Zeit zum Rumsitzen bleibt kaum
Isabell Rauch trainiert nun schon einige Wochen mit den Zusamfunken in Markt Wald und wird immer besser
Fasching ist nicht nur von 11. November bis Faschingsdienstag, sondern das ganze Jahr hindurch. Die Mindelheimer Zeitung begleitet deshalb die 18-jährige Isabell Rauch in den folgenden Monaten bei ihrer Entwicklung als Gardemädchen der Zusamfunken. Markt Wald Dieses Mal tanzen sie. Konzentriert üben die neun Tänzerinnen ihren Gardemarsch. Welche Schrittfolgen sie machen und welches Lied dazu spielt, ist noch streng geheim. Schließlich sollen sich die Faschingsfans in einem halben Jahr überraschen lassen. Denn dann treten die Zusamfunken auf diversen Faschingsbällen auf – Termine seien auch noch frei, heißt es aus dem Vorstand.
Auch Isabell Rauch ist konzentriert bei der Sache: Schritte, Sprünge, Spagat – all das muss sitzen. Damit sich niemand etwas reißt, hat die Gruppe sich vorher gründlich warm gemacht und gedehnt. Auf den Ruf von Trainerin Julia Schmid „Seid ihr spagatwarm?“, ziehen sich einige der Mädchen schwarze Schuhe mit Absatz an – Zeit für das Marschtraining.
„Das ist momentan unser größtes Thema: die Schuhe“, erzählt Isabell. Sie ist dieses Jahr zum ersten Mal in der großen Garde der Zusamfunken dabei und zieht nach zwölf Trainingseinheiten bereits ein positives Fazit: „Es gefällt mir sehr gut! Mitt- lerweile habe ich mich auch sehr gut in der Gruppe zurechtgefunden.“
Die Gardegruppe, das ist mehr als Showtanz und Marsch, das bestätigt auch Julia Schmid: „Wir machen auch so viel zusammen, zum Beispiel Mädelsausflüge.“Im Oktober geht es dann für die ganze Gruppe auch noch ins Trainingslager nach Wangen.
„Das Training ist anstrengend, macht aber Spaß“, erzählt Isabell. Sie macht auch nebenzu noch Sport – und versucht dabei immer, Dehnübungen einzubauen, die für den Spagat helfen. „Auch das mit dem Taktgefühl klappt besser“, sagt die 18-Jährige. Sie übt die Schritte auch zuhause.
Drei neue Mitglieder hat die Garde – damit auch alle die Schritte können, hat Trainerin Julia Schmid mit ihrer Kollegin Sabine Baumgartner auch mal das ein oder andere Einzeltraining gegeben. Zusammen trainiert die Garde dann zweimal pro Woche und kommt so im Durchschnitt auf vier Stunden Training in der Woche.
Es ist heiß in der Turnhalle in Markt Wald – und die Mädchen haben vor dem Marschtraining schon eine halbe Stunde lang Aufwärmübungen gemacht. Regelmäßige Trinkpausen sind also wichtig. Und auch da gibt es nur ein Thema: die Schuhe. Man kann sie im Internet bestellen, üblicher ist es aber, dass sie innerhalb der Zusamfunken weitergegeben werden.
„Ich glaube, ich muss mir hinten Sportsohlen reinlegen, damit ich besseren Halt habe“, sagt eine der Tänzerinnen. Eine andere überlegt, ob sie sich für das Training Bandagen besorgen soll, um sich vor blauen Flecken zu schützen. Die Garde, das ist etwas, das sie sehr ernst nehmen. Trotzdem heißt es an diesem Tag nach einer Stunde Marschtraining schon: „Schluss für heute!“Julia Schmid und Sabine Baumgartner haben eine Picknickdecke und Eis dabei: „Belohnung muss schließlich auch sein!“