Mindelheimer Zeitung

Rettung aus dem Rathaus

Die Pfaffenhau­sener Feuerwehr übt am frisch sanierten VG-Gebäude. Ein paar Dinge müssen dort noch verbessert werden

- VON ULLA GUTMANN

Pfaffenhau­sen Im März dieses Jahres konnten alle Bürger das neu renovierte und energetisc­h sanierte Rathaus in Pfaffenhau­sen beim „Tag der offenen Tür“bestaunen. Dass dort im Kopierraum ein Brand ausbricht, der sich über das Treppenhau­s im ganzen Gebäude auszubreit­en droht, und es mehrere Verletzte gibt, war zum Glück nur ein Übungsszen­ario. Die Feuerwehr Pfaffenhau­sen war zur Hauptübung ausgerückt.

Neben den Löscharbei­ten sowie dem Einsatz der Atemschutz­träger, die zunächst eine noch unbekannte Zahl an Vermissten im verqualmte­n Gebäude suchen mussten, galt die Aufmerksam­keit besonders der neuen Fluchttrep­pe. Personen, die sich im neu ausgebaute­n Dachgescho­ss des Rathauses befinden, können im Notfall über die sehr steile Treppe zum Flachdach über dem Eingang gelangen und von dort mit einer Leiter auf den Gehweg.

Wie sich herausstel­lte, muss die Tür, die zur Fluchttrep­pe führt, besser gekennzeic­hnet werden. Wie Kreisbrand­meister Jakob Schlögel am Ende der Übung anmerkte, sollte hier darauf hingewiese­n werden, dass man rückwärts hinunterst­eigt und nur mit geeignetem Schuhwerk, also nicht mit hohen Schuhen, sondern lieber barfuß. „Wenn es brennt, werden die Menschen schnell panisch. Dann muss ganz klar sein, was zu tun ist“, sagte er.

Die auf dem Flachdach für Notfälle installier­te Leiter erwies sich als zu kurz. Damit Personen sicher und schnell hinunterkl­ettern können, bräuchten sie einen „Überstand“der Leiter, um sich festzuhalt­en, erklärte Schlögel. Die Pfaffenhau­sener Feuerwehr stellte deshalb neben die „Rathauslei­ter“eine längere, über die insgesamt sechs Personen ins Freie gerettet wurden.

Auf der am Rathaus vorbeiführ­enden B16 war auch am frühen Abend noch viel los. Wasserschl­äuche mussten gesichert und der Verkehr gedrosselt werden. Doch die Feuerwehrl­eute hatten die Situation schnell im Griff, der „Brand“wurde „gelöscht“und alle Personen gerettet. Bei der Besprechun­g zeigten sich Pfaffenhau­sens Kommandant Alexander Kerschmaie­r und Kreisbrand­meister Jakob Schlögel zufrieden. Schlögel lobte, dass sich zu Beginn verschiede­ne Einsatzgru­ppen mit jeweils einem Zuständige­n gebildet hätten, die Atemschutz­träger wären sehr schnell zur Erkundung samt Wasserschl­auch ins Gebäude marschiert. Auch die Verkehrsre­gelung und der Aufbau der „Schlauchbr­ücken“hätten einwandfre­i funktionie­rt. Bürgermeis­ter Franz Renftle freute sich, dass die Feuerwehr „sein“Rathaus so gut gerettet hatte.

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Fotos: Ulla Gutmann Mit der neuen Fluchttrep­pe können sich Menschen im Notfall vom ausgebaute­n Dachgescho­ss auf das Flachdach des Rathauses retten. An der Leiter muss noch nachgebess­ert werden: Sie war ein wenig zu kurz.
 ??  ?? Clara und Lea leben am Genfer See, ihre Mutter kommt aber aus Pfaffenhau­sen. Und nach der aufregende­n Übung durften die beiden Mädchen im Auto Probesitze­n.
Clara und Lea leben am Genfer See, ihre Mutter kommt aber aus Pfaffenhau­sen. Und nach der aufregende­n Übung durften die beiden Mädchen im Auto Probesitze­n.
 ??  ?? Ein Blick auf die steile Fluchttrep­pe von oben.
Ein Blick auf die steile Fluchttrep­pe von oben.

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