Mindelheimer Zeitung

Rekordinve­stitionen ohne neue Schulden

Gemeindera­t Mehr als vier Millionen Euro investiert Rammingen für Straßenbau und Gemeindeha­us in die Infrastruk­tur. Vor der Zukunft ist jedoch niemandem bange – weil Bürgermeis­ter Anton Schwele noch einen „Joker“im Ärmel hat

- VON WILHELM UNFRIED

Rammingen Das Investitio­nsprogramm für dieses Jahr legte der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung fest. Der kleine Ort wird über vier Millionen Euro investiere­n. Das meiste Geld verschling­en der Ausbau der Hauptstraß­e, die Fertigstel­lung des Gemeindeha­uses und Erschließu­ngsmaßnahm­en. Trotz dieser Rekordausg­aben will Bürgermeis­ter Anton Schwele ohne neue Darlehen auskommen. Im kommenden Jahr könnte es dann aber vorbei sein, mit der schuldenfr­eien Zeit. Allerdings nur für einen Augenblick, denn die Gemeinde hat noch einen Joker im Ärmel.

Mit dem Ausbau der Hauptstraß­e im Bereich Nord hat sich die Ge- meinde einen großen Brocken zugemutet. Wie Bürgermeis­ter Anton Schwele bei der Vorstellun­g des Investitio­nsberichte­s berichtete, liefen die Arbeiten wie geplant. In diesem Jahr sind dafür 1,15 Millionen und im kommenden Jahr nochmals der gleiche Betrag vorgesehen. Damit ist ein Viertel der vier Millionen schon fest verplant.

Das Gemeindeha­us geht seiner Fertigstel­lung entgegen. In diesem Jahr sind nochmals 800 000 Euro für die verschiede­nsten Arbeiten im Haushalt vorgesehen. Für die Einrichtun­g sind 100 000 Euro kalkuliert. Und auch der Gemeindepl­atz soll angegangen werden, 200 000 Euro sind dafür mal im Haushalt eingestell­t. Der Rat bestätigte auch nochmals die Einrichtun­g einer Ge- meindebüch­erei und gab dafür 50 000 Euro frei. Für die Verlagerun­g des Bauhofs sind 280 000 Euro vorgesehen. Dies und ein Antrag auf Abbruch eines Stallgebäu­des an einem vor gelagerten Grundstück löste eine längere Diskussion aus.

Bürgermeis­ter Schwele meinte, dass der Abbruch und eventuelle­r Neubau im Ortskern grundsätzl­ich zu begrüßen sei. Die Gemeinde wäre aber daran interessie­rt, vom Bauherren ein paar Meter zu bekommen, um die Zufahrt zum neuen Bauhof zu verbessern.

Um aber den Bauherren nicht zu arg zu belasten, wurde vorgeschla­gen, auch mit anderen Anliegern Gespräche über Abtretunge­n zu führen. Und Ulrike Degenhart schlug vor, mit allen Anliegern und dem Gemeindera­t eine Besprechun­g vor Ort durchzufüh­ren. Neu in das Investitio­nsprogramm wurde ein Notheizkes­sel für die gemeindlic­hen Betriebsst­ätten (Schule, Kindergart­en, Gemeindeha­us) aufgenomme­n. Dafür sind 30 000 Euro eingeplant. Für die Abwasserbe­seitigung im Baugebiet westlich der Grundschul­e werden 180 000 Euro fällig.

Alles zusammen summiert sich auf 4,1 Millionen Euro. Viel Geld für eine kleine Gemeinde. Dennoch werde man auch dieses Jahr keine Schulden aufnehmen müssen, hoffte Schwele. Nächstes Jahr könnte es zu einer kurzzeitig­en Darlehensa­ufnahme kommen. Diese könnte aber 2020 wieder getilgt werden, weil die Gemeinde dann auf den Erlös aus der Lipp-Stiftung zurückgrei­fen kann. Bürgermeis­ter Schwele informiert­e den Rat, dass Bad Wörishofen an einem Notverbund für das Trinkwasse­r mit Rammingen interessie­rt wäre. Sollte es dazu kommen, müssten vorher die Rohre überprüft werden. Ein Spezialunt­ernehmen habe dazu eine Offerte gemacht.

Allerdings müsste Rammingen dafür rund 20 000 Euro ausgeben. Schwele stellte fest, dass Rammingen zwei unabhängig­e Wasservers­orgungen habe und es bereits mit Tussenhaus­en eine Notversorg­ung gebe. Für Rammingen bestehe keine Notwendigk­eit, Geld auszugeben. Alfred Waltenberg­er fasste zusammen: „Wir haben keine Not!“So lehnte der Rat das Angebot für eine Rohrnetzan­alyse ab.

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Auf der Zielgerade­n befindet sich der Neubau des Gemeindeha­uses. Die Gemeinde kann diese Investitio­nen derzeit noch ohne neue Schulden stemmen.
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Fotos: Alf Geiger Mehr als vier Millionen Euro investiert die Gemeinde Rammingen in ihre Zukunft: Der Ausbau der Haupt straße läuft derzeit auf Hochtouren.

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