von der Bauverwaltung fest.
Die Stadt verlagert den städtischen Bauhof wie berichtet von der Landsberger Straße auf ein Gelände östlich der Bahnlinie. Am jetzigen Standort soll Wohnbebauung entstehen. Die Arbeiten für die Umsiedlung haben bereits begonnen, derzeit wird das Gelände erschlossen und dann beginnen die eigentlichen Maurerarbeiten. Die Stadt schreibt die einzelnen Gewerke nach und nach aus.
In der jüngsten Stadtratssitzung wurden nun die Dach-und Fassadenbauarbeiten für den Neubau der Lagerhalle Südwest an die Firma Gebler aus Markt Wald zum Angebotspreis von 263959 Euro vergeben. Stadtrat Josef Doll zeigte sich verunsichert und meinte, man habe doch erst jüngst Arbeiten für fast 800000 Euro vergeben. Er sei der Meinung gewesen, damit wäre der gesamte Bau erledigt gewesen. Dem sei nicht so, erklärte Schröther. Man liege jetzt bei einem Preis um die 1,2 Millionen Euro. Bürgermeister Dr. Stephan Winter beruhigte, man baue nur, was die Stadt sich leisten könne, die Mittel könnten im Haushalt bereitgestellt werden.
Ähnlich erging es den Räten bei den Ausschreibungen für die Sanierung des Betriebsgebäudes der Kläranlage. Auch hier lagen die Angebote der Firmen zum Teil um 14 Prozent höher als eigentlich eingeplant. Dabei ging es um folgende Arbeiten, wie Barbara Muhr von der Bauverwaltung feststellte:
Der Auftrag für die Bauhauptarbeiten wurde an die Firma Baumeister aus Bad Wörishofen zu einem Preis von 275435 Euro vergeben. Hier kamen lediglich zwei Ausschreibungen zurück.
Vergeben wurden weiter die Dacharbeiten für 186 240 Euro. Dabei gab es nur einen Bieter. Bei den Fassadenarbeiten war der günstigste Bieter ein Unternehmen aus Sachsen-Anhalt zum Preis von 172000 Euro. Auch hier kamen nur zwei Ausschreibungen zurück. Die Ausschreibung für die Fenster mussten wegen eines formellen Fehlers aufgehoben werden.