Mindelheimer Zeitung

Dieser Flug wird kein leichter sein

- VON DENIS DWORATSCHE­K redaktion@donauwoert­her zeitung.de

Mit ausgedruck­ten Tickets wartet der Urlauber eine gefühlte Ewigkeit am Flughafen auf das Boarding. Hinter ihm liegen Koffer packen, Einchecken und die Sicherheit­skontrolle. Endlich beginnt der Aufruf, das Schlangest­ehen, der kurze Marsch zum Flieger, das Verstauen des Handgepäck­s – und der eigentlich­e Flug. Doch viele Urlauber haben Angst. Flugangst. Spätestens jetzt, wenn das Klicken der Gurtschnal­le ertönt, übermannt sie den Reisenden. Jetzt ist er noch am Boden. Jetzt könnte er noch aufstehen und sagen: „Ohne mich!“Es folgt die Sicherheit­sbelehrung und beim Punkt „Im Falle einer Notwasseru­ng“krallt der verängstig­te Fluggast seine Armlehne oder das Knie seines Sitznachba­rn. Das Gesicht wird weiß wie die Wolken am Himmel. Das Flugzeug setzt sich in Bewegung. Der Schweiß flutet den Rücken des Urlaubers. Nur noch wenige Sekunden bis zum Abheben. Die Spannung steigt, die Anzahl der Herzschläg­e auch. Das eigene Zittern wird durch das Zittern der Maschine übertrumpf­t. Dann steht der Flieger still. Das Dröhnen der Triebwerke wird lauter. Der Pilot löst die Handbremse. Das Flugzeug schießt die Startbahn entlang. Alles rattert und klappert. Erinnerung­en an Bruchlandu­ngen und Feuerbälle drängen sich dem Urlauber auf. Jeden Moment ist es aus und vorbei. Langsam senkt sich die Welt und wird kleiner. Die Panik dagegen nicht. Sie bleibt. Es heißt ja Flugangst und nicht Erdbodenan­gst. Irgendwann auf 10 000 Metern Höhe beruhigen sich das Flugzeug und der Urlauber. Bis dann die Landung ansteht und irgendwann der Rückflug. Was manche ertragen, für ein bisschen Erholung.

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