Bayern kehrt zurück zur Natur
Nur mal angenommen, die freistaatliche Regierung meint es wirklich ernst mit ihrer „Naturoffensive Bayern“(wer mag daran zweifeln) und die ohnehin blühenden Landschaften dieses schönen Fleckchens Erde werden künftig noch bunter und vielfältiger blühen. Dann muss man mit Blick auf die Ereignisse der vergangenen Woche anerkennend feststellen: Zeitpunkt gut gewählt. Eine solche Strategie scheint bei den freistaatlichen Untertanen auf fruchtbaren Boden zu fallen.
Oder wie ist es anders zu erklären, dass die Zahl der Geburten so hoch ist wie seit 1998 nicht mehr? Meldet jedenfalls das Statistische Landesamt. Warum sollte sonst in Bamberg ein Python sein industriell zusammengeschweißtes Terrarium verlassen und sich in natürlicher Haltung unter weiß-blauem Himmel um einen Fensterladen schlängeln? Ungeachtet der Hitze und den Warnungen vieler Experten haben sich in den ersten Ferientagen sogar die Audis, Peugeots und Nissans dieses Landes ins Freie gewagt und auf vier- und sechsspurigen Bahnen zu großen OpenAir-Versammlungen getroffen. Wobei man sagen muss, dass dies ein Stück weit auch in ihrer Natur liegt. Und wie reagierte eine Hausfrau aus Unterfranken, als sie von der Lotto-Gesellschaft per Telefon erfuhr, eine Million Euro gewonnen zu haben? Sie sagte: „Heute geht’s erst mal zum Baden.“
Es soll sogar Leute geben, die davon reden, die Sicherheitspanne am Flughafen München sei inszeniert worden, damit die Urlauber weniger fliegen und sich lieber den freistaatlichen Naturreizen zuwenden. Wer so etwas behauptet, dem blüht aber was!