Der Deutschen liebste Rechtschreibfehler
Vor 20 Jahren wurde die Schriftsprache geändert. Einfacher wurde sie dadurch nicht
Augsburg Heute vor 20 Jahren wurde die neue Rechtschreibung eingeführt. Vereinfachen sollte sie die Sprache und Stolpersteine vermeiden – wie die Unterscheidung von „ss“und „ß“. Doch allein die Unterscheidung zwischen „s“und „ss“macht vielen bis heute zu schaffen. Einige Rechtschreibfehler halten sich hartnäckig. Wir stellen eine Auswahl vor – samt Erklärungen und Merkhilfen.
Was ist der Unterschied zwischen „das“und „dass“?
Das Wörtchen „das“hat drei Einsatzmöglichkeiten – als Artikel („das Bild“), als Demonstrativpronomen („Das ist schön.“) oder als Relativpronomen („Das Haustier, das vermisst wird, ist eine Katze.“). Es kann bedeutungsgleich sein mit den Wörtern „jenes“, „dieses“oder „welches“. „Dass“wird als Konjunktion benutzt, mit der ein Nebensatz beginnt („Ich weiß, dass ich nichts weiß.“)
Wann heißt es „wieder“und wann „wider“? Tut jemand etwas nicht zum ersten Mal, passiert diese Handlung „wieder“, er wiederholt die Aktion also. Das Wort „wider“dagegen bedeutet so viel wie „gegen“, zum Beispiel beim „Orden wider den tierischen Ernst“. Es kommt aber auch vor in den Wortzusammensetzungen „Widerhaken“, „Widerrede“oder „widerspenstig“.
Wie gebrauche
„seit“?
„Seid“als Verbform von „sein“wird immer mit d geschrieben. „Seit“steht vor Zeitangaben. Kleine Merkhilfe: „Seid ihr durstig?“Aber: „Seit Tagen scheint die Sonne.“
ich
„seid“und
Wie sind „ward“und „wart“zu verwenden?
Etwas veraltet ist die Verbform „ward“, die früher synonym zu „wurde“Verwendung fand. Man findet sie heute noch in alten Sagen oder in der Bibel: „Es ward Nacht. Ihr ward ein Kind geboren.“Das Wort „wart“ist eine ImperfektVerbform von „sein“. Etwa: „Wart ihr gestern noch beim Sport?“
Wie unterscheide ich die Vorsilben „tod-“und „tot-“?
Wörter, die mit der Vorsilbe „tod-“zusammengesetzt sind, tragen die Bedeutung von Tod. Ist jemand „todgeweiht“, droht ihm also unmittelbar der Tod. Andere Beispiele sind „todkrank“oder „todernst“. Wortzusammensetzungen mit der Vorsilbe „tot-“bedeuten dagegen, dass man etwas tut, bis man tot ist. Beispiele dafür sind „sich totlachen“, „totfahren“oder „totsagen“.