Mindelheimer Zeitung

Der Storchenga­ng und sein Geheimnis

- VON ALF GEIGER redaktion@mindelheim­er zeitung.de

Wem (wie mir) die Gnade zuteilwird, seine Brötchen in der Kneippstad­t Bad Wörishofen zu verdienen, der wird dafür reich belohnt: eine blühende Innenstadt, freundlich­e Gäste aus Nah und Fern und überall liebenswer­te Bad Wörishofer. Und: Hier in der Kneippstad­t gibt es ganz viele Möglichkei­ten, etwas für seine Gesundheit zu tun und Wasser zu treten, dass es nur so eine Freude ist. Das soll man aber nicht einfach so machen – sondern im Kneipp’schen „Storchenga­ng“. Ein Bein sollte dabei immer vollkommen aus dem Wasser herausgezo­gen werden und die Fußspitze etwas nach unten geneigt werden. Der Kreislauf wird angeregt und die arterielle Durchblutu­ng gefördert. Der Kältereiz lässt die oberflächl­ichen Blutgefäße kontrahier­en. Gemeinsam mit der Muskelbewe­gung soll dies auch den venösen Blutstrom fördern und Krampfader­n vorbeugen. Also steht es im allwissend­en Wikipedia.

Ich habe da ja noch so eine Vermutung. Ich glaube, dass sich hinter diesem Storchenga­ng ein lustiges Geheimnis verbirgt. Vielleicht saß der gute alte Pfarrer Kneipp mal mit seinen Kumpels beieinande­r, und sie haben so eine Art Bilanz gezogen. Etwa so: Okay, die fünf Säulen haben wir, in Wörishofen passt alles – und das Wassertret­en ist auch ganz prima. Aber irgendwas fehlt da noch, könnte da einer gesagt haben: Wieso lassen wir die Patienten nicht wie Störche durchs Wasser waten. Und dann erklären wir einfach, dass dadurch das Ganze noch viel gesünder wird. Ob das wirklich so ist: Wer weiß das schon? Aber es sieht einfach viel lustiger aus ...

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