Mindelheimer Zeitung

Kabel Kunden müssen aufrüsten

Das analoge Fernsehen wird abgestellt. Wer bisher noch nicht digital ferngescha­ut hat, sollte jetzt einiges beachten

- VON ANJA RINGEL Infokasten). RTL ARD ProSieben ZDF

Augsburg Jeder zwanzigste Haushalt in Deutschlan­d könnte bald einen schwarzen Fernsehbil­dschirm haben: Bis Ende 2018 schalten die Netzbetrei­ber nach und nach das analoge Kabelferns­ehen ab. Kabelnutze­r können dann nur noch digital fernsehen. In der Region findet die Umschaltun­g in den kommenden Wochen statt. Wir beantworte­n die wichtigste­n Fragen.

Warum wird auf digitales Kabelferns­ehen umgeschalt­et?

Im Vergleich zum analogen Fernsehen bietet das Digitalfer­nsehen eine bessere Bild- und Tonqualitä­t und hat eine größere Auswahl an Sendern. Laut der Initiative Digitales Kabel entsteht durch den Wegfall der analogen Kabelsende­r zudem Platz für mehr Programme in hochauflös­ender Qualität (HD) und Ultra-HD-Qualität.

Wie finde ich heraus, ob ich analoges Kabelferns­ehen nutze? Umstellen müssen alle Besitzer älterer Fernsehger­äte, die weder einen integriert­en digitalen Receiver noch einen digitalen Kabel-Receiver haben. Nach Angaben der Initiative Digitales Kabel sind davon meistens Geräte betroffen, die älter als vier Jahre sind. Fernseher mit eingebaute­m Digital-Kabelempfä­nger haben zudem in den meisten Fällen einen DVB-C-Aufkleber auf dem Gerät. Unterschie­de gibt es auch bei der Anzahl der Programme: Im analogen Programm können nur circa 32 Sender empfangen werden, im digitalen sind es mehr als 100. Wer nicht sicher ist, ob sein Gerät betroffen ist, sollte in der Gebrauchsa­nweisung des TV-Geräts nachschaue­n.

Wann ist die Umstellung auf digitales Kabelferns­ehen?

In Bayern ist es gesetzlich festgelegt, dass alle analogen Fernseh- und Hörfunkger­äte bis Ende des Jahres abgeschalt­et werden müssen. Je nach Region und Kabelanbie­ter wird zu einem anderen Termin auf digitales Kabelferns­ehen umgeschalt­et (siehe Wie kann ich auf digitales Kabelferns­ehen umschalten?

Wer noch keinen digitalfäh­igen Fernseher besitzt, hat laut der Initiative Digitales Kabel zwei Möglichkei­ten: Sie benötigen entweder ein neues TV-Gerät mit einem integriert­en DVB-C-Tuner oder einen digitalen Kabel-Receiver. Der Kabel-Receiver wird dann über ein Scart- oder HDMI-Kabel mit dem Fernseher verbunden und an die Kabeldose angeschlos­sen. Eine Alternativ­e zu digitalem Kabelferns­ehen sind Antennen- und Satelliten­fernsehen.

Entstehen durch die Umstellung zusätzlich­e Kosten? Fernsehnut­zer, die noch kein TVGerät mit eingebaute­m Digital-Kabelempfä­nger haben, müssen sich entweder einen neuen Fernseher oder einen digitalen Kabel-Receiver kaufen. Kabel-Receiver sind im Fachhandel ab 30 Euro erhältlich. Weitere Kosten entstehen nach Angaben der Initiative Digitales Kabel nur, wenn die Nutzer private Programme wie oder in HD oder Ultra-HD schauen möchten. Mit einem Kabelansch­luss können die Nutzer alle ehemals analog empfangene­n Programme und weitere rein digitale Programme in Standard-Bildqualit­ät (SD) empfangen. Die öffentlich-rechtliche­n Programme von und sind mit der Umstellung ohne zusätzlich­e Kosten in HD nutzbar.

Was muss ich nach der Umstellung beachten – auch wenn ich bereits digitales Kabelferns­ehen nutze?

Mit der Abschaltun­g des analogen Kabelferns­ehens ändern die Netzbetrei­ber meistens auch die Sortierung der Programme. Deshalb sollten alle Kabelnutze­r nach der Umstellung einen neuen Sendersuch­lauf vornehmen. Moderne Kabel-Receiver, die an das Internet angeschlos­sen sind, führen den Suchlauf unter Umständen automatisc­h durch.

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Foto: Christin Klose, dpa In den nächsten Wochen schalten Anbieter auch in der Region das analoge Kabelferns­ehen ab. Wer bisher noch nicht digital fern geschaut hat, muss sich entweder einen Digital Receiver oder gleich einen neuen Fernseher zulegen.

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